Zweisprachig und grenzüberschreitend: „Fingierte Grenzen“ geht in dritte Saison

Nordoberpfalz. Nach zwei Jahren Vorbereitungszeit feierte „Fingierte Grenzen – Auf den Spuren der Aktion ‚Kámen‘“ im Sommer 2022 die Uraufführung – oder besser gesagt die Urwanderung.

Eindruck der ersten gebuchten Führung in diesem Jahr in Waldsassen/Cheb mit den Schauspielern Marek Velebný (links) und Stefan Reiter. Foto: Florian Wein

Diese Zeitreise des OVIGO Theaters wurde als zweisprachige Tour mit Schauspiel konzipiert, gespielt von etlichen Akteuren aus Deutschland und Tschechien. Die Führungen starten jeweils direkt an der Grenzen.

Die Besucher können aus vier verschiedenen Standorten und Touren wählen:

  • Bärnau/Obora u Tachova (ca. 4 Kilometer),
  • Waldsassen/Cheb (ca. 4 Kilometer),
  • Selb-Wildenau/Aš (ca. 2 Kilometer)
  • Stadlern/Bělá nad Radbuzou (Wander-Special mit ca. 9 Kilometern)
 Über die „falsche“ Grenze, im Glauben, nun in Deutschland zu sein (Schauspieler: Marek Velebný rechts, Oswald Hamann links) (Fotograf: Florian Wein)Foto: Florian Wein
Über die „falsche“ Grenze, im Glauben, nun in Deutschland zu sein (Schauspieler: Marek Velebný rechts, Oswald Hamann links) (Fotograf: Florian Wein)Foto: Florian Wein
Hier wird ein falsches Büro des amerikanischen Nachrichtendienstes vorbereitet, (Schauspieler: Stefan Hertwig, Kamila Härtl. Foto: Florian Wein
Hier wird ein falsches Büro des amerikanischen Nachrichtendienstes vorbereitet, (Schauspieler: Stefan Hertwig, Kamila Härtl. Foto: Florian Wein
Die vermeintliche Flucht an der falschen Grenze (mit David Vereš links, Stefan Reiter rechts). Foto: OVIGO-Theater
Die vermeintliche Flucht an der falschen Grenze (mit David Vereš links, Stefan Reiter rechts). Foto: OVIGO-Theater
Zeitreise „Fingierte Grenzen“ mit dem falschen Schleuser (Oswald Hamann, links) und seinem Opfer (Marek Velebný, rechts). Foto: OVIGO-Theater
Zeitreise „Fingierte Grenzen“ mit dem falschen Schleuser (Oswald Hamann, links) und seinem Opfer (Marek Velebný, rechts). Foto: OVIGO-Theater
Foto: Florian Wein
Foto: Florian Wein
Foto: OVIGO-Theater
OVIGO-Theater

Nachdem in den letzten beiden Jahren bereits rund 2.000 Menschen gemeinsam mit über die Grenzen wanderten und die Kartennachfrage nach wie vor groß ist, hat sich das OVIGO Theater entschlossen, die Führungen ab sofort für Gruppen zu einem Wunschtermin buchbar zu machen. Es gibt zwar vorerst keine regulären Termine mehr, doch wenn sich eine beliebig große Gruppe zusammentut, kann man eine exklusive Schauspiel-Führung an einem der Standorte anfragen. Startpunkt ist immer unmittelbar an der Grenze auf deutschem Gebiet, bevor es gemeinsam auf tschechische Seite und zum Schluss wieder zurückgeht.

Zur Geschichte der Aktion „Kámen“

In den Jahren 1948 bis 1951 errichtete die tschechoslowakische Geheimpolizei an mehreren Stellen im westlichen Grenzland eine fingierte Staatsgrenze mit falschen deutschen Zollämtern und Amtsräumen der amerikanischen Spionageabwehr. Diese Aktion wurde „Kámen“ genannt. Dabei handelte es sich um sorgfältig durchdachte Fallen, die im richtigen Moment zuschnappen sollten.

Flüchtlinge wähnten sich bei bereits im sicheren und freien Westen, ohne zu wissen, dass die Grenze, die sie übertreten sollten, nicht echt war. Alles reiner Betrug, der Leben zerstörte. Bei „Fingierte Grenzen“ kommen die Besucher jeweils an die Originalschauplätze der Aktion „Kámen“.

Eine Tour buchen?

Die Führungen kosten als gebuchter Pauschalpreis zwischen 229 und 249 Euro, je nach Standort und Länge der Tour.

Weitere Informationen gibt es hier.

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