Speinshart feiert traditionelles Rosenkranzfest

Speinshart. Das traditionelle Rosenkranzfest wurde mit einer Messe, Musik und einer Prozession gefeiert, zu Ehren der Mutter Gottes. Die Veranstaltung zieht seit Jahrhunderten Gläubige an und symbolisiert Mariens Bedeutung.

Das Rosenkranzfest gehört zu den Hochfesten der Speinsharter Prämonstratenser. Foto: Robert Dotzauer

Speinshart feiert die Rosenkranzkönigin – Die Mutter Gottes öffnet Türen und Herzen. Der Stern von Speinshart leuchtet am Sonntag besonders kräftig. Es ist das Rosenkranzfest, das im liturgischen Kalender der Prämonstratenser-Abtei einen besonderen Stellenwert einnimmt.

Ein Fest zu Ehren der Mutter Gottes

Ungebrochen ist der Zuspruch für das Speinsharter Rosenkranzfest. In der Klosterkirche drängten sich die Gläubigen beim feierlichen Einzug des liturgischen Dienstes mit Prälat Conrad Kurt Müller, Prior des Prämonstratenser-Stiftes Geras (Niederösterreich), den Chorherren der Abtei Speinshart und 22 Messdienern zum Lied „Rosenkranzkönigin, Jungfrau voll Gnade“.

Sie alle feierten mit der Pfarrgemeinde, einer Wallfahrergruppe aus Auerbach und Vertretern des öffentlichen Lebens, unter ihnen Landrat Andreas Meier und Bürgermeister Albert Nickl, ein Fest zu Ehren der Mutter Gottes. Ein Fest mit langer Tradition, so Abt em. Hermann Josef Kugler bei der Begrüßung, bei dem die Mutter aller Gläubigen im Mittelpunkt stehe.

Maria als Symbol von Mut und Kraft

Diese Besonderheit stand auch im Zentrum der Predigt des Hauptzelebranten. Der Prior des Stiftes Geras richtete den Blick auf die Muttergottes-Statue in der Stiftskirche zu Geras mit einer strahlenden Mutter Jesu. Einer Skulptur aus dem Jahr 1520, die den Dreißigjährigen Krieg, Klosterbrände, Demütigungen und Verletzungen überstanden habe. Maria als Symbol von Mut und Kraft, die aus Schutt und Asche stets herausgefunden habe.

„Hinfallen, aufstehen, Krönchen richten und weiterleben“! Der Prälat übermittelte eine Botschaft voller Zuversicht. In bewegter Zeit ermutige die Gottesmutter die Gläubigen, auf die Herzenshaltung Mariens zu vertrauen. Dieses Vertrauen bedeute, in allen Höhen und Tiefen des Lebens kühlen Kopf zu bewahren und sich einer oft mühsamen Wirklichkeit zu stellen. Den Marienverehrern empfahl der Prediger, auch den Rosenkranz als Lebensinhalt zu praktizieren. „Wenn Übung den Meister macht, dann mag der Rosenkranz ein probates Mittel sein, die Beziehung zur Mutter Jesu zu stärken“.

Feierliche Musik und eucharistische Prozession

Einen würdigen Rahmen gab das Pontifikalamt feierliche Musik. Abt em. Hermann Josef dankte Moritz Kellner (Bariton), Martin Frey (Tenor), Matthias Stiegler (Orgel) und den Bläsern für die musikalische Begleitung der Festmesse. Gut meinte es auch der Wettergott. Bei weiß-blauem Bayernwetter rundete eine erhebende eucharistische Prozession rund um die Abtei den Festsonntag ab.

Zurück in der Klosterkirche bildete den Abschluss des Gottesdienstes der Segen des Prämonstratenser-Priors aus Geras und der mächtige Schlussgesang mit „Großer Gott, wir loben dich“. Für den Sonntagnachmittag lud die Internationale Begegnungsstätte zu einem Gitarrenkonzert in den Musiksaal des Klosters.

Lange Tradition des Rosenkranzfestes

Die Speinsharter verehren seit vielen Jahrhunderten die Mutter Gottes als Rosenkranzkönigin. Die Tradition des Festes geht auf das Jahr 1571 zurück. In der Seeschlacht von Lepanto sollen Gebete zur Jungfrau Maria die christliche Liga gegen eine vermeintlich übermächtige osmanische Flotte zum Sieg verholfen haben, so die Überlieferung. Auch die Wiederbesiedlung des Klosters im Jahr 1921 nach der Säkularisation 1803 begann mit einem Rosenkranzfest.

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