Wanderung am Wallenstein-Tilly-Weg: Auf den Spuren des Dreißigjährigen Krieges
Luhe-Wildenau. Unsere Gastautorin Astrid Locke-Paul liebt die Wanderwege der Nordoberpfalz. Bei uns stellt sie ihre liebsten Wanderwege rund um Luhe-Wildenau genauer vor. Heute: den Wallenstein-Tilly-Weg (kurz WTW), der das Luhe-Wildenauer Gemeindegebiet in west-östlicher Richtung durchzieht.
Von Astrid Locke-Paul
Nachdem ich vor kurzem den Rundweg der Gemeinde Luhe-Wildenau vorgestellt habe, geht es heute um den Wallenstein-Tilly-Weg. Der WTW, ein Fernwanderweg des OWV, hat – wie der Name schon sagt – mit den berühmten Feldherren der katholischen Liga zu tun: Graf Albrecht von Wallenstein und Graf Johann von Tilly. Fast alle Heere Europas wurden damals in einem West-Ost Korridor bewegt und nutzen den Naabübergang bei Luhe, um weiter in die Kriegsgebiete (bei Eslarn, Waidhaus, Weißer Berg/Prag,….) vorzustoßen.
Wer den ganzen Weg ablaufen möchte, kann schon am östlichen Stadtrand von Nürnberg (Erlenstegen) damit beginnen. Die Markierung, ein rotes Schrägkreuz auf weißem Grund, führt den Wanderer von dort bis zur Tillyschanz bei Eslarn, dabei sind sage und schreibe über 150 Kilometer zu überwinden. Der „Albquerweg“, wie er in Franken heißt, führt bis nach Pruihausen bei Königstein. Ab hier sind es „nur“ noch 94 Kilometer bis zur Grenze. Für die Markierung ist ab hier der Oberpfälzer Waldverein zuständig.
Tages-Wandertour von Kohlberg nach Leuchtenberg: 23 Kilometer

Wem der ganze Weg zu lang ist, kann in unserer Umgebung leicht eine Tagestour planen. Rund 23 Kilometer reicht die Strecke von Kohlberg nach Leuchtenberg. Start der Tageswanderung ist der „Schwamma“ oberhalb von Kohlberg. Von dort bietet sich ein traumhafter Ausblick von den Ausläufern des Oberpfälzer Jura (Ossinger, Zant), über den Rauhen Kulm, Ochsenkopf, Schneeberg, Steinwald bis zum Parkstein liegt einem alles zu Füßen – einfach wunderschön!
Der Weg führt die nächsten Kilometer durch den Wald, immer auf der „Hohen Straße“ entlang, einer Altstraße, die schon lange vor dem 30-jährigen Krieg nach Osten führte. Beim Ödhof, einem aufgelassenen Hof oberhalb von Neudorf, tritt man aus dem Wald heraus und marschiert weiter auf dem Bergrücken mit Blick nach Nord-Osten (Fischerberg, Muglhof) und Süden (Buchberg, Kemnath) entlang. Stets leicht bergab taucht der Weg nun ins Naabtal ab und führt an einem Wildgehege entlang. Kurz vor Erreichen der Naabaue gibt es noch eine kleine „Mutprobe“: Nach einem kurzen, steilen Abstieg muss ein alter Bahndurchlass, eng und dunkel, durchquert werden, bevor sich dem Wanderer das Naabtal öffnet. Von dort ist es nicht mehr weit nach Luhe, wo sich eine Einkehr anbietet.
Weiter geht es auf einer kleinen Flurstraße am Südhang der Luhe entlang nach Meisthof. Von dort führt der Weg wieder in den Wald hinein, teils am Hang entlang, teils durch traumhafte, ursprüngliche Flussauen. Bei der Gröbmühle quert man den Glaubenbach, bevor der Weg nach Schwarzberg ansteigt. Wieder im Tal angelangt, kann man den natürlich mäandernden Flusslauf der Luhe genießen. Schon bald ist Lückenrieth erreicht. Es geht dann zum Schluss noch einmal steil bergauf nach Leuchtenberg, wo man verdientermaßen eine Brotzeit genießen kann. Wer noch genügend Körner hat, sollte unbedingt noch den Bergfried der Burg besteigen! Von dort bietet sich ein grandioser Rundumblick an, zudem kann man sich im Burghof bei den Geopark-Tafeln über die Granit-Entstehung informieren.
Viel Spaß beim Wandern!
Ihre Astrid Locke-Paul
Wanderimpressionen: Wandern auf dem Wallenstein-Tilly-Weg






Bilder: Astrid Locke Paul
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