Nabburger Erfolgsstory: Sommerfest zum 40-Jährigen von GT elektronik
Nabburg. Rauschendes Fest für die Mitarbeitenden zum 40-Jährigen von GT elektronik: Rund 100 Gäste feiern das Nabburger Unternehmen und seinen Gründer. Karl-Heinz Grundt zog einst aus, um die Welt zu entdecken. Zurück in der Oberpfalz gründet er mit frischen Ideen ein Start-up, das er unter die Top-50 von Bayerns 3000 stärksten Mittelständlern führt.

Von Maria von Stern
Sommerlich beschwingt – mit Live-Musik vom Duo „Heiter und Schatz“ und Lagerfeuer, Zaubershow von Marius Koslowski und großem Buffet von Punkrock BBQ aus Stulln – feiert das Familienunternehmen GT elektronik den einzigen Mitarbeiter mit 40 Jahren Betriebszugehörigkeit: Karl-Heinz Grundt, Gründer und Senior-Chef des Nabburger Familienunternehmens.
Lohn der Mühen: ein mehr als respektabler Platz 42 unter Bayerns 3000 stärksten Mittelständlern. Im Auftrag der „Süddeutschen Zeitung“ (SZ) durchleuchtete Creditreform mit ihrer weltweit größten Wirtschaftsdatenbank aktuell die bayerischen Mittelständler im verarbeitenden Gewerbe nach den Kriterien Bilanzbonität, Auftragslage und Zahlungsmoral – in der Kategorie mit bis zu 499 Beschäftigten und weniger als 50 Millionen Euro Jahresumsatz. Das Institut für Mittelstandsforschung in Bonn begleitete die fundierte Studie.
Absicherung in einer Familienstiftung
Um sein Lebenswerk – einen internationalen Produzenten von elektronischen Bauteilen wie Wickelgütern und Transformatoren für den Weltmarkt, die etwa in Windkraftanlagen, Ceran-Kochfeldern und E-Ladestationen zum Einsatz kommen – auch perspektivisch abzusichern, hat Gründer Grundt sein Unternehmen mit Standorten in Nabburg und Indien zusammen mit der zweiten Generation in eine Familienstiftung überführt.
„Die Gründung der Familienstiftung gibt uns als Familie und dem Unternehmen Ruhe und Sicherheit – das ist die beste Grundlage“, erläutert dessen Sohn Thilo Grundt, der bereits 2014 in die Geschäftsführung eingetreten ist und das Unternehmen seit April 2024 zusammen mit Andreas Lanzl führt. Unterstützt wird das Duo von Tochter Barbara Altnöder, die die Personalabteilung leitet.
Indien, Nabburg und zurück
Die ersten Wurzeln der Firmengeschichte gründen im kleinen Unternehmen für Elektroteile, das Vater Adolf Grundt 1967 in Schwandorf eröffnete. Für den abenteuerlustigen Sohn Karl-Heinz zunächst ein zu enger Horizont. Nach einer Station in Berlin bricht er mit Freunden im VW-Bus auf dem Landweg über Afghanistan auf nach Indien. Ein Erlebnis, das ihn nachhaltig prägt und zur späteren Gründung der Niederlassung im südindischen Pondicherry führt.
Zurück in der Oberpfalz, steigt er 1978 zunächst im väterlichen Betrieb ein – und entdeckt sein Faible für die Branche. 1984 startet Grundt dann sein eigenes Unternehmen, die GT elektronik in Nabburg. 1995 der nächste Coup: Die damals noch kaum gängige Einführung des QM-System DIN ISO 9000 beschert dem Gründer zahlreiche namhafte Kunden.
Familienfreundliches Unternehmen in Gold
2002 schließt sich der Kreis: Indien, der faszinierende Subkontinent, den Karl-Heinz Grundt bei seiner Weltreise kennen und schätzen lernte, wird Standort von GT India. Auch das Werk in Pondicherry entwickelt sich rasant. Nach mehreren Jahren in angemieteten Hochzeitsälen errichtet die Firma 2022 ein eigenes Fabrikgebäude. In der für indische Verhältnisse beschaulichen Ortschaft bei Pondicherry in der südindischen Region Tamil Nadu sind heute 670 Mitarbeiter beschäftigt.
Die zusammen rund 750 Beschäftigten in Nabburg und Indien erwirtschafteten im vergangenen Jahr 20 Millionen Euro Umsatz. Das lokale Bündnis für Familie im Landkreis Schwandorf zeichnet GT elektronik für den Zeitraum 2022 bis 2026 mit Gold als familienfreundliches Unternehmen aus.
Karl-Heinz Grundt: Auf Umwegen zum Unternehmer
Es muss nicht immer ein kerzengerader Lebenslauf sein, machen Personaler oft Mut. Karl-Heinz Grundt ist ein Paradebeispiel dafür, dass sich Umwege lohnen können.
Nach Jahren in Berlin und auf Weltreise zurück in der Oberpfalz steigt er, um die Kasse zu füllen, im väterlichen Betrieb ein – und entdeckt zur eigenen Überraschung seinen Unternehmergeist. Er gründet 1984 mit einem Partner „GT elektronik“. 2002 ergreift der frühere Globetrotter die Gelegenheit, in Indien ein zweites Werk zu eröffnen – anfangs mit nur vier Mitarbeitern, von denen zwei noch heute in der Firma sind.
Geschäftsführer Senthil Senthilkumar und Produktionsleiter S. Syed Musthafa, die beide beim Sommerfest persönlich gratulieren: „Karl-Heinz hat uns von Anfang an großes Vertrauen entgegengebracht“, lobt Senthil den Mann, der vor 22 Jahren mit einem Businessplan im Gepäck in Indien ankam. „Das war besonders, genauso besonders ist auch seine Weitsicht in unternehmerischen Entscheidungen.“
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