Michldorfer Dorfweihnacht unterstützt Brustkrebsforschung
Michldorf. Die "Michldorfer Dorfweihnacht" unterstützt mit Erlösen Brustkrebspatientinnen, unter anderem über die Organisation "mamazone". Die Veranstaltung bietet Weihnachtsstimmung, mit Erlösen, die 2023 an die Brustkrebsforschung fließen.

Die „Michldorfer Dorfweihnacht“ gehört in Michldorf, einem Ort, der zur Marktgemeinde Leuchtenberg gehört, im Advent zur festen Einrichtung. Die Feuerwehr Michldorf mit dem Vorsitzenden Harald Dirnberger, der Oberpfälzer Waldverein Michldorf/Irchenrieth mit dem Vorsitzenden Franz Kindl, der Kindergarten St. Johannes Leuchtenberg organisieren und bereiten alles für die Dorfweihnacht vor. Sie beginnt bereits um 17 Uhr mit einer Andacht mit Pfarrer Alfons Forster in der St. Ulrichs Kirche. Musikalisch wird sie von den Cellomusikern der Musikschule unter der Leitung von Ute Sommer umrahmt. Bereits um 16.30 Uhr
gibts zuvor in der Kirche ein Konzert der Cellomusiker. Unmittelbar neben dem Gotteshaus im Pfarrhof sind eine Vielzahl von Ständen für die Dorfweihnacht aufgebaut und dabei für das leibliche Wohl gesorgt. Angeboten werden Glühwein, Feuerzangenbowle und Kinderpunsch sowie Bratwürste, Käsekrainer, frische Waffeln und weihnachtliche Leckereien. Die Kinder werden vom Nikolaus besucht und mit kleinen Geschenken überrascht. Diese werden abermals vom Bürgermeister der Marktgemeinde Leuchtenberg, Anton Kappl, spendiert. Mit Auftritten der Kindergartenkinder ist zu rechnen, so war es auch im vergangenen Jahr.
Dieser Aufwand lohnt sich für den guten Zweck
Diesen ganzen Aufwand machen die Vereine, Gruppen und Kindergarten umsonst. Im vergangenen Jahr erhielt der komplette Erlös die „Sternstunden-Aktion“. Auch dieses Jahr fließt der Gewinn nicht in die Vereinskassen, sondern Brustkrebspatientinnen deutschlandweit profitieren davon. So bekommt „mamazone-Frauen und Forschung gegen Brustkrebs e.V.“ den Erlös. Es gibt auch eine Anlaufstelle in der Oberpfalz für die Krebskranken und hier ist seit 2011 Sieglinde Schärtl aus Döllnitz aktiv und versucht so weit als möglich ehrenamtlich zu helfen. Sie war selber vor 17 Jahren betroffene und das war für sie ausschlaggebend, sich dafür einzusetzen. Durch ihren Frauenarzt, Dr. Bäumler, wurde sie auf mamazone aufmerksam und lernte 2009 beim DIPA-Kongress die Gründerin Uschi Goldmann-Posch kennen und schätzen. Bereits 2011 wurde Schärtl in den Vorstand gewählt und führte dieses Amt bis 2023 aus. Jetzt ist sie noch Ansprechpartnerin für die Oberpfalz und darüber hinaus. Schirmherrin war bis zu ihrem Tod die einstige Landtagspräsidentin Barbara Stamm, denn sie hatte auch diese Krankheit. Uschi Goldmann-Posch, Medizinjournalistin aus Südtirol, gründete, nachdem sie selbst erkrankt war, 1999 die Selbsthilfegruppe. Dabei war eines ihrer zentralen Anliegen, Frauen durch Wissen über ihre Krankheit und die Therapiemöglichkeiten aus der Rolle des Opfers zu befreien und zur Regisseurin ihres Behandlungsverlaufs zu machen. Sie lebte auch einige Jahre in der Oberpfalz, in Kulmain, bis sie wieder nach Augsburg zurückging.
Von Anfang an wollte Ursula Goldmann-Posch mamazone als „Selbsthilfegruppe plus“ verstanden wissen. So holte sich die Initiative von Frauen mit Brustkrebs zu ihrer Unterstützung auch aktive Forscherinnen in das Boot bzw. in die Verantwortung. Ihr Ziel: Die Patientinnen sollten nicht „im Ghetto des alleine vor sich Hinleidens verharren“, sondern kompetente Entscheiderinnen ihrer medizinischen Versorgung werden.
Zahlreiche Projekte entstanden unter ihrer Ägide: 2000 rief sie eine innovative Wissensakademie für Frauen mit Brustkrebs namens „projekt Diplompatientin“ (DIPA) ins Leben. An dem mehrtägigen Patientinnen-Kongress nehmen jedes Jahr rund 30 renommierte Wissenschaftler und mehrere hundert Zuhörerinnen teil. In diesem Jahr fand die Veranstaltung bereits zum 25. mal in Augsburg im Uni-Klinikum statt. 2002 folgte die weltweit erste und einzige Patientinnen-Tumorgewebebank pATh (patients‘ Tumor Bank of hope). Nach dem Motto „Teile deinen Tumor mit der Forschung“ will pATh mit der Sammlung von Brustkrebsgewebe einen Beitrag zur Krebsforschung leisten. Zu diesem Zweck wurden an sieben Standorten in Deutschland Gewebebanken eingerichtet. Die Brustkrebsorganisation ist auch auf Spenden angewiesen und so freut es mehr, dass hier in der Adventszeit an die Erkrankten gedacht wird. Ein Infostand wird bei der Dorfweihnacht vertreten sein, damit die Besucher genau wissen, wo ihr Geld einfließt und wie wichtig das ist.
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