Jahn in Liga 2: Schlüsselspiel gegen Mitaufsteiger Preußen Münster
Regensburg. Da musste der Trainerstab des SSV Jahn jede Menge psychologische Aufbauarbeit leisten: Nach der bösen 0:5-Klatsche beim HSV braucht Regensburg im Schlüsselspiel gegen Mitaufsteiger Preußen Münster am kommenden Sonntag, 13.30 Uhr, dringend einen Mutmacher.

Bisher profitieren die Oberpfälzer noch von der Sieglosserie von Preußen Münster (2 Punkte), Darmstadt (2), Ulm (1) und Braunschweig (1) im Tabellenkeller und behaupten deshalb einigermaßen schmeichelhaft Rang 14 – ohne viel dafür zu können.
Kleiner Hoffnungsschimmer: In der vergangenen Drittliga-Saison kamen die Preußen dem SSV Jahn durchaus gelegen. Die Regensburger konnten beide Partien auf ihre Seite ziehen. Beim 3:1 in Münster gelang sogar einer der wenigen überzeugenden Auftritte in der Rückrunde.
Zusätzliches Trostpflaster: Der gesperrte Mansour Ouro-Tagba, der bei seinen Kurzeinsätzen mehr Wirbel verursachte als der Rest des Jahn-Sturms, kehrt nach seiner Roten Karte zurück. Allerdings haben die Oberpfälzer ansonsten vor allem offene Baustellen, die sie unbedingt in den Griff bekommen sollten.
Das muss der Jahn abstellen
Das will bis jetzt noch so gar nicht gelingen: Von einer Jahn-Offensive zu sprechen, verbietet sich bei 1:13 Toren nach fünf Spielen. Und für die Defensive ist diese Bilanz auch nicht gerade ein Musterzeugnis. Was wir momentan beobachten,
- ist eine Mannschaft, die phasenweise ganz passabel mitspielt – sich aber im Spielaufbau so viele Fehler leistet, dass sie damit regelmäßig spielentscheidende Konter einleitet,
- ein Pressing, das in der gegnerischen Hälfte lediglich Beobachtungsstatus hat,
- eine Defensive, die sich von jedem schnellen Flügelflitzer aushebeln lässt,
- verpennte Anfangsphasen und in Hamburg schon zum zweiten Mal Zerfallserscheinungen in der Schlussphase.
Joe Enochs: Gegentore zu früh und spät zu viele
Wir haben in beiden letzten Spielen früh ein Tor bekommen, bemängelt Jahn-Trainer Joe Enochs in der PK vor dem Spiel, „was nicht passieren gerade gegen starke Gegner, die jede Chance nützen. Wenn sein Team dann auch noch einem Rückstand hinterherlaufe, falle es besonders schwer, ins eigene Spiel zu finden. „Wir sind zwar mit einem Tor zurückgekommen, aber dann ist auf Abseits entschieden worden.“
Man habe in der Anfangsphase zu viele Chancen zugelassen: „Das waren drei Riesendinger, die der HSV hat – da müssen wir stabiler stehen.“ Man habe sich dann dazu entschieden, ein wenig umzustellen. „Das ist uns gelungen – bis zur 75. Minute.“ Fakt sei: „In den vergangenen drei Spielen haben wir sechs Gegentore in den letzten 15 Minuten gefangen.“ Das müsse man abstellen.
Sonst wird’s ein langer Tag …
Münster spiele sehr stabil, sei torgefährlich gerade bei Standradsituationen, beweise Moral: „Sie kommen nach dem 2:3 gegen Paderborn in letzter Minute zurück – schönes Kopfballtor von Joshua Mees.“ Ein weiteres Mal fordert er von seiner Mannschaft, von Beginn an wach zu sein, was bisher nur ein frommer Wunsch blieb. „Wir müssen definitiv besser gegen den Ball spielen“, sagt Enochs. „Sonst wird’s ein langer Tag.“
Die Stimmung im Training sei angespannt, die Lage ernst: „Wir dürfen die Freude am Fußballspielen nicht verlieren, wir haben die letzten drei Spiele hintereinander verloren, auch wenn zwei Auswärtsspiele dabei waren, aber wir müssen punkten.“ Wenn es gelingt, besser gegen den Ball zu spielen, könne man sich aus der Negativspirale herauskämpfen. „Wir sind voller Zuversicht, dass wir den Trend umkehren können.“ Die Trainingseinheiten seien sehr intensiv gewesen.
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