Jahn in Liga 2: Jetzt bloß keinen Wirkungstreffer von Mitaufsteiger SSV Ulm!
Ulm. Am 19. Spieltag von einem Endspiel um den Klassenerhalt zu sprechen, ist natürlich ein Haufen Semmelschmarrn. Und doch: Eine Niederlage beim drei Punkte nahen Mitaufsteiger SSV Ulm wäre für Schlusslicht SSV Jahn schon ein bitterer Wirkungstreffer. Jetzt ist die Mannschaft gefragt.

Sportchef Achim Beierlorzer hat vor und in der Winterpause alle Hebel in Bewegung gesetzt, die ein Profiverein mit begrenzten Mitteln zur Verfügung hat. Nach dem Trainerwechsel von Joe Enochs zu Andi Patz folgten zuletzt hochkarätige Verstärkungen mit Sargis Adamyan (Köln), Tim Handwerker (Nürnberg), Anssi Suhonen (HSV) und Frederic Ananou (VV St. Truiden, davor Paderborn).
Beim unglücklichen 0:1 gegen Hannover im Rückrundenauftakt blitzte das Können des Zweitliga-erfahrenen Quartetts zwar auf: Für den erhofften Turnaround hat es aber leider nicht gereicht. Ausgerechnet Sturmhoffnung Adamyan vergab die beiden größten Jahn-Chancen.
Ulm verstärkt sich mit Grazer Löwen
Gegen den schärfsten Mitbewerber um den Relegationsplatz, den SSV Ulm, wären am kommenden Sonntag, 13.30 Uhr, Effizienz und Zielwasser der Neuzugänge deshalb dringend erwünscht. Aber auch die Spatzen haben in der Winterpause zugeschlagen und sich mit Dennis Dressel vom österreichischen Erstligisten Sturm Graz verstärkt. Dressel wurde beim TSV 1860 München ausgebildet, lief dort zunächst für die zweite Mannschaft auf und absolvierte 123 Pflichtspiele für die Profis der Löwen. Anschließend wechselte er zu Hansa Rostock.
Zudem verlängerte sich der Vertrag von Philipp Strompf, der am Saisonende ausgelaufen wäre, automatisch durch eine Klausel um ein Jahr bis zum 30. Juni 2026. Vor gut einem Jahr kam der Innenverteidiger zum SSV und bestritt seither 35 Spiele für die Spatzen, dabei erzielte er zwei Treffer (plus einer Vorlage). Umgekehrt verlor die – trotz der bescheidenen Platzierung – zweitbeste Abwehr der Liga mit Niklas Kolbe einen zentralen Faktor der Ulmer Defensive an Hertha BSC Berlin.
Kühlwetter: „Da geht’s um alles“
Auf weitere Wohltaten vom neuen Präsidenten, Jahn-Urgestein Oli Hein, und Finanzchef Philipp Hausner kann der SSV Jahn kaum mehr hoffen. Die neu formierte Mannschaft muss es jetzt richten und in Ulm zumindest die Hoffnung auf den Verbleib in der „stärksten Zweiten Liga der Welt“, wie manche Experten meinen, nähren.
Für Christian Kühlwetter, die bisher lediglich bei einem Elfer erfolgreiche Sturmhoffnung aus Heidenheim, steht deshalb fest: „Jetzt musst du zusehen, dass wir nächsten Sonntag die drei Punkte in dem Riesenspiel in Ulm holen – da geht’s um alles, und das muss jedem bewusst sein.“ Gegen Hannover, findet Kühlwetter, „waren wir gut dabei, waren vielleicht sogar den Tick besser im Spiel – im Endeffekt können wir uns aber nichts davon kaufen und stehen mit null Punkten da“.
Viet: „Die Neuen bringen frischen Wind“
Die Hoffnung stirbt eben zuletzt, und natürlich setzt man in Regensburg auf die Verstärkungen: „Die Neuen bringen noch mal frischen Wind rein“, konstatiert Christian Viet, „und man merkt halt, dass wir an Qualität dazu gewonnen haben.“ Das habe man gegen die effektiven Niedersachsen in den ersten 30 Minuten auch gemerkt: „Nur leider stehen wieder null Punkte, ich glaube, wenn du unten drinstehst, dann ist es immer alles ein bisschen schwerer – wir müssen jetzt langsam anfangen.“
Es darf ruhig auch ein wenig schneller gehen, findet Robin Ziegele, der zumindest mit dem Training vor dem Schlüsselspiel bei den bayerischen Schwaben zufrieden ist: „Das Training heute war gut, wir haben ordentlich Gas gegeben.“ Man habe sich auch noch mal das Spiel vom Freitag angeschaut und nachbereitet. Die Erkenntnis? „Ja, dass wir mit Ball noch besser werden müssen.“ Phasenweise habe es mit dem Gegen- und Angriffspressing schon gut geklappt. „Daran wollen wir auch anknüpfen und die Woche hart arbeiten, damit wir dann irgendwas holen.“
Adamyan: „Die Mannschaft lebt“
Irgendwas würde einem armenischen Nationalspieler mit Bundesliga-Erfahrung wohl nicht reichen. „Es war gegen 96 viel mehr drin“, sagt deshalb Jahn-Heimkehrer Sargis Adamyan enttäuscht. „Wir hatten einige Chancen, in Führung zu gehen.“ Dabei habe man um die Standardstärke der Hannoveraner gewusst, die sie in der einen, entscheidenden Situation gezeigt hätten. Dennoch: „Die Mannschaft lebt und es herrscht eine kämpferische Stimmung.“
Auch für Andreas Patz muss der Blick einmal mehr nach vorne gehen: „Für uns ist es sehr bitter, mit leeren Händen dazustehen“, sagt der Jahn-Cheftrainer. „Wir haben ein gutes Spiel gegen einen Aufstiegskandidaten abgeliefert.“ Hätte man die beiden Möglichkeiten in der ersten Hälfte genutzt, wäre der Groschen womöglich schon früher gefallen. Aber grau ist alle Theorie. „Das tun wir aber nicht, sondern bekommen auf der Gegenseite den Gegentreffer.“ Dennoch könne man aufgrund der gezeigten Leistung „mit breiter Brust nach Ulm fahren“.
Ulms Wörle: Überragende Konter vergeben
Aber auch für den Gegner ist der Auftakt in die Rückrunde in Kaiserslautern alles andere als nach Maß verlaufen. „Wir gehen mit 1:0 in Führung und bekommen dann, glaube ich, nach 20 Minuten das Gegentor“, hadert Ulms Coach Thomas Wörle. „Das ist unglücklich, denn wir müssen davor eigentlich unbedingt ein zweites, im allerbesten Fall ein drittes Tor erzielen.“ Mit den drei, vier überragenden Konterchancen hätte der SSV das Momentum komplett auf seine Seite ziehen können. „Das ist uns leider nicht gelungen.“
Im Gegenteil: „Dann bekommen wir in einer Kontersituation einen Gegenkonter, wo wir eigentlich in Überzahl sind und dann ganz, ganz ärgerlich das Gegentor.“ Und schon sei der „Betze“ erwacht, „und wir bekommen das zweite Gegentor mit einem Sonntagsschuss“. Dennoch: „Ich finde, dass wir sowohl in der ersten als auch in der zweiten Halbzeit immer an uns geglaubt und viel Energie aufgebracht haben.“
Hauptsponsor verlängert: Ja dann spielt doch mit Netto!
Der SSV Jahn Regensburg und sein Hauptsponsor Netto Marken-Discount setzen ihre erfolgreiche Zusammenarbeit fort. Netto bleibt auch für die nächsten beiden Spielzeiten 2025/26 und 2026/27 der wichtigste Geldgeber des SSV Jahn und wird künftig auch Hauptsponsor der Jahn-Schmiede.
Gemäß dem Motto „Gemeinsam stärker sein: 10 gemeinsame Jahre verbinden“ hatte der SSV Jahn Regensburg rund um das Heimspiel gegen Hannover 96 die Verlängerung der Zusammenarbeit mit Hauptsponsor Netto Marken-Discount vermeldet. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Maxhütte-Haidhof, nur rund 25 Kilometer von Regensburg entfernt, ist bereits seit über einem Jahrzehnt Partner des SSV Jahn und seit 2015 Hauptsponsor.
„Wir freuen uns sehr, dass wir mit Netto Marken-Discount unseren wichtigsten Partner weiterhin an unserer Seite haben“, sagt Philipp Hausner, kaufmännischer Geschäftsführer des SSV Jahn. „Die Verlängerung bis ins Jahr 2027 ist ein bemerkenswerter Vertrauensbeweis und zeugt von der hohen Passfähigkeit sowie den beiderseits bestätigten Mehrwerten der Partnerschaft.“ Unabhängig von Auf- oder Abstieg, Netto Marken-Discount stand dem Jahn stets zur Seite. Diese erfolgsunabhängige Treue verleihe der Partnerschaft eine besondere Qualität. „Gemeinsam sind wir ein starkes Team für Ostbayern und freuen uns, die Kooperation auch in Zukunft lebendig und kreativ weiterzuentwickeln.“
Mit der Vertragsverlängerung wird Netto Marken-Discount zudem neuer Hauptsponsor der Jahn-Schmiede, dem von der DFL und dem DFB zertifizierten Leistungszentrum des SSV Jahn. Das führende Unternehmen in der Lebensmitteleinzelhandelsbranche drückt mit dem erweiterten Engagement das Vertrauen in die Zukunftsplanung und Zukunftsfähigkeit des Vereins aus.
Netto sei die Nachwuchsförderung wichtig, sowohl im Unternehmen als auch auf dem Spielfeld. Talente zu finden, zu fördern und ihnen eine Perspektive zu bieten, gehört zur Netto-Unternehmenskultur. Darum habe sich Netto nun auch entschieden, die Partnerschaft auszubauen, und sichert sich damit umfangreiche Präsenzen am Trainingsgelände am Kaulbachweg – jetzt neben der U21 nun auch als Trikotsponsor der U19 und U17.
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