Vohenstrauß strebt klimaneutrale Wärmeversorgung an

Vohenstrauß. Die Stadt hat die kommunale Wärmeplanung begonnen, um den Wärmebedarf zukünftig durch erneuerbare Energien zu decken und klimaneutral zu werden. Die Auftaktveranstaltung dazu fand am 20. Januar 2025 statt.

Auftakt zur Kommunalen Wärmeplanung im Rathaus mit (v. li.) Alfons Raab (3. Bürgermeister), Thomas Stahl (CSU-Stadtrat), Lisa Scheck (Tourismus / Stadtmarketing), Martina Fritzmann (Bauamt), Markus Wildenauer (Leiter Bauamt), Andreas Wutzlhofer (1. Bürgermeister), Christina Albrecht (Bayernwerk Netz), Markus Windisch (Bayernwerk Netz), Josef Maier (CSU-Stadtrat und Geschäftsführer der Waldbesitzervereinigung) und Martha Bauer (CSU-Stadträtin). Foto: Maximilian Rewitzer

Die Stadt Vohenstrauß hat mit der Umsetzung der kommunalen Wärmeplanung (KWP) begonnen. Ziel dieser Planung ist es, aufzuzeigen, wie der Wärmebedarf der Stadt künftig durch erneuerbare Energien gedeckt werden kann, um eine klimaneutrale Wärmeversorgung zu erreichen.

Für die Umsetzung dieses Projekts hat die Stadt die Bayernwerk Netz GmbH aus Regensburg sowie das Institut für nachhaltige Energieversorgung aus Rosenheim beauftragt. Die Auftaktveranstaltung zur kommunalen Wärmeplanung fand am 20. Januar 2025 im Rathaus statt und markiert den Beginn dieses wichtigen Vorhabens.

Bauamtsleiter Markus Wildenauer wird seitens der Verwaltung gemeinsam mit seinem Team die Planung und die weiteren Schritte begleiten.

Vohenstrauß startet die kommunale Wärmeplanung

Wärmeversorgung aus regenerativen Quellen und ein Fernwärmenetz gibt es in der Stadt Vohenstrauß (Landkreis Neustadt an der Waldnaab) schon seit beinahe 15 Jahren. „Wir fangen hier also nicht bei Null an“, sagt Bürgermeister Andreas Wutzlhofer. Die gesetzliche Pflicht, eine kommunale Wärmeplanung zu erstellen, gilt trotzdem. Damit hat die Stadt die Bayernwerk Netz GmbH (Regensburg) und das Institut für nachhaltige Energieversorgung (Rosenheim) beauftragt.

Städte wie Vohenstrauß mit weniger als 100.000 Einwohnern müssen laut der gesetzlichen Vorgaben bis zum 30. Juni 2028 eine kommunale Wärmeplanung (KWP) vorlegen. Sie soll aufzeigen, wie der Wärmebedarf der Stadt in Zukunft durch erneuerbare Energien gedeckt werden kann, um eine klimaneutrale Wärmeversorgung zu erreichen. Ein Thema von großer Bedeutung: Bürgermeister Andreas Wutzlhofer hatte daher zur KWP-Auftaktveranstaltung im Rathaus auch Vertreterinnen und Vertreter der Stadtratsfraktionen eingeladen.

Regionale Wirtschaftskreisläufe stärken

Christina Albrecht, Projektleiterin der Bayernwerk Netz GmbH, betonte dabei, Vohenstrauß habe schon frühzeitig die Weichen gestellt. Die Naturenergie Eslarn-Vohenstrauß GmbH betreibe bereits ein Wärmenetz, an das u.a. Schulen, Krankenhaus und Altenheim angeschlossen sind. Das Heizwerk werde zu fast 100 Prozent mit Hackschnitzeln aus Holz der Waldbesitzervereinigung Eslarn-Vohenstrauß betrieben. „Das ist ein vorbildlicher regionaler Wirtschaftskreislauf“, sagte Albrecht. Was obendrein noch für eine klimaneutrale Wärmeversorgung in Vohenstrauß getan werden kann, das soll nun mit der KWP ermittelt werden. Bürgermeister Andreas Wutzlhofer betonte dabei, alle relevanten Akteure vor Ort – vom bestehenden Wärmenetzbetreiber bis zu potenziell interessierten Wärmeerzeugern – müssten am Planungsprozess beteiligt werden.

„Das entspricht genau dem Vorgehen, mit dem wir beim Bayernwerk Kommunale Wärmeplanung gestalten“, sagte Projektleiterin Christina Albrecht. Die KWP liefere einen Fahrplan für konkrete Maßnahmen und setze Prioritäten für die Zukunft: Welche Wärmequelle macht in welchem Teil des Stadtgebiets Sinn? „Was davon tatsächlich in die Tat umgesetzt wird, muss die Stadt in einem nächsten Schritt entscheiden“, so Albrecht.

Aufgabe des Instituts für nachhaltige Energieversorgung (INEV) ist es dabei, mit Unterstützung der Verwaltung profunde Daten etwa zu Gebäudetypen, Baualtersklassen, Verbrauchern, Erzeugern und Energiequellen zu erheben und auszuwerten.

Kommunalbetreuer Markus Windisch von der Bayernwerk Netz sagte, eine kontinuierliche Beteiligung der Öffentlichkeit sei von zentraler Bedeutung. Daher gehört auch die Organisation einer Bürgerinformationsveranstaltung zu den Aufgaben, die auf der Agenda der KWP stehen.

Die Rahmenbedingungen nach GEG

Unabhängig von der KWP gilt seit der Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) für Städte in der Größenordnung von Vohenstrauß, dass neue Gas- oder Ölheizungen für den Gebäudebestand ab dem 1. Juli 2028 nur zulässig sind, wenn sie zu 65 Prozent mit Erneuerbaren Energien betrieben werden. Bei Neubauten gilt die 65-Prozent-Regel sofort. „Auch darüber werden wir im Rahmen der Bürgerbeteiligung noch gesondert informieren“, kündigte Bürgermeister Andreas Wutzlhofer an.

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