Jahn in Liga 2: Zwei bayerische Krisenteams im Fürther Flut-Lichtblick-Duell
Fürth. Nach dem 4:0-Hinspiel-Triumph beim SSV Jahn stand die SpVgg Greuther Fürth auf einem Aufstiegs-Relegationsplatz. Zwei Trainerwechsel und eine Pokal-Niederlage in Regensburg später beträgt der Abstand zum Abstiegsrelegationsplatz nur noch sechs Punkte. Dahin schielt auch das Oberpfälzer Schlusslicht.

Die Rückrunde begann für beide bayerischen Vertreter in der Zweiten Bundesliga bescheiden: Je zwei Niederlagen vergrößerten die Sorgenfalten in Franken (in Münster und gegen Kaiserslautern) sowie in der Oberpfalz (gegen Hannover und in Ulm).
Immerhin, der vergangene Spieltag brachte für beide Teams einen Lichtblick: Während dem SSV Jahn mit einem ordentlichen 2:0 gegen Hertha BSC Wiedergutmachung für das 1:5-Desaster bei Mitaufsteiger Ulm leistete, konnte sich die SpVgg beim 2:1-Zittersieg gegen den SC Paderborn zumindest halbwegs freischwimmen.
Statistisch haben die Franken die Nase vorne
Soweit die Parallelen zwischen den Freitagabend-Duellanten vor dem Ronhofer Flutlicht-Match (18.30 Uhr). Die Vorzeichen sprechen dennoch für die Gastgeber, die nach zehn Siege, fünf Remis und nur zwei Niederlagen nicht nur auf einen ihrer Lieblingsgegner in der Zweiten Liga treffen. Der Vorsprung der Mittelfranken auf die Oberpfälzer beträgt auch aktuell neun Punkte.
Die statistischen Werte sehen die SpVgg klar in der Favoritenrolle: Der Jahn kassierte – wenig überraschend für den Inhaber der Roten Laterne – die meisten Gegentore (45), erzielte die wenigsten Treffer (12) und ist mit einem Auswärtspunkt alles andere als ein Schreckgespenst in fremden Stadien.
Ganz anders die Fürther, die trotz der bescheidenen Tabellenlage in vielen Kategorien nach oben blicken dürfen – einzig bei den kargen Tor-Abschlüssen rangiert das Kleeblatt auch nur auf dem vorletzten Platz vor den Regensburgern. Jan Siewerts Bilanz am Seitenrand der SpVgg ist nach 7 Punkten aus 5 Spielen dennoch etwas stabiler als die Ausbeute von Regensburgs Andi Patz, der aus zehn Partien zehn Punkte erbeuten konnte.
Eine Stufe hoch aus dem Keller?
Vor der Durchsage-Premiere von Schiedsrichter-Entscheidungen im Ronhof warnt der Jahn-Trainer vor der Qualität des Fürther Teams seines Kollegen Jan Siewert: „Sie haben eine stabile Mannschaft, die unterschiedliche Herangehensweisen, mit Dreier- oder Viererkette spielen kann. Wir müssen auf alles vorbereitet sein.“ Mit der Kompaktheit, dem hohen Pressing, der Mentalität und Leidenschaft vom Sieg über Berlin will der Coach dennoch den ersten Auswärtssieg anpeilen.
„Wir müssen uns frei davon machen, ob wir zu Hause oder auswärts spielen“, weiß er natürlich, dass sich der Jahn nicht mehr allzu viele Fehlversuche leisten kann. „Es geht um die Leistung, die wir abrufen, dann werden wir auch Punkte einfahren.“ Mit einem Dreier könnte Regensburg zumindest bis Samstag die grellrot-leuchtende Warnblinkanlage erstmals seit dem 5. Spieltag abstellen. Mehr als 1600 Oberpfälzer wollen ihr Team dabei lautstark unterstützen.
Neuzugänge in beiden Teams
Neben den Langzeitverletzten Oscar Schönfelder und Christian Schmidt muss Jahn-Trainer Andi Patz auch auf Alexander Bittroff, Jonas Bauer und Florian Ballas verzichten, der sich vergangene Woche im Abschlusstraining am Hüftbeuger verletzt hat. Benedikt Saller und Dejan Galjen sind zurück im Mannschaftstraining, stehen aber wohl ebenfalls noch nicht zur Disposition. Regensburgs neues Quartett dürfte nach dem Denkzettel in der Ulmer Halbzeitpause wieder Morgenluft schnappen.
Bei der SpVgg Greuther Fürth standen bereits in Paderborn vier Winterneuzugänge in der Startelf: Siegtorschütze Noah Loosli und der neue Abwehrchef Joshua Quarshie in der Dreierkette, dürfen sich genauso Hoffnungen auf einen Einsatz vom Anpfiff weg machen wie Rückkehrer Marco John und Routinier Felix Klaus. Cheftrainer Jan Siewert muss seinerseits auf den Langzeitverletzten Kerim Calhanoglu, Torhüter Nils Körber und den rotgesperrten Philipp Müller verzichten.
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