Tirschenreuth kämpft gegen zunehmende Fischotter-Schäden
Tirschenreuth. Fischotter bereiten mit ihrer wachsenden Population Teichwirten große Probleme. Lösungen werden dringend gesucht, darunter auch mögliche Entnahmen unter wissenschaftlicher Begleitung.

Im Landkreis Tirschenreuth, bekannt als „Land der tausend Teiche“ und in Wahrheit Heimat von etwa 4700 Gewässern, stehen Teichwirte vor wachsenden Herausforderungen durch Fischotter. Diese geschützten Tiere verursachen erhebliche Schäden in der Teichwirtschaft, was laut Oberpfalz Medien sowohl für die zahlreichen Betriebe als auch für Hobbyteichwirte zu einem ernsten Problem wird. Christian Wagner von der Arbeitsgruppe Wildlebensraumberatung und Wildtiermanagement bestätigt einen signifikanten Anstieg der Schadensfälle in den letzten Jahren.
Mit rund 1500 Fischottern in Ostbayern und einer steigenden Tendenz an gemeldeten Schäden, stellt sich die Frage nach geeigneten Maßnahmen. Die Politik hat bereits eine neue Richtlinie in die Wege geleitet, deren Umsetzung für Februar geplant ist. Diese soll unter anderem den starken Schutzstatus der Tiere lockern. Trotz dieser Bemühungen bleibt die aktuelle Situation für die Teichwirte eine Herausforderung.
Schutzmaßnahmen und Bürokratie
Zäune sind momentan die einzige Methode, um Teiche zu schützen, doch die finanzielle Last und der bürokratische Aufwand für Entschädigungen wiegen schwer. Der Fischereiverein Stiftland hat beispielsweise Wildkameras installiert, um die Schäden zu dokumentieren, sieht sich jedoch mit hohen Kosten und administrativen Hürden konfrontiert.
Ausblick und Pilotprojekte
Die Diskussion um wirksame Schutzmaßnahmen für die Teichwirtschaft und die Fischotterpopulation wird von verschiedenen Seiten geführt. Ein Pilotprojekt der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) untersucht unter anderem die Effekte von Zäunen auf Fischotter und andere Tiere. Landrat Roland Grillmeier betont gegenüber Oberpfalz Medien die Notwendigkeit, Lösungen zu finden, die sowohl die Wirtschaftlichkeit der Teichwirtschaft als auch den Schutz der Fischotter berücksichtigen.
Die Meinungen darüber, wie mit dem Fischotter-Problem umgegangen werden sollte, sind geteilt. Während einige die gezielte Entnahme von Tieren befürworten, um die Schäden zu minimieren, warnen Naturschutzverbände vor den möglichen negativen Auswirkungen auf die Artenvielfalt.
Insgesamt steht der Landkreis Tirschenreuth vor der Herausforderung, einen ausgewogenen Weg zwischen der Bewahrung seiner traditionsreichen Teichwirtschaft und dem Schutz der Fischotter zu finden. Lösungen werden dringend gesucht, um das „Land der tausend Teiche“ auch für zukünftige Generationen zu bewahren.
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