30 Jahre Rotary Club Stiftland – Überaus fröhliches Fest in Falkenberg

Falkenberg. Vor 30 Jahren erblickte der Rotary Club Stiftland das Licht der Welt. Auf Burg Falkenberg trafen viele Gratulanten ein und feierten ein rauschendes Fest.

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Toni Schatzberger vom Rotary Club Stiftland nimmt den symbolischen Teddy-Preis für besonderes Engagement von Governourin Sabina Gärtner-Nitsche entgegen. Foto: Martin Stangl

Weit über 100 Gäste aus dem In- und Ausland gratulierten dem Rotary Club Stiftland beim Festakt auf Burg Falkenberg zum 30-jährigen Bestehen. Präsident Toni Schatzberger bedankte sich und lud zu einem unbeschwerten Festabend in die Burgsäle ein.

Festakt im Tagungs- und Kongresszentrum Falkenberg

Bis auf den letzten Platz war das zum Tagungszentrum umgebaute ehemalige Kommunbrauhaus in Falkenberg unterhalb der Burg gefüllt. Der Präsident des Rotary Clubs Stiftland begrüßte die Gäste aus dem In- und Ausland sehr herzlich: „Es ist mir eine große Ehre, heute hier zu stehen und diese besondere Begrüßungsrede anlässlich des 30-jährigen Jubiläums der Charterfeier des Rotary Clubs Stiftland zu halten. Drei Jahrzehnte des Engagements, der Gemeinschaft und des Dienstes am nächsten sind ein Meilenstein, der nicht nur Anerkennung verdient, sondern auch gefeiert werden sollte.“

Lange Liste der Ehrengäste

Unter den Ehrengästen waren die amtierende Governourin vom Rotary District 1880 Sabina Gärtner-Nitsche und Gründungsmitglied Pater Max Hofinger (heute Seelsorger St. Anna, Wien). Ein herzliches Willkommen galt der Delegation des Partnerclubs Salzburg-Altstadt mit ihrem Präsidenten Ferdinand Hochhauser mit Gattin. Der tschechische Partnerclub Cheb-Eger war vertreten durch den Präsidenten Ales Rolnik und Tomas Linda.

Eine starke Delegation stellte der Rotary Club Weiden mit Präsidentin Christiane Hellbach. Ihre Verbundenheit zum RC Stiftland zeigte auch der RC Weiden Max-Reger mit Incomming-Präsidentin Viola Vogelsang-Reichl und der RC Fichtelgebirge mit seinem Vertreter Michael Russ. Dass die ‚Stiftländer‘ exzellente Verbindungen über den Tellerrand pflegen, zeigte die Anwesenheit von Klaus und Gabi Berberich von den Lions aus Weiden und Albert und Gaby Saller vom Lions Club Tirschenreuth.

Gründung mit Anlaufschwierigkeiten

„Unsere Gründung vor 30 Jahren verdanken wir dem RC-Weiden“, so Präsident Toni Schatzberger bei seinem Rückblick in die Anfänge des Clubs. Schon 1972 versuchten die Weidener einen Rotary Club im Landkreis Tirschenreuth zu gründen. Die Gründung zog sich letztendlich bis zum 25.03.1993 hin. Der damalige Wahlspruch und das immer noch gültige Clubmotto war ein Zitat des Gründers der SOS-Kinderdörfer Hermann Gmeiner: „Gutes entsteht nicht durch Reden. Gutes entsteht durch Tun.“

Regionale Hilfsprojekte und herausragende internationale Hilfe

Der RC Stiftland unterstützt zahlreiche regionale Hilfsprojekte wie die Unterstützung der Mitterteicher Tafel, viele Schulprojekte und ebenso Hilfsaktionen für ukrainische Flüchtlinge. Für bundesweites Aufsehen sorgte das bisher größte Projekt „Avoidable Blindness“ (vermeidbare Blindheit). Unter dem 2001 amtierenden Präsidenten Bertold von Lindenfels und seinem Mitstreiter Klaus Kupke war man sich schnell einig, dass gemeinsam mit Augenarzt Prof. Seiler eine Augenstation in Debre Markos/Äthiopien gegründet werden soll.

Zehn Jahre später entstand das nächste Projekt Gyn 2010 nämlich der Bau eines neuen Klinik-Gebäudes mit Notaufnahmestation, Operationssaal inklusive aller medizinischen Geräte und Sanierung des Kreißsaals mit Bettenstation.

Stolz verkündete Präsident Toni Schatzberger die beeindruckende Erfolgsbilanz: „Damit konnten in der Augenstation und später in der Augenklinik bis jetzt 41.920 Katarakt und Trachom-OPs bei insgesamt 293.180 Patienten durchgeführt werden. In der Gynäkologie wurden 87.245 Patienten behandelt, davon 63.830 Geburten begleitet.“

Festvortrag „Vernetztes Denken – Erfolgsfaktor für die Zukunft“

Mit Dr. Martin Collignon – einem gebürtigen Wiesauer – und seinem Festvortrag setzte der RC Stiftland einen weiteren Glanzpunkt bei der Charterfeier. Als Mitarbeiter der weitgehend unbekannten, aber umso wichtigeren Bundesbehörde ZITiS, hat er brandaktuelle Informationen. ZITiS bedient nämlich die Sicherheitsbehörden Deutschlands mit Forschung und Entwicklung in den Bereichen Digitale Forensik, Telekommunikationsüberwachung, Krypto- und Big Data Analyse sowie zu Fragen der Kriminalitätsbekämpfung, Gefahren- und Spionageabwehr.

Zunächst ging der Festredner auf die Gedankenwelt vor 1990 ein. Seine Überzeugung: Vor dem Fall des eisernen Vorhangs war das Denken auf Insel-Lösungen konzentriert. Als Beispiel nannte er klare geopolitische Machtblöcke, die vergleichsweise wenig komplexe Argumentationen zuließen.

Im Gegensatz dazu befindet sich die heutige Welt und auch die nationalen Gesellschaftsstrukturen in einem multipolaren Zustand. Durch das Internet, die sozialen Medien und die gewandelte Mitsprachekultur bis in die kleinsten gesellschaftlichen Zellen ist ein strategisches Umdenken erforderlich: vernetztes Denken. „Nur wenn es uns gelingt, nicht mehr eindimensional zu denken, sondern in größeren Zusammenhängen, werden wir die Herausforderungen der Zukunft meistern können“, so die Einschätzung des Experten.

Festmahl in den Sälen der Burg Falkenberg

An den offiziellen Teil schloss sich ein ungezwungener Austausch der international gemischten Rotarier-Gesellschaft an. Passend zur historischen Kulisse verband ein mittelalterliches Schauspielensemble die einzelnen Gänge der Menüfolge mit humoristischen Einlagen. Hubert Heinzl – Urgestein der Stiftländer Rotarier – schlüpfte notgedrungen, aber sehr würdevoll in die Rolle von Ritter Hubert dem Fruchtbaren, der um die Hand der Fürstentochter anhielt. Er befand sich natürlich in Konkurrenz von Ritterpräsidenten Toni Schatzberger mit entsprechendem adeligen Pseudonym.

Man war sich einig: Der Rotary Club Stiftland wird intern noch lange an der Aufarbeitung der überaus gelungenen Darbietung in Zusammenarbeit der Stadtmaus-Schauspielertruppe aus Regensburg arbeiten.

Stabübergabe an den neuen Präsidenten André Putzlocher

Wie bei Rotary weltweit üblich wechselt die Präsidentschaft zur Jahresmitte. Sehr geschickt nutzte der Rotary Club Stiftland die festliche Charterfeier zur Amtsübergabe. Der scheidende Präsident Toni Schatzberger überreichte seinem Nachfolger André Putzlocher die traditionellen Insignien: Hirtenstab und Kerze. Beide verwiesen auf die Kontinuität bei der sozialen Ausrichtung im RC Stiftland.

Ein gesonderter Bericht folgt über den Rückblick des Ex-Präsidenten und die Pläne des ab 1. Juli amtierenden Präsidenten.

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