Woppenrietherin rappt mit Hulzstoussboum im Stodl
Spielberg. Im Spielberger Wilhelmstodl spricht und seit vergangenen Freitag rappt man in der Kulturscheune auf oberpfälzisch.
LandKULTUR Waldthurn hat unter der Federführung von Josef Pflaum sen. Anita Gmeiner aus Woppenrieth bei Waldthurn zusammen mit den Hulzstoussboum ins LandKULTUR – Programm geholt und somit kulturelles Neuland betreten. „Oszkar“, wie sich die Künstlerin nennt, ist die derzeit einzige Rapperin, die auf oberpfälzisch ihre Geschichten rhythmisch, markant mit schnellem Sprechgesang erzählt.
HULZSTOUSSBOUM als Vorband
„Wir sind heute erstmals die Vorband für einen Rap“, erklärte Jonas Kraus von den Waldthurner Hulzstoussboum. Er auf der Steierischen und seine Kumpels Andreas (Rais) Holfelner am Tenorhorn, Julian (Tschuls) Bauer auf der Trompete, Konstantin (Konsti) Stahl am Tenorhorn und Maximilian (Maxi Stoina) Steiner mit der Tuba läuteten den „Kultur kommt aufs Land – Abend“ mit bayerisch, böhmischer Musik ein.
Oszkar aus Woppenrieth
Schließlich kam es zum mit Spannung erwarteten Haupt-Act mit Oszkar. Die Oberpfälzer Mundart-Rapperin präsentierte erstmals in der Öffentlichkeit ihr neues Album „Kirwa fürn Kopf“ – den perfekten Beat (Hintergrundmusik) hierfür lieferte der Regensburger DJ Arok.
Nicht nur die ehrwürdigen Balken des Stodl, die so manche schnelle Wortfolge verschluckten, staunten nur so, was die 34-Jährige auf die Bühne brachte.
Sie hätte ihr Spielberger Show-Event auch zu Fuß erreichen können, denn sie stammt aus dem Flierlmühle-Vierseithof im Dorf Woppenrieth, der nur einige Kilometer vom Wilhelmstodl entfernt ist. Wer den Rap als Musikrichtung mag, lag an diesem Abend genau richtig, die junge Frau begeisterte mit ihrer Show samt auftretenden Einhorn und Kuh. Und es waren auch viele auswärtige Fans gekommen, um mit Oszkar, die auch schon Bühnenerfahrung in Regensburg oder Landshut gesammelt hat, zu rappen.
„Frech wie Oskar“
„Mein Banknachbar sagt in der Schule immer, ich sei frech wie Oskar“, erklärte sie ihren Namen. So habe sie Oszkar als Künstlername gewählt, ein Z eingefügt und das O stehe für Oberpfalz. Die Künstlerin arbeitet im Vollzeitjob als Sozialarbeiterin, wohnt in Weiden, ist aber oft daheim am Hof in Woppenrieth.
Dort ist sie mit dem Berner Sennenhund Emilio unterwegs, versorgt Kühe, Lamas und Esel.
Sie ist nach wie vor das Mädl vom Flierlmühlehof in Woppenrieth, was auch immer wieder in ihren Texten in den Raps auftaucht. Sie rappt über ihr „Des ist schey“ – Leben, über „Moidl“ und auch, dass sie nach ihrer Zeit im österreichischen Innsbruck „Wieda zruck“ in der Oberpfalz ist.
Sie sprach eben über die „Kirwa fürn Kopf“, was sich alles so gehört am Dorf und singt mit den Rapper Felix das „Kamikaze“. Fest behauptet sie, dass „Staih macht die schaih“, was so manchen dazu bewegte, sich von seinem Platz zu erheben. Bei der schnellen Rap-Wortfolge musste man gehörig die Ohren spitzen.
Kulturelles Neuland
Zum Schluss kam etwas vollkommen Neues, die Hulzstoussboum lieferten den entsprechenden Beat mit ihren Instrumenten zum Rap von Oszkar beim „Schickeria“ sowie nach der gemeinsamen „Gmade Wiesn“ und schließlich kam man um eine Zugabe mit dem Titelsong „Kirwa fürn Kopf“ nicht rum. Die Feuerwehr Spielberg sorgte mit Würstchen und Getränken für ihre „Feuerwehrkameradin Oszkar“, die auch bei der Dorffeuerwehr aktiv ist.
LandKULTUR Waldthurn mit Kabarettisten
Den Abschluss des diesjährigen LandKULTUR Waldthurn-Sommers bietet am 22. November der Kabarettist Wolfgang Kamm um 19.30 Uhr im Waldthurner Kühnhauser-Saal.
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