LTO präsentiert Spielzeit 2024/25: Spektakuläres Musical am Hochofen Maxhütte
Oberpfalz. Das Landestheater Oberpfalz präsentiert sein Programm für 2024/2025. Es ist die erste Spielzeit mit eigener Spielstätte: dem neuen Theater "LTO Glasfabrik" in Vohenstrauß. Der neue Spielplan birgt noch einen zweiten "Rumms": Am Hochofen Maxhütte wird ein spektakuläres Musical aufgeführt.

„Die letzte Schicht“, Maxhütte Hochofenplaza
Nach dem komplett ausverkauften Musical „Anatevka“ legt das LTO noch eine Schippe drauf. Direkt an der Hochofenplaza Maxhütte in Sulzbach-Rosenberg wird am 30. Mai 2025 „Die letzte Schicht“ uraufgeführt. Autoren sind Dominik Tremel und Sebastian Kamm. Sie versprechen ein „Singspiel mit Spektakel“. „Nach ihren Worten soll das die ultimative Dreigroschenoper der Oberpfalz werden“, so künstlerischer Leiter Christian A. Schnell. Er führt mit Marcus Hinterberger Regie.
Das Stück ist maßgeschneidert für die Region. Die Autoren aus Leipzig haben sich in einem Autorenwettbewerb 2020 durchgesetzt. Dann kam Corona und alles schien schon verloren. Jetzt wird die aufwändige Produktion endlich umgesetzt. Möglich ist dies durch das Sponsoring der Sparkasse Amberg-Sulzbach, die der Region zum 200. Jubiläum dieses Geschenk macht. LTO-Geschäftsführer Wolfgang Meidenbauer dankt Vorstandsvorsitzenden Thomas Pickel und Vorstandsmitglied Sonja Kalb für ihr „vorbildliches Engagement“.
Schnell verspricht Musik, Video, Drohneneinsatz und Chöre, sogar Autos auf der Bühne. Das Musical erzählt die Geschichte eines ehemaligen Arbeiters der Maxhütte, der jetzt eine Tankstelle betreibt, die ebenfalls vor der Schließung steht. Hier treffen sich die Ehemaligen und erzählen ihre Geschichten.
„Dinner für Spinner“, Premiere der LTO-Glasfabrik
Am 28. September 2024 eröffnet das Landestheater Oberpfalz die erste, eigene Spielstätte: die „LTO-Glasfabrik“ mit einer Eröffnungsgala. Geschäftsführer Wolfgang Meidenbauer wirbt für die „Spendenaktion Theaterstühle“: „Wir brauchen keine 35 Millionen Euro für einen Theaterersatzbau.“ Dem LTO genügt schon eine mittlere fünfstellige Summe, um aus der früheren Glasfabrik Taube ein Theater zu machen. Die Arbeiten haben schon begonnen. Etwa 7000 Euro an Spenden sind schon eingegangen. Für 150 Euro kann man dem LTO einen Sitzplatz spenden. „Tag der offenen Tür“ ist am 6. Oktober.
Die erste Theaterpremiere ist „Dinner für Spinner“ am 25. Oktober 2024. Die meistgespielte französische Boulevardkomödie setzt reiche Pariser Freunde in Szene, die sich alle Jahre einen Spaß daraus machen, je einen „Idioten“ in ihre Runde einzuladen. Diesmal bringt einer der „Spinner“ alles durcheinander.
„Der Brandner Kaspar“
Der bayerische Klassiker „Der Brandner Kaspar“ wird ab 11. Oktober 2024 in einer Neufassung von Rainer Falk gezeigt. Spielorte sind die Stadthalle Vohenstrauß, Burg Leuchtenberg, der Wiesenkapellenvorplatz des Klosters Speinshart und Burg Waldeck.
„Der Entstörer“
Schulen aufgepasst: Weiterführende Schulen, etwa 8./9. Jahrgangsstufe, können das Stück „Der Entstörer“ buchen. Das LTO will damit in die Klassenzimmer gehen. In der Hauptrolle: ein Aluhutträger, der den Kids erstmal ihre Handys abnimmt. Es geht um Verschwörungsmythen und die Fragen: Was darf ich dem Internet glauben? Wie bilde ich mir meine Meinung?
Das Stück dauert 40 Minuten, danach folgt eine Diskussion.
„Wer hat Angst vor Virginia Woolf?“
Kenner wissen: Eine „Virginia Woolf“ kommt in dem Stück nicht vor. Es handelt sich um einen Abzählreim. Im Stück trifft ein zerstrittenes Ehepaar, Hochschulprofessoren, auf ein junges Pärchen. Eigentlich will die Ehefrau ihren Mann vorführen, aber schnell geht es um existenzielle Fragen, die sich alle Vier stellen. „Vier Menschen auf einer Bühne, die sich zerfleischen“, beschreibt es Schnell. Aufführungsorte sind ab 29. November bei der „Sünde“ in Weiden sowie in der LTO Glasfabrik Vohenstrauß.
„Der kleine Prinz“
„Der kleine Prinz“ wird ab Dezember 2024 gezeigt (Spielorte Stadthalle Vohenstrauß, LTO Glasfabrik, Schwarzachtalhalle Neunburg vorm Wald, Gemeindehaus Speinshart, Schloss Guteneck). Der künstlerische Leiter wirbt für ein „generationenübergreifendes Stück“: Kleinkinder sähen etwas anderes als Schulkinder, Erwachsene wieder anderes als Kinder. Es sind auch Abendvorstellungen fürs erwachsene Publikum geplant.
„Kunst“
Drei Freunde, zwei davon eher wohlhabend, einer kauft sich ein Bild. Ein weißes Bild. Es entbrennt eine Diskussion über Kunst und Freundschaft. „Wunderbare Dialoge“, sagt Schnell: „Eine gehobene Komödie.“ Premiere ist am 17. Januar 2025, Spielorte sind die LTO Glasfabrik, „Die Sünde“, die Spitalkirche in Nabburg, Stadthalle Grafenwöhr und die Schwarzachtalhalle in Neunburg vorm Wald.
„Zwei Frauen und eine Leiche“
Das LTO ist das erste deutsche Profitheater, das „Zwei Frauen und eine Leiche“ aufführt – in Brasilien ist die Krimikomödie ein Renner. Die Handlung: Ein Mann stirbt, Frau und Freundin treffen aufeinander. Premiere: 21. Januar 2025, Spielorte: LTO Glasfabrik, „Sünde“, Spitalkirche Nabburg und Kettlerhaus Tirschenreuth.
„Spatz und Engel“
Wer’s noch nicht gesehen hat: Jetzt aber los. Die Wiederaufnahme „Spatz und Engel“ beleuchtet die Freundschaft zwischen Marlene Dietrich und Edith Piaf. Ab 23. März 2025 in der LTO Glasfabrik, im Freilandmuseum Perschen und in der Realschule Kemnath.
„Nicht Fisch, nicht Fleisch“
Der Klassiker von Franz Xaver Kroetz ist ein Klassiker aus den 70er Jahren. Das Stück dreht sich um zwei Ehepaare und die Veränderungen der Arbeitswelt. Zu sehen ab 4. April 2025 in der LTO Glasfabrik.
„Konferenz der Tiere“
Erich Kästners „Konferenz der Tiere“ beschreibt die Entstehung einer Weltkonferenz. Die Bühnenfassung hat Christian A. Schnell selbst geschrieben. Das Kinderstück muss erstmals mit erwachsenen Schauspielern statt Jugendlichen besetzt werden. Hintergrund: Nach dem Jugendarbeitsschutzgesetz dürfen Kinder erst ab 10 Uhr Theater spielen. „Damit wären keine Schulvorführungen möglich.“ Premiere ist am 28. Juni 2025 auf Burg Leuchtenberg. Zu sehen ist das Stück auch auf der Naturbühne Schönberg in Grafenwöhr.
„Ein Käfig voller Narren“
Den Song „I am what I am“ aus dem Musical „Ein Käfig voller Narren“ kennt wohl jeder. Zu sehen sind die Songs und Revuenummern ab 4. Juli 2025 auf Burg Leuchtenberg sowie in Grafenwöhr. Und eventuell auch im Ruhrgebiet. Laut Christian A. Schnell gibt es eine Anfrage aus Bottrop.
Bleiben: „Judas“, „Nipple Jesus“, „Draußen vor der Tür“
Diese Stücke werden bei Interesse wiederaufgenommen.
Die Facts der neuen Spielzeit
- 15 Inszenierungen, davon 11 neu
- 16 Spielstätten
- neue Spielorte: Schloss Guteneck und Realschule Kemnath
- Neu: Wahlabo. Für 99 Euro kann sich der Kunde fünf Theatervorstellungen über die komplette Saison aussuchen.
- Gruppenrabatte werden ausgeweitet.
- Bis 30. September 2024 gilt ein Frühbucherrabatt von 30 Prozent.
- Neu: Klassenzimmertheater. Für Schulen ist „Der Entstörer“ buchbar.
- Tickets: ab sofort.
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