Starke Unternehmen in der Nordoberpfalz – Appell zum Optimismus beim Neujahrsempfang
Grafenwöhr. Florian Rieder, der Leiter der IHK-Geschäftsstelle für die nördliche Oberpfalz, machte beim Neujahrsempfang der Stadt allen Mut, die sich über Auftragsflauten oder Pleitewellen Sorgen machen.

„Es gibt gerade in der Wirtschaft vieles, dass uns trotz aller Sorgen optimistisch in die Zukunft schauen lässt“, sagte Florian Rieder. Spürbar sei noch die Corona-Krise mit den Umsatzeinbußen. Der Redner sprach auch den Krieg in der Ukraine und die Auseinandersetzungen in Nahost an. Hier wären neben dem menschlichen Leid auch wirtschaftliche Folgen spürbar. Dazu käme noch die Inflation.
Vielerlei „Kopfzerbrechen“
Die Wirtschaft wartet seit Jahren auf einen klaren politischen und verlässlichen Kompass. „Steigende Energiekosten durch hohe Netzentgelte, überbordende Bürokratie bei Genehmigungen und nach wie vor fehlende Fachkräfte bereiten erhebliches Kopfzerbrechen“, weiß Rieder. Verständlich sei, dass Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes, um die eigene Existenz und dem Krieg herrscht. Aber Angst ist ein schlechter Ratgeber.
Die großen Aufgaben meistern
Der Experte in Sachen Wirtschaft ist sich sicher, dass wir die großen Aufgaben meistern werden. Deutschland ist mit einem Bruttoinlandsprodukt von über vier Billionen Euro nach wie vor die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt. „Wir sind in der Lage, eine Pandemie zu verkraften und nach den USA größter Unterstützer der Ukraine im Krieg gegen Russland zu sein. Die europäische Integration – von der wir mehr als jedes andere Land profitiert haben – wird maßgeblich durch uns geprägt“, so Rieder.
Mutmacher
Der Redner nannte folgende Mutmacher: Einen stabilen Branchenmix. Nach dem Niedergang der Keramik-, Glas- und Textilindustrie in den 90ern haben sich Mittelstands- und Großbetriebe entwickelt, besonders im Anlagen- und Maschinenbau und in der Bauwirtschaft. Es gebe dienstleistungsorientierte Zentren und eine Ostbayerische Technische Hochschule als Innovationsmotor. Es gibt auch Bauunternehmen aus dem Infrastruktur- und Tiefbau mit vollen Auftragsbüchern, Sondermaschinenbauer mit rosigen Aussichten, Spezialkeramikhersteller mit einzigartigem Know-how oder eine international top aufgestellte Softwarebranche. Außerdem gibt es einen robusten Arbeitsmarkt mit nahezu 89.000 Personen sozialversicherungspflichtig Beschäftigter.
Lob an die Grafenwöhrer und an die US-Armee
Auch die Arbeitslosenquote ist mit 4,1 Prozent für 2024 nur leicht angestiegen. Junge Menschen in unserer Heimat haben gute Zukunftsaussichten. Positiv wertete Rieder auch die Integration von zugewanderten Menschen. Ein dickes Lob ging an die Grafenwöhrer und an die Streitkräfte der US-Armee: „Das über Jahrzehnte gelungene Zusammenleben zwischen amerikanischen Militär und deutscher Zivilbevölkerung geht weit über ein Zweckbündnis hinaus und stellt echte Freundschaft dar“, betonte Florian Rieder.
Stark und widerstandsfähig
Wegen wirtschaftlicher Sorgen in Panik zu verfallen, sei der falsche Weg. „Die Nordoberpfalz ist stark und widerstandsfähig mit starken Unternehmen und hervorragenden Persönlichkeiten“, so Rieder, der herzliche Grüße an den ersten Bürgermeister Edgar Knobloch richtete.
* Diese Felder sind erforderlich.