Polizeieinsatz auf der A93: Spazierender Schwan verursacht Stau

Schwarzenfeld. Schwäne sind elegant, solange sie im Wasser gleiten. An Land verliert sich ihre Anmut, beim Starten dann erst recht. Die Autobahnpolizei Schwandorf hat am Samstag zwischen Schwarzenfeld und Nabburg ihre liebe Mühe mit einem streunenden Schwan.

Spazierender Schwan auf der Autobahn. Symbolbild: OberpfalzECHO

Omen est Nomen: Ausgerechnet die Autobahnpolizei Schwan-Dorf glänzt am Samstagmittag auf der A93 zwischen Schwarzenfeld und Nabburg als Retter eines spazierenden Schwans. Bei ihrem tierischen Einsatz treffen die Schwandorfer Beamten gegen 13.20 Uhr auf den Wasservogel, der sich auf dem rechten Fahrstreifen zu einem Fußmarsch in Richtung Weiden aufmacht.

Um den stolzen Cygnus albus, der sich seiner verkehrsgefährdenden Lage offenbar nicht bewusst ist, vor einer Kollision zu bewahren, ermuntern die Beamten sich nähernde Fahrer, das Tempo zu drosseln. In der Folge bildet sich ein überschaubarer Stau.

Flucht im Flugmodus

Davon unbeeindruckt ist das marschierende Tier keineswegs bereit, sich der Polizei widerstandslos zu ergeben. Als sich die freundlichen Helfer mit eindeutigen Absichten dem misstrauischen Höckerschwan nähern, entscheidet der sich, auf Flugmodus umzuschalten und sich mit kräftigen Flügelschlägen zu entfernen.

Keine leichte Flucht für den weißen Wasservogel, der normalerweise eine nasse Startbahn auf einem Fluss oder See mit beträchtlicher Strecke bevorzugt. Geschwächten Schwänen gelingt der anstrengende Kaltstart an Land so gut wie nie. Indizien deuten deshalb darauf hin, dass sich das Tier bei seiner Autobahn-Promenade gut erholen konnte oder aber aufgrund der von ihm verursachten Aufregung von einem gewaltigen Adrenalin-Turbo in die Lüfte gehoben wurde.

Rilkes Schwanengesang

Diese Mühsal, durch noch Ungetanes
Schwer und wie gebunden hinzugeh’n,
Gleicht dem ungeschaff’nen Gang des Schwanes.

Und das Sterben, dieses Nichtmehrfassen
Jenes Grunds, auf dem wir täglich steh’n,
Seinem ängstlichen Sich-Niederlassen …

In die Wasser, die ihn sanft empfangen
Und die sich, wie glücklich und vergangen,
Unter ihm zurückzieh’n, Flut um Flut;
Während er unendlich still und sicher
Immer mündiger und königlicher
Und gelassener zu zieh’n geruht.

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