Reichlich Neugeborene im Tierpark Irchenrieth

Irchenrieth. Der Frühling ist im Irchenriether Tierpark schon angekommen! Bei unserem Besuch begrüßen wir Nachwuchs, Jungtiere und Neuankömmlinge und heißen sie im idyllischen Gleisbachtal willkommen! Manfred Urban führte uns durch seinen 2006 erschaffenen Tierpark und stellte uns verschiedenste Bewohner von Exoten bis Haustierrassen vor. Dabei dürfen wir gemeinsam mit ihm auch einige der großzügigen Gehege betreten und erfahren Wissenswertes über die Tiere. Gerade recht sind wir zur Geburt von waschechten Osterlamm-Zwillingen gekommen, die nur wenige Stunden zuvor das Licht der Welt erblickt haben.
Von Anja Reber
Der Tierpark Irchenrieth ist zu einem beliebten Naherholungsziel für Jung und Alt geworden und hat sich etabliert. In der nördlichen Oberpfalz ist er mit einer Fläche von 40.000 Quadratmeter einmalig. Viele der Tiere sind sehr zutraulich und lassen sich mit der Hand füttern. Ein unvergleichbares Erlebnis, das den Besuch im Gleisbachtal unvergesslich macht. Dafür wird im Tierpark vor Ort spezielles Futter angeboten.
Wir legen viel Wert auf große Gehege. Die artgerechte Haltung und die Zufriedenheit der Tiere sind uns sehr wichtig! Unsere Tiere danken es uns, Tierarztkosten haben wir kaum.“
erzählt uns Manfred Urban bei dem gemeinsamen Rundgang. Das kann man zum Beispiel am Känguru-Gehege erkennen: Dort hüpfen die vier erwachsenen Bennett-Kängurus und die beiden Jungtiere auf 1.000 Quadratmeter fröhlich durch ihr Reich. Vorgeschrieben wären lediglich 80 Quadratmeter. Auch das Reich von Freddy dem Frettchen mit direktem Tunnel zum nächsten Teich ist ein kleines Paradies. Alle Gehege sind großzügig bepflanzt, wodurch ein natürlicher Wohnraum für viele Insektenarten und kleine Eidechsen entsteht.
Neuzugang im Hasengehege
Der Deutsche Riese macht seinem Namen alle Ehre. Diesen hat Urban aus einem privaten Haushalt übernommen, da die Pflege des Tieres der Familie über den Kopf wuchs. Der Hase sollte aber keinesfalls in einem Kochtopf landen. „Plätze im Tierpark sind sehr rar und werden durch den eigenen Nachwuchs besetzt, daher war dies eine Ausnahme!“, betont Urban. Anfragen zur Übernahme von Tieren erreichen ihn häufig, müssen in der Regel aber aus verschiedenen Gründen abgelehnt werden: Zum einen wird der Tierpark zu 100% aus privater Hand finanziert, zum anderen können natürlich nicht unbegrenzt Tiere aufgenommen werden, da es sonst schnell eng würde und genau das vermieden werden soll. Der Nachwuchs des Tierparks wird hin und wieder auch an geprüfte Züchter weitergegeben. Hier pflegt Urban ein ausgesuchtes Netzwerk in der Region.
Zwillingsnachwuchs im Tierpark Irchenrieth
Aktuell leben im Tierpark circa 90 Tiere. Zählt man zwei Landschildkröten, die sich derzeit im Winterquartier in tiefem Winterschlaf befinden, und zwei kurz vor unserem Besuch geborene Zwillingslämmchen dazu, sind es sogar 94. Die Lämmchen sind im Gehege der Wikinger-Schafe anzutreffen. Diese verdanken ihren Namen der Tatsache, dass sie ausschließlich auf Wikingerschiffen gehalten wurden und dort als Nahrung dienten. Die Rasse war dadurch über eine lange Zeit unberührt, erfahren wir von Urban.
Ein paar Schritte weiter schauen uns die beiden charmanten Alpakas Franko und Manolo mit großen Augen neugierig an und kommen für ein perfektes Foto extra nah an den Zaun. Die beiden sind bereits seit 2008 im Tierpark zu bestaunen und Lieblinge der Park-Besucher. Da Alpakas spezielles Futter bekommen und falsche Nahrung sogar tödlich für die Tiere sein kann, ist das Füttern hier verboten. Das gesamte Futter der Tierpark-Bewohner kommt aus der Region. Als Grundnahrungsmittel dienen speziell aufbereitete alte Backwaren wie alte Brötchen und Brote, die von den Backhäusern nicht verkauft wurden. Davon werden für den Tierpark elf Lastwagenladungen pro Jahr verarbeitet und verfüttert. Dazu bekommen die Tiere ihr jeweiliges Spezialfutter sowie Pelletfutter, Mais, Salzlecksteine oder Minerallecksteine. Dabei geht Urban speziell auf die Bedürfnisse der Tiere ein.
Mit Herzblut dabei
Vorher war das Gelände des Tierparks ein Garten- und Landschaftsbaubetrieb mit Baumschule. Vier Jahre lang hat Urban im Vorfeld gearbeitet, um sich seinen Traum zu erfüllen und den Tierpark zu eröffnen. Auch jetzt geht ihm die Arbeit nie aus, so sind beispielweise 5.000 Quadratmeter Rasen zu mähen. Für die neue Saison hat Urban in den letzten Wochen die Wege mit 30 Tonnen Split präpariert und ist nun bestens gerüstet für die stetig ansteigende Besucherzahl. Die Arbeit im eigenen Tierpark macht Urban nach wie vor sehr viel Spaß:
Die Pflege der Tiere und des Tierparks ist ein Full-Time-Job, den ich aus vollem Herzen ausübe!“
sagt er. Weitere Angestellte gibt es nicht. Das ist auch der Grund dafür, dass der Eintrittspreis noch bei sehr günstigen 2,00 Euro belassen werden kann. Bis vor wenigen Jahren war lediglich eine kleine Kasse am Eingang angebracht, mit der Bitte um einen Einwurf. Inzwischen gibt es ein Drehkreuz, das die Bezahlung automatisch regelt. Die Anbringung des Drehkreuzes war leider nötig, da Besucher sich allzu oft Zutritt verschafften, ohne zu bezahlen. Das findet Urban sehr schade, vor allem weil der Tierpark komplett privat ohne jegliche Zuschüsse oder weitere Unterstützung finanziert wird. Den Eintrittspreis möchte Urban aber erst einmal nicht erhöhen: Ihm kommt es eher darauf an, dass möglichst viele Besucher seine Tiere erleben können.
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