Alles im Plan beim „Vorzeigeprojekt“ des Landkreises Tirschenreuth
Kemnath. Es ist das größte Bauprojekt in der Geschichte des Landkreises Tirschenreuth: der Neubau der Realschule Kemnath. 75 Millionen Euro wird das Vorhaben kosten.

Für Landrat Roland Grillmeier (CSU) ist es das Vorzeigeprojekt des Landkreises Tirschenreuth. 2018 beschloss der damalige Kreistag, die zu eng gewordene Realschule neu statt nur auszubauen. Zwei Jahre später fiel der Grundsatzbeschluss für den Neubau der Schule, den Bau der Schulsportanlagen und einer Ganztagsschule mit voraussichtlichen Kosten von 63,2 Millionen Euro. Aktuell geht man von 75,1 Millionen Euro aus, die das Projekt verschlingen wird.
„Gut angelegtes Geld“, glauben Landrat und Kreisräte, die geschlossen hinter dem Vorhaben stehen. Das sieht auch der demnächst in den Ruhestand wechselnde Schulleiter German Helgert so und bezeichnet den Neubau als eine Art „Champions League-Projekt“. Selbst der bayerische Finanzminister Albert Füracker lobte das Projekt bei einer Förderbescheidübergabe im Juni 2023: “Der Landkreis Tirschenreuth investiert mit dem Neubau der Realschule in Kemnath mit Schulsportanlagen und Räumen für die Ganztagsschule vorbildlich in die Bildung unserer kommenden Generationen.”
„Kommt der Wirtschaft zugute“
Der Neubau kommt nicht nur fast 900 Schülerinnen und Schülern und mehr als 70 Lehrkräften sowie dem Verwaltungspersonal zugute. Vielmehr bedeute dies eine Stärkung des Schulstandorts und diene vor allem der Wirtschaft und den Firmen in der gesamten Region“, betonte Helgert beim Richtfest vor ziemlich genau einem Jahr.
Jährlich verlassen zwischen 130 und 150 Absolventen die Schule, behalten ihren beruflichen und privaten Lebensmittelpunkt überwiegend in der Region oder kehren nach ihrer Ausbildung hierher zurück. Der Realschuldirektor weiß: „Damit haben sie einen wesentlichen Anteil daran, dass dem regionalen Arbeitsmarkt auf Dauer qualifizierte Arbeitskräfte zur Verfügung stehen werden. Investitionen in die Realschule Kemnath bedeuten somit auch Investitionen für die Zukunft des regionalen Arbeitsmarktes, für die Firmen, für die Wirtschaftsregion und somit für unsere Heimat insgesamt.“
Modernste Realschule weit und breit
Bei einem Rundgang durch das neue Gebäude konnte sich kürzlich auch der Kreisausschuss vom Baufortschritt und der Dimension des Projekts überzeugen. Rektor German Helgert und sein Stellvertreter Holger König, der ab September die Schule leiten wird, führten die Gäste durch das weitläufige Gelände und gaben einen profunden Einblick in die modernste Realschule zwischen Hof, Bayreuth und Regensburg. Herzstück der gesamten Anlage ist die Aula mit mehr als 600 Sitzplätzen und einer mobilen Bühne. Weit fortgeschritten ist auch der Bau der Dreifachhalle. Das schlichte, aber sehr zweckmäßige Gebäude ist allein für den Schulbetrieb vorgesehen. Beheizt werden soll die Realschule über Fernwärme komplett mit Biogas.
Gefördert wird das Projekt mit 31,3 Milliionen Euro. Bleiben für den Landkreis 43,8 Millionen Euro (förderfähige Kosten: 37,5 Millionen Euro). Die Stadt Kemnath kommt bei der Finanzierung eine tragende Rolle zu: Sie trägt wegen ihrer opulenten Einnahmesituation nicht nur das Gros der Kreisumlage, sondern übernimmt auch die Außenanlagen mit Zufahrt und Lehrerparkplätzen. Angrenzend baut die Kommune ein Sport- und Freizeitareal mit Fußballplatz und Tennisplätzen.
Der Umzug in den Realschulneubau soll wie vorgesehen in den Faschingsferien 2025 über die Bühne gehen.
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