Die erste Reihe der Blue Devils dreht das Match gegen Kaufbeuren im Schlussdrittel

Weiden. Lange sieht's nach der dritten Pleite in Folge gegen Angstgegner Kaufbeuren aus. In den letzten acht Spielminuten drehen die Blue Devils die Partie mit großem Kämpferherz zum Dreier.

Vladislav Filin (blaues Trikot) lief am Sonntagabend bei den Blue Devils als Verteidiger auf. Foto: Christian Kaminsky

Zweimal trafen die beiden Teams in dieser Saison und zweimal verließen die Gäste aus dem Allgäu das Eis als Sieger. Doch beide Male war das Spiel knapper, wie es das Ergebnis suggerierte.

Da alle guten Dinge, warum auch immer, drei sein sollen, wollte die Weidener gegen eine Mannschaft aus Kaufbeuren, die zu den Besten in der DEL 2 gehört, mehr als nur in Schlagweite zu erstarren. „Mehr Chancen kreieren und mehr als ein Tor als bisher erzielen, das muss heute unser Ziel sein“, forderte Blue Devils Trainer Sebastian Buchwieser vor der Partie.

Dabei sollen auch wieder die Rückkehrer Luca Gläser, Vladislav Filin und Marat Khaidarov helfen. Finn Serikov und Elias Pul sowie Fabian Ribnitzky fehlen den Blue Devils. Außerdem sollte Torwart Marco Wölfl seinen Kasten sauber halten.

Ausgeglichenes erstes Drittel

Die Gäste aus Kaufbeuren zeigen von Beginn an das den Willen zur Dominanz, doch die erste Tormöglichkeit haben die Blue Devils. Der heute als Verteidiger auflaufende Filin scheitert an Gäste-Keeper Daniel Fießinger. Nach sieben Spielminuten die erste Unterzahl für die Weidener, doch die Gastgeber überstehen sie ohne größeren Schaden. Dafür klappt’s anschließend auch in der Offensive; Klasse Kombination zwischen David Elsner und Tyler Ward, der zum Führungstreffer für Weiden einnetzt, 1:0.

Kaufbeuren versucht danach, das Spiel wieder an sich zu ziehen. Phasenweise sind die Blue Devils jetzt doch arg in der eigenen Hälfte eingeschnürt. Strafzeiten gegen Luca Gläser und Filin nutzt Kaufbeuren zwei Minuten vor der ersten Pausensirene durch Sami Blomquist zum Ausgleich, 1:1. Frisch zurück der von der Strafbank hat Filin sogar die Möglichkeit zur Führung, versiebt sie aber.

Unnötige Strafzeiten

Kaufbeuren startet ins Mitteldrittel mit dem Elan, mit dem sie das erste auslaufen ließen. Marco Wölfl kommt seinem Auftrag, den Kasten sauber zu halten, nach und hält das Unentschieden fest. Gerade als sich die Blue Devils wieder etwas befreien können, schlagen die Gäste durch Jamal Watson zum 1:2 zu. Erneut in Überzahl nach Strafzeit gegen Fabian Voit (30.) verpasst der ESV die Vorentscheidung und hat bei Constantin Vogts Chance sogar doppeltes Glück: Zum einen, weil der Ausgleich durch ein Foul verhindert wurde, zum anderen, weil es nur eine Strafzeit und keinen Penalty gibt.

Als kurze Zeit später ein Spieler des ESV auf das Sünderbänkchen muss, spielen die Blue Devils zum ersten Mal in Überzahl, allerdings ohne Ertrag. Das inzwischen zerfahrene zweite Drittel endet mit einer weiteren Strafzeit gegen die Blue Devils, ohne dass Kaufbeuren daraus Kapital schlagen kann. Blue Devils Stürmer Fabian Voit beklagt deshalb in der 2. Drittelpause zu Recht: „Wir ziehen einfach zu viele unnötige Strafzeiten.“

Verrückte letzte acht Minuten

Das Schlussdrittel beginnt denkbar ungünstig für die Hausherren, weil in der verbleibenden Überzahl für Kaufbeuren noch ein Weidener auf die Strafbank geschickt wird. Das befürchtete 5 gegen 3 währt aber nur eine Sekunde, weil sich ein Gästespieler ebenfalls nach draußen verabschiedet. Nachdem endlich alle ihr Mütchen gekühlt hatten, kann es mit Eishockey weitergehen. Und siehe da: Die Blue Devils erarbeiten sich den Ausgleich, 2:2. Geht doch. Neal Samanski drückt den Puck über die Linie.

Jetzt wollen die Blauen Teufel etwas zu viel und laufen in einen vermeidbaren Konter der Gäste, Jacob Lagace stellt auf 2:3. Anschließend stellen sich die Oberpfälzer geschickter an, versuchen, mit drei Reihen etwas mehr Druck auszuüben und kommen so zu gefährlichen Szenen vor dem Kaufbeurer Gehäuse. Die aktivste Weidener Reihe um Daniel Bruch vollendet schließlich zum erneuten Ausgleich (53.). Als sich die Gäste den Weidener Fehler zu eigen machen und etwas kopflos auf die Führung gehen, kontern die Blue Devils zum 4:3 durch den Ex-Kaufbeurer Fabian Voit. Als der ESV dann auch noch den Torwart vom Eis nimmt, trifft Samanski final in das leere Gehäuse zum 5:3-Endstand.

Daniel Bruch (1 Tor und 3 Assists) kommentiert als Spieler des Tages für die Blue Devils nach der Begegnung: „Wir waren fokussiert im letzten Drittel und das hat am Ende gereicht. Mit Fabian Voit und Neal Samanski war es heute einfach top.“

DEL2, 17. Spieltag: Blue Weiden – ESV Kaufbeuren

Tore: 1:0 Ward (9.), 1:1 Blomquist (19.), 1:2 Watson (29.), 2:2 Samanski (44.), 2:3 Legace (45.), 3:3 Bruch (53.), 4:3 Voit (56.), 5:3 Samanski (60.)

Strafzeiten: 14 – 8

Zuschauer: 2018

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