Blue Devils verlieren spät und unnötig

Weiden. Lange Zeit schienen die Blue Devils auch beim ESV Kaufbeuren alles im Griff zu haben. Das es dennoch nicht zu Platz neun und den fünften Sieg in Serie reichte, lag an schwachen letzten zehn Minuten.

Mit Haken und Ösen kämpften der ESV Kaufbeuren und die Blue Devils Weiden um wichtige Punkte um die Play-Offs. Szene aus dem Spiel in Weiden vom 15.12.24 (Foto: Christian Kaminsky)
Mit Haken und Ösen kämpften der ESV Kaufbeuren und die Blue Devils Weiden um wichtige Punkte um die Play-Offs. Szene aus dem Spiel in Weiden vom 15.12.24 (Foto: Christian Kaminsky)

ESV Kaufbeuren – Blue Devils Weiden 6:5 n. V. (2:2,0:3,3:0,1:0)

Das dritte Spiel binnen fünf Tagen stand am Dienstagabend für die Blue Devils Weiden an. Mit dem ESV Kaufbeuren traf der Tabellenzehnte auf seinen Tabellennachbarn. Nachdem die Blue Devils zuletzt vier Spiele in Folge gewonnen haben und der ESV drei in Serie verlor, schmolz der Vorsprung des Tabellenneunten auf nur einen Zähler. In einem Spiel mit vielen Aufs und Abs gewann am Ende der ESV Kaufbeuren spät mit 6:5 nach Verlängerung. Die Blue Devils nahmen aber zumindest einen Punkt mit nach Hause.

Im Aufgebot der Blue Devils fehlten der kranke Marco Wölfl und die verletzten Vladislav Filin, Daniel Bruch, Tom Schwarz und Finn Serikow. Im Tor startete wieder Felix Noack. Beim Heimteam stand erstmals der neue Headcoach Leif Carlsson an der Bande, der den vor kurzem freigestellten Daniel Jun ersetzte. Nach zwei Niederlagen und einem Sieg stand bereits das vierte und letzte Aufeinandertreffen der Hauptrunde für die Weidener mit den Allgäuern auf dem Spielplan.

Schnelle Führung hält nicht

Die Blue Devils starteten wie die Feuerwehr und lagen nach 132 Sekunden bereits mit zwei Toren in Führung. Lukas Vantuch und Marat Khaidarov überwanden aus kurzer Entfernung Torwart Daniel Fießinger. Die sowieso schon gedämpfte Stimmung beim ESV Kaufbeuren wurde somit weiter gefördert und auch das Stadion wirkte geschockt. Die Partie war in der Folge auf Augenhöhe und aus dem Nichts glich der ESV aus. Samir Kharboutli überwand Felix Noack mit einem Schlenzer auf der Fanghandseite und Jere Laaksonen umkurvte Noack nach einem Abpraller mit der Rückhand und legte die Scheibe zum 2:2 ins Netz. Ohne Strafminuten und weiteren Torraumszenen ging es dann mit dem Unentschieden in die Pause.

Drei Tore in 118 Sekunden

Auch der Start in das zweite Drittel gehörte den Gästen. Diesmal zwar nicht ganz so schnell, dafür aber umso kaltschnäuziger. Die Blue Devils erhöhten binnen 118 Sekunden zwischen der 24. und 26. Minute auf 2:5. Dabei nutzte Weiden die volle Bandbreite der Spielsituationen im Eishockey und stach überall zu. Luca Gläser in Unterzahl (24.), Tomas Rubes bei angezeigter Strafe (25.) und Tyler Ward (26.) in Überzahl nutzten jeden Fehler des ESV eiskalt. Drei Tore, die Wirkung zeigten und das zweite Drittel in ruhigen Bahnen verlaufen ließ. Kaufbeuren wollte zwar, biss sich aber an der Weidener Defensive um Felix Noack die Zähne aus. Weiden setzte auf Konter und konsequente Defensivarbeit. Deswegen ging es mit dem verdienten 2:5 in die zweite Pause.

Später Ausgleich und Verlängerung

Den Start in den Schlussabschnitt stellten sich die 2290 Zuschauer auf jeden Fall vielsprechender vor, alles sprach für Weiden, die clever und abgezockt das Ergebnis verwalteten. Zwei diskussionswürdige Treffer durch Sami Blomqvist (50.), der erst durch spätes Nachstochern über der Linie war, und einem Treffer in Überzahl durch eine fragwürdige Strafzeit durch Jamal Watson (58.) , kam Kaufbeuren wieder ins Spiel. Jetzt war auch das Publikum wieder da und brachte eigentlich fast abgeschriebene Heimakteure wieder ins Spiel. Tatsächlich setzte der ESV alles auf eine Karte, nahm den Goalie vom Eis und kam durch einen abgefälschten Schuss von Simon Schütz von der blauen Linie zum späten Ausgleich (60.).

Kharboutli der Held

In der Verlängerung ging es hin und her mit guten Chancen auf beiden Seiten. Den Schlusspunkt setzte dann aber Samir Kharboutli, der über links schnell durchgebrochen war und zum 6:5-Siegtreffer für Kaufbeuren einschob.

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