Waldthurn sorgt sich um Hochwasser in Regensburg und Passau

Woppenrieth bei Waldthurn. Voller Stolz über die Leistung seines Bauhofteams um Max Müller präsentierte der Waldthurner Bürgermeister Josef Beimler die in Eigenregie umgesetzten Maßnahme „Ökologische Regenrückhaltung in der Fläche mit natürlicher Versickerung“ am Rand der Ortschaft Woppenrieth.

Der Abfluss des Regenwassers wird nun entschleunigt, dazu ist ein alter Hohlweg zu einem Rückhaltebecken umfunktioniert. Foto: Dr. Johannes Weig
Der Abfluss des Regenwassers wird nun entschleunigt, dazu ist ein alter Hohlweg zu einem Rückhaltebecken umfunktioniert. Foto: Dr. Johannes Weig
Am Prößl - Hof in Woppenrieth. Foto: Dr. Johannes Weig
Am Prößl – Hof in Woppenrieth. Foto: Dr. Johannes Weig
Der Abfluss des Regenwassers wird nun entschleunigt, dazu ist ein alter Hohlweg zu einem Rückhaltebecken umfunktioniert. Foto: Dr. Johannes Weig
Der Abfluss des Regenwassers wird nun entschleunigt, dazu ist ein alter Hohlweg zu einem Rückhaltebecken umfunktioniert. Foto: Dr. Johannes Weig
Waldthurner Bürgermeister Josef Beimler (vorne Mitte) präsentiert in Woppenrieth den Interessierten die in Eigenregie umgesetzten Maßnahme „Ökologische Regenrückhaltung in der Fläche mit natürlicher Versickerung“. Foto: Dr. Johannes Weig.
Waldthurner Bürgermeister Josef Beimler (vorne Mitte) präsentiert in Woppenrieth den Interessierten die in Eigenregie umgesetzten Maßnahme „Ökologische Regenrückhaltung in der Fläche mit natürlicher Versickerung“. Foto: Dr. Johannes Weig.
Im Woppenriether Gursn - Stüberl findet eine Nachbesprechung des Projekts Ökologische Regenrückhaltung statt. Foto: Dr. Johannes Weig.
Im Woppenriether Gursn – Stüberl findet eine Nachbesprechung des Projekts Ökologische Regenrückhaltung statt. Foto: Dr. Johannes Weig.
Foto: Dr. Johannes Weig
Foto: Dr. Johannes Weig
Foto: Dr. Johannes Weig
Foto: Dr. Johannes Weig
Foto: Dr. Johannes Weig

Das Dorf wurde in den vergangenen Jahrzehnten verstärkt von Überschwemmungen heimgesucht. Von der unkonventionellen Fertigstellung dieses Projektes zum Hochwasserschutz in Woppenrieth zeigten sich die teilnehmenden Vertreter der Fachbehörden begeistert. Auch den von wiederkehrenden Fluten genervten Dorfbewohner war eine gehörige Portion an Optimismus anzumerken. Die Überflutung eines Sägewerksbetriebs im Jahr 2022 wurde als Startschuss für dieses Vorhaben bezeichnet. „Nun kann bei Starkregenereignissen das Wasser in der Fläche besser abgeleitet und Woppenrieth besser geschützt werden“, so der Bürgermeister im Woppenriether Prößl-Hof.

Dank an Bauhof und Landwirte

Mit geringem finanziellen Aufwand, an Materialkosten für die ökologische Regenrückhaltung wurden rund 8.000.- € genannt, hätten die Mitarbeiter des Bauhofs in kurzer Zeit die Bagger- und Handarbeiten ohne fremde Hilfe geschafft. Der Abfluss des Regenwassers werde nun entschleunigt, dazu sei noch ein alter Hohlweg zu einem Rückhaltebecken umfunktioniert worden. Zu danken gelte es den Anliegern, die teilweise zu Gunsten des Hochwasserschutzes auf landwirtschaftlich nutzbare Flächen hätten verzichten müssen.

Dieter Bauer vom Wasserwirtschaftsamt Weiden, der das Projekt bei der Planung und Umsetzung begleitet hatte, wartete mit einigen Zahlen auf. Nicht versickerndes und überschießenden Regenwasser aus rund 140.000 Quadratmeter landwirtschaftlicher Nutzfläche könne über mehrere vertiefte Grabenmulden zurückgehalten und versickern. Durch geregelte Ablaufmöglichkeiten über angrenzende Wiesenflächen werden diese in deutlich verringertem Umfang der Luhe als Vorfluter zugeleitet. „Waldthurn schützt somit Regensburg und Passau vor Hochwasser“, kommentierte augenzwinkernd Bürgermeister Beimler den Vortrag des Fachmannes.

Fachbehörden sind beeindruckt

Die Vertreter der Fachbehörden freuten sich über die gelungenen Maßnahmen, die mit relativ geringem Aufwand geschafft worden seien. Profitieren würden nicht nur die Bewohner der Ortschaft, sondern auch der Wasserhalt insgesamt durch einen verbesserten Gewässer- und Hochwasserschutz. Laut Leitenden Baudirektor Georg Guggenberger vom Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) hätte in Woppenrieth für beide Problembereiche eine verstärkte Kooperation der Fachbehörden untereinander und vor allem die Einbindung der Anlieger mit zum Erfolg beigetragen. Der Markt Waldthurn mit Bürgermeister Josef Beimler an der Spitze sei für seine mitunter unkonventionellen, aber funktionierenden Lösungen beispielgebend. Georg Braunreuther (ALE) lobte das Verständnis der von den Maßnahmen betroffenen Landwirte. Nach den ersten Starkregenereignissen werde man sehen, ob durchaus noch vorhandene Möglichkeiten zur Optimierung umgesetzt werden sollten.

Treffen im „warmen Stübchen“

Als Vertreter der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) waren Bürgermeister Robert Lindner (Floß) und Markus Bauriedl (Waidhaus) angetan von der beispielgebenden Hochwasserschutzmaßnahme im Naturparkland Oberpfälzer Wald.

Nach Besichtigung der Baumaßnahmen trafen sich die Gäste im Gursn-Stüberl des Bürgermeisters zu einer Kaffeerunde, die zu anerkennenden Grußworten des stellvertretenden Landrates Albert Nickl und des Landtagsabgeordneten Stephan Oetzinger genutzt wurden. Auch wirksame kleinere Maßnahmen sollten uneingeschränkt gefördert werden, wobei bei der Vernetzung der zuständigen Institutionen im Sinne von „Smart Gouvernement“ das aktive Einbinden der Bürger nicht vergessen werden sollte. Erneut habe Waldthurn bewiesen, dass mit geld- und mittelsparenden Projekten auch der Steuerzahler entlastet werde.

Lobende Worte für die gute Zusammenarbeit der beteiligten Seiten fanden zudem die Vertreter der Behörden, unter ihnen Martin Schreyer vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Georg Guggenberger vom Amt für Ländliche Entwicklung, Georg Braunreuther vom Verband für Ländliche Entwicklung sowie Franziska Schanderl und Dieter Bauer vom Wasserwirtschaftsamt.

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