OberpfalzECHO Namenstagskalender: Heute feiert Johannes der Täufer
Nordoberpfalz. Die Beliebtheit des Namens Johannes und all seiner Variation ist ungebrochen, obwohl in jüngster Zeit eher ungewöhnliche Vornamen die Spitzenplätze im Namenstagsranking eingenommen haben. So führt aktuell bei den Jungs der Name 'Levi' und bei den Mädels der eher traditionelle Name 'Lina'.

Johannes ist einer der beliebtesten Namen in der Kirchengeschichte. Es gibt deshalb viele Heilige, die diesen Namen tragen. OberpfalzECHO bringt Licht ins Dunkel.
„Johannes“ ist nicht gleich „Johannes“
Der Johannes, dessen Namenstag heute gefeiert wird, hat (fast) nichts mit dem Johannes zu tun, der am 27. Dezember feiert. Der wiederum hat überhaupt nichts mit dem zu tun, der am 4. Dezember seinen Gedenktag hat.
Hier die gängigsten Namenstage einiger Kirchenheiliger mit dem Namen ‚Johannes‘:
- Johannes Chrysostomus – 27. Januar
- Johannes Bosco – 31. Januar
- Johannes von Nepomuk – 16. Mai
- Johannes der Täufer – 24. Juni
- Johannes der Evangelist – 27. Dezember
und da wären noch Papst Johannes der XXIII. (3. Juni) und Johannes vom Kreuz 14. Dezember und …, die Liste ließe sich beliebig fortsetzen!
Der Name „Johannes“ in seinen Variationen
So vielfältig wie die Namenspatrone mit dem Namen „Johannes“ sind, so vielfältig sind auch die Ableitungen, die der Name „Johannes“ bietet. Hier einige Variationen speziell für Johannes den Täufer:
Johann, Juan, Joan, John, Jan, Jan, Ion, Ivan, Iwan, Evan, Sean, Seán, Shane, Ian
Woher kommt der Name Johannes?
Der Name „Johannes“ hat hebräische Wurzeln und ist eine Zusammensetzung aus den Wörtern „Jo“ für „Jahwe“ (Gott) und „chanan“ für „gnädig sein“ oder „Gnade erweisen“. Die Bedeutung von Johannes ist demnach „Gott ist gnädig“ oder „Der Herr hat Gnade erwiesen“.
Der Name geht auf die biblische Gestalt Johannes der Täufer zurück, den Vorläufer Jesu Christi. Johannes war auch der Name eines der zwölf Apostel Jesu, der als „der Jünger, den Jesus liebte“ bezeichnet wurde und dem das Johannesevangelium zugeschrieben wird. Somit hat der Name ‚Johannes‘ eine tiefe religiöse und biblische Bedeutung im Christentum.
Er erinnert an die Gnade und Barmherzigkeit Gottes und die zentralen Figuren des Neuen Testaments.
Wer war Johannes der Täufer?
Die Vita von Johannes dem Täufer lässt sich anhand der Evangelien und der Schriften des römischen Chronisten von Flavius Josephus ganz gut rekonstruieren. Er wurde um 5 v. Chr. als Sohn des Priesters Zacharias und seiner Frau Elisabeth geboren. Seine Geburt wurde vom Engel Gabriel persönlich ganz homöopathisch angekündigt, da das Paar schon älter und kinderlos war und nicht in Ohnmacht fallen sollte. Johnny wuchs in der Wüste Judäas auf und lebte dort als Eigenbrötler.
Mit etwa 28 Jahren trat Johannes als Bußprediger am Jordan auf und wurde religiöser Influencer. Er rief zur Umkehr auf und taufte die Menschen zur Vergebung der Sünden. Johannes trug ein Retro-Gewand aus Kamelhaaren, aß Heuschrecken (sehr proteinreich!) und wilden Honig (sehr gesund!) und hatte viele Fans – nicht nur in der Wüste. Man könnte ihn deshalb durchaus Ur-Grünen bezeichnen.
Johannes war schon zu Lebzeiten ein echter Megastar. Deshalb besuchte ihn Jesus, wie in den 1960er die jungen Leute die Beatles-Konzerte. Damals war es allerdings nicht üblich, Autogrammkarten zu erhalten. Alternativ ließ sich Jesus kurzerhand von ihm taufen.
Johannes erkannte dessen herausragende Stellung und drehte den Spieß um: Er spendete Jesus Applaus. Der Überlieferung nach entstand dabei auch die heute noch beliebte High-Five-Geste.
Als dann aus den himmlischen Lautsprechern noch die Stimme vom Scheffe verkündete „Du bist mein geliebter Sohn“ (vgl. Evangelium Lukas 3,21) war es ganz aus: Das Publikum war maximal enthusmiasiert! Johannes galt fortan als Wegbereiter Jesu.
Blöd gelaufen: Johannes ging einfach zu weit!
Ursache des folgenschweren Malheurs war – wie so oft – eine völlig überflüssige Frauengeschichte. Aber der Reihe nach. Johnny lästerte über die skandalöse Ehe des Herodes Antipas mit seiner Herodias und wurde deshalb von ihm in Polizeigewahrsam genommen. Kleines schmutziges Detail am Rande: Frau Rodias war eigentlich die Frau des Bruders von Herodes. Pfui!
Jedenfalls gefiel Johnny diese Liaison gar nicht, was er in der Presse und in Interviews als ungesetzlich und unmoralisch immer wieder heftig kritisierte. Das wiederum brachte Frau Rodes in Rage. Das Ende von Johann war ab diesem Zeitpunkt vorprogrammiert. Markus beschreibt in seiner Story (Markus 6,17-29), wie es schließlich zur Hinrichtung von Johannes kam.
Das Töchterchen des Herrscherpaares hieß Salome. Fräulein Rodes muss wohl eine Party-Granate gewesen sein. Aufgrund ihrer extravaganten tänzerischen Showeinlage bei der Geburtstagssause zu Ehren von Papa Rodes durfte sie sich etwas Besonderes wünschen. Das war es endgültig für Johannes! Was macht nämlich die verzogene Göre? Auf Anweisung ihrer Mutter verlangte nämlich Salome den Kopf von Johannes dem Täufer in einer Schale.
Nachdem ihr der Wunsch noch während der Fete erfüllt wurde, darf sich der absolut kopflose Johnny ab diesem Zeitpunkt, als Märtyrer bezeichnen.
Wenigstes ein Gutes hat der Märtyrertod von Johannes: Sein Tod hatte tiefgreifende Auswirkungen auf die frühen Christen. Er wurde als Vorbild für Standhaftigkeit und Gerechtigkeit betrachtet und wird fortan bis zum heutigen Tag verehrt.
Welche berühmten Namensträger gibt es für den Vornamen „Johannes“?
- Johannes Gutenberg (1400-1468) – Erfinder des modernen Buchdrucks mit beweglichen Lettern
- Johannes Vermeer (1632-1675) – Niederländischer Maler des Barocks, bekannt für „Das Mädchen mit dem Perlenohrring“
- Johannes Brahms (1833-1897) – Deutscher Komponist der Romantik
Bauernregeln für den 24. Juni
- Vor Johannes bitt’ um Regen, nachher kommt er ungelegen.
- Regen am Johannestag – nasse Ernte bringen mag.
- Wenn die Johanniswürmchen glänzen, sollst du richten deine Sensen.
- Bienen, die vor Johannis schwärmen, tun des Imkers Herz erwärmen.
OberpfalzECHO wünscht allen, die ihren Vornamen mit Johannes dem Täufer verbinden, einen wunderschönen Tag.
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