Weiden belebt Innenstadt: Projektende nach zwei Jahren

Weiden. Das Förderprojekt „Innenstädte beleben“ endet am 30. September, nachdem zwei Jahre lang diverse Projekte wie neue Weihnachtsbeleuchtung und digitale Schulungen für Händler umgesetzt wurden.

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Martina Greiner, Sonja M. Hummel und Andrea Schild-Janker (von links). Foto: Stadtmarketing Weiden e .V.

Am 30. September endet das Förderprojekt „Innenstädte beleben“. „Die letzten beiden Jahre sind in einem Wimpernschlag vergangen“, sagt Martina Greiner. Im Jahr 2022 bekam die Stadt Weiden den Förderzuschlag zum Sonderfonds „Innenstädte beleben“, mit welchem die Stelle des Innenstadtmanagements als Teil der Wirtschaftsförderung geschaffen wurde. Am 1. Oktober 2022 trat Martina Greiner die Stelle als Innenstadtmanagerin an.

Angesiedelt wurde das Innenstadtmanagement im Stadtmarketing Weiden, da die Personalkosten kommunal nicht gefördert werden durften. „Innenstadtentwicklung ist vielschichtig und erfordert gemeinsames Anpacken. Die Ansiedlung des Innenstadtmanagements beim Stadtmarketingverein hat die wichtige Verbindung zwischen Stadtverwaltung und Stadtmarketingverein dahingehend gestärkt“, so der Wirtschaftsförderer Dr. Fabian Liedl.

Das Fördervolumen betrug insgesamt 305.000 Euro, wovon 80 Prozent gefördert werden, 20 Prozent der Fördersumme trägt die Stadt Weiden als Eigenanteil. „Wir haben großes Glück gehabt, solch eine hohe Förderung zu erhalten“, freut sich Liedl.

Umsetzung vieler Projekte

In dieser Woche findet das größte und aufwendigste Projekt seinen Abschluss – die neue Weihnachtsbeleuchtung für die Weidener Innenstadt. Doch nicht nur die Weihnachtsbeleuchtung wurde aus dem Sonderfonds „Innenstädte beleben“ finanziert. In den vergangenen beiden Jahren wurden weitere Projekte umgesetzt und manche befinden sich derzeit noch in den finalen Zügen. „Zwei Jahre sind nicht viel Zeit, wenn man die kommunalen Strukturen und Richtlinien betrachtet, welche eingehalten werden müssen“, so die Innenstadtmanagerin. Dennoch freut sie sich über die bereits erfolgte Umsetzung einiger Projekte sowie den Anstoß für weitere.

„Digitaler Führerschein“

Zu den abgeschlossenen Projekten zählt die kostenlose Schulungsreihe „Digitaler Führerschein“ für Händler, Gastronomen sowie Dienstleister. Mit diesen Workshops sollten die Gewerbetreibenden hinsichtlich des Einsatzes von digitalen Möglichkeiten geschult werden, um in Zeiten des Onlinehandels konkurrenzfähig zu bleiben.

Im vergangenen Jahr wurde durch die „Digitale Einkaufsstadt“ der erste Schulungsblock mit fünf Workshops finanziert, bei welchem u. a. die Basics zu Social Media, Suchmaschinenoptimierung sowie Produktfotografie mit mobilen Endgeräten behandelt wurden.

In diesem Jahr erfolgte über den Sonderfonds, auf mehrfachen Wunsch der letztjährigen Teilnehmer, ein weiterer Schulungsblock zum Aufbau mit acht Schulungen. In diesen wurden einerseits die Skills hinsichtlich der sozialen Medien vertieft, aber auch die Bildbearbeitung und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz wurden behandelt.

Die vhs Weiden-Neustadt stellte für die Workshops ihre Räumlichkeiten zur Verfügung, durchgeführt wurden sie mit Matthias Ziegler von Aera Media. „Das Feedback der Teilnehmer war stets positiv und ich freue mich, dass wir so den Gewerbetreibenden die Vorteile der Digitalisierung aufzeigen konnten und wie sie diese für sich nutzen können“, resümiert Martina Greiner.

Lebendiges Weiden durch innovative Leerstandsnutzung

Schönste Hausfassade. Foto: Stadtmarketing Weiden e .V.
Schönste Hausfassade. Foto: Stadtmarketing Weiden e .V.
Schönste Hausfassade. Foto: Stadtmarketing Weiden e .V.
Schönste Hausfassade. Foto: Stadtmarketing Weiden e .V.
Schönste Hausfassade. Foto: Stadtmarketing Weiden e .V.
Schönste Hausfassade. Foto: Stadtmarketing Weiden e .V.

Weiterhin rief das Innenstadtmanagement letztes Jahr zur Teilnahme am Blumenwettbewerb „Weiden blüht auf“ auf. Dieser Wettbewerb sollte dazu animieren, mit einem eigenen kleinen Beitrag zusammen die Innenstadt attraktiver zu gestalten. „Jeder Einzelne kann seinen Beitrag für eine attraktive Innenstadt leisten“, betont die Innenstadtmanagerin.

In insgesamt drei Kategorien konnten die Bewohner sowie Gewerbetreibende der Innenstadt ihre schönste Blumenpracht oder ihren leckersten Nutzgarten einreichen. Als Auftakt zum Blumenwettbewerb fand Mitte Juni 2023 ein Blumenmarkt am Rathausvorplatz statt, der den Wochenmarkt ergänzte. Dieser war bunt gemischt mit einem Angebot der Gärtnereien und Kunsthandwerker. Für die kleinen Besucher wurde Kinderschminken angeboten, während die Eltern in Ruhe das vielfältige Angebot bewundern konnten.

Schaufensterausstellung „Mei Oberpfalz“

Foto: Stadtmarketing Weiden e .V.
Foto: Stadtmarketing Weiden e .V.
Foto: Stadtmarketing Weiden e .V.
Foto: Stadtmarketing Weiden e .V.

Des Weiteren füllte das Innenstadtmanagement einen Leerstand im Stadtmühlweg Ost im vergangenen Jahr mit der Schaufensterausstellung „Mei Oberpfalz“ mit der Künstlerin Sonja Hummel mit Leben. Ziel dieser Aktion war es, die Aufmerksamkeit potenzieller Interessenten auf die leerstehende Fläche zu lenken und somit dem Immobilieneigentümer bei der Neuvermietung zu unterstützen. Während der Schaufensterausstellung wurde viel positives Feedback an das Innenstadtmanagement sowie das Stadtmarketing Weiden herangetragen.

„Diese Aktion wurde sehr gut aufgenommen, sogar Antenne Bayern wurde darauf aufmerksam und brachte einen Beitrag“, freut sich die Innenstadtmanagerin. Zum Jahresende gab es erfreuliche Neuigkeiten – für den Leerstand haben sich Nachmieter gefunden. „Vielleicht erklären sich weitere Immobilieneigentümer bereit und stellen ihre Fläche für Künstler oder Kunsthandwerker zur Verfügung. Das ist für beide Seiten eine Win-Win-Situation und es ist ein schöneres Bild, bevor man in ein leeres Ladenlokal blickt“, hofft Martina Greiner.

Weiden setzt auf innovative Jugendarbeit

Schon beauftragt wurden für das Areal des Jugendtreffs „Plan B“ smarte Sitzbänke. Diese Sitzgelegenheiten sollen attraktiver für die jugendliche Zielgruppe wirken und durchaus auch als Eisbrecher dienen, wenn diese sich noch nicht trauen, den Jugendtreff zu betreten.

Durch das Einloggen im WLAN kann die Startseite ebenfalls für wichtige Meldungen genutzt werden, um insbesondere junge Menschen zu erreichen, z. B. für Bürgerworkshops. „Ich bin froh, dass ich die wichtige Jugendarbeit in Weiden mit der Erfüllung dieses Wunsches unterstützen konnte. Nun hoffe ich, dass die smarten Sitzbänke auch gut angenommen werden“, freut sich das Innenstadtmanagement. Die Anlieferung soll noch im Herbst erfolgen.

Immer im Dialog

Neben den umgesetzten Projekten war auch der stetige Austausch mit den Akteuren der Weidener Innenstadt ein wichtiger Punkt. In Zusammenarbeit mit dem Stadtmarketing Weiden wurden regelmäßig Arbeitskreise abgehalten. Dadurch konnten Wünsche sowie Anregungen entgegengenommen und an entsprechender Stelle angebracht werden. Diese bieten aber auch die Möglichkeit, wichtige Informationen, wie beispielsweise die Bauarbeiten zur barrierefreien Innenstadt, zu kommunizieren. Die Arbeitskreise sollen auch zukünftig in dieser Form durch den Stadtmarketingverein weitergeführt werden.

Dennoch konnten innerhalb der letzten beiden Jahre nicht alle Projekte komplett abgeschlossen werden. Manch ein Projekt hat doch einen größeren Aufwand angenommen, als zunächst gedacht. „Natürlich ist es schade, dass ich ein paar wenige Projekte nicht mehr selbst bis zum endgültigen Abschluss begleiten kann. Dies war in der Zeit leider nicht mehr möglich“, so Martina Greiner. Dennoch werden diese in die Hände ihrer Kollegen übergeben, welche die letzten Meter bis zur endgültigen Beauftragung und Umsetzung betreuen. „Die Zusammenarbeit mit allen beteiligten Abteilungen war während meiner Zeit stets reibungslos und vertrauensvoll“, hebt Martina Greiner hervor.

Zukunft der Innenstadt: Projekte warten auf Umsetzung

Leider konnten in diesen zwei Jahren nicht alle Wünsche umgesetzt werden, die an das Innenstadtmanagement herangetragen worden sind. Hierzu gehören ein neues Fußgängerleitsystem, Fahrradständer und Spielbereiche in der Innenstadt oder eine neue Stadtmöblierung. „Das sind spannende Projekte, bei denen ich gerne die Stadtplanung unterstützt hätte – finanziell, aber auch personell“, sagt die Innenstadtmanagerin. Aber diese Projekte benötigen eine längere Vorlaufzeit in der Planung und sollen in einem großen, einheitlichen Gesamtkonzept für den Bereich der Innenstadt, dem ISEK, erfolgen.

„Diese Punkte stehen weiterhin auf der Liste und sollen zukünftig umgesetzt werden“, teilt Martina Greiner mit. „Es ist gut, dass diese Projekte in einem einheitlichen Gesamtkonzept umgesetzt werden, da somit die Innenstadt ein einheitliches sowie attraktives Gesamtbild erhält.“ „Wir konnten in den letzten beiden Jahren viele gewünschte und wichtige Projekte umsetzen oder schon auf den Weg bringen. Das wäre ohne den Sonderfonds „Innenstädte beleben“ und der daraus resultierenden Stelle des Innenstadtmanagements nicht möglich gewesen“, betont Andrea Schild-Janker, Geschäftsführerin des Stadtmarketingvereins. „Ich möchte mich nochmal herzlich bei Martina Greiner für die wertvolle Unterstützung in den letzten beiden Jahren bedanken und Wünsche ihr auf ihrem weiteren Weg alles Gute.“ „Dem schließe ich mich gerne an“, so Dr. Fabian Liedl. „Die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung, dem Stadtmarketing sowie Innenstadtmanagement war eng und vertrauensvoll. Ich wünsche Martina Greiner alles Gute für ihre Zukunft.“

Neue Wege und Dankbarkeit zum Abschluss

Nach Ablauf der Förderung widmet sich Martina Greiner neuen Herausforderungen. „Ich freue mich darauf, neue Wege zu gehen und mich neuen Herausforderungen zu stellen“, freut sich die Innenstadtmanagerin. „Ich werde aber definitiv mit einem lachenden sowie einem weinenden Auge gehen. Es war eine großartige Zusammenarbeit mit all meinen Kollegen aus den verschiedensten Abteilungen in den letzten beiden Jahren“, resümiert Martina Greiner.

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