Pressather Dammerstammtisch feiert Rubin-Jubiläum: 40 Jahre Dammerstammtisch

Pressath. Wären sie verheiratet könnten sie heuer Rubinhochzeit feiern. Schon 40 Jahre alt oder eben 40 Jahre jung ist einer der ältesten Stammtische in Pressath. Zu ihrem 40.Wiegenfest luden die Freunde vom Dammerstammtisch in den neuen Biergarten der Gaststätte Heining in Pressath – und viele folgten der Einladung gerne.

Von Hubert Schmidt

Dammerstammtisch, Pressath, Gruppenbild

Um mit den „Dammerbrüdern“ zu feiern und zum Jubiläum zu gratulieren waren viele Gäste gekommen: Der erste Stammtischwirt Manfred Oberndorfer mit Gattin Monika, Georg Broumbas ebenfalls ehemaliger Stammtisch-Gastwirt, die Blaskapelle Kirchenthumbach, die in 20-köpfiger Besetzung ein Geburtstagsständchen zum Besten gaben, der älteste befreundete Stammtisch „Club“, der Frühschoppenstammtisch Schwärzer, der Pressather Burschenverein, der FC Hirtweiher, der neugegründete Stammtisch „Freibierxichter“ .

Der Feier des Jubiläums hat sich der Pressather „Club“ ein besonderes Präsent einfallen lassen und dem Dammerstammtisch ein Unikat geschenkt: Eine edle und schwere Jahrgangstafel soll an die lange Zeit der gegenseitigen Freundschaft erinnern. Die Tafel ist ein wertvolles per Handarbeit hergestelltes Unikat aus den Künstlerhänden von Michael Zwerenz.

Wie die Dammerbrüder zum Namen kamen…

40 Jahre lang währt der Zusammenhalt des Stammtischs inzwischen. Und bei der langen gemeinsamen Geschichte geht der Gesprächsstoff natürlich nie aus. Der Stammtisch wurde bereits im Juli 1976 im ehemaligen Gasthaus Oberndorfer in Pressath gegründet. Der Name des Stammtisches leitet sich vom damaligen Hausnamen des Lokales nämlich: „Dammer“ ab. (Überlieferungen zufolge ist dies eine bayerische Ableitung des Namens Thomas, der früher als „Dammerl“ Oberndorfer in die Geschichte einging)

Dammerstammtisch Pressath, Heining

Man war sich zunächst nicht einig an welchem Wochentag der Stammtisch abgehalten werden sollte, nach einigem hin und her einigte man sich schließlich auf den Montag, der seither ungebrochen der Tag vom Dammerstammtisch ist. Im selben Monat in dem der Dammerstammtisch seine Feuertaufe hatte, kam auch ein neuer Stadtpfarrer nach Pressath. Ludwig Bock hat bei seinen sporadischen Besuchen beim Dammerstammtisch immer wieder davon erzählt. Wenn am Montag eine Überführung stattfand, hat er gerne im Anschluss daran bei seinen Freunden vom Dammerstammtisch vorbei geschaut. Auch seine Exzellenz Erzbischof Dr. Hans Schwemmer hielt über viele Jahre engen Kontakt zu den Dammerbrüdern. Anfangs hat er immer sehr interessiert die Festschriften des Vereins gelesen. Er hielt Briefkontakt zum Stammtisch und konnte in seiner Urlaubszeit sogar das Dreitagesfest besuchen. Einige Dammerfreunde durften an seiner Bischofsweihe in Regensburg teilnehmen.

Die Gründungsmitglieder waren einst: Manfred Fischer, Harald Klösel, Eugen Schmidt, Roland Grünberger, Otmar Müller, Bernhard Scharf, Reinhold Kormann, Reinhard Wutzer, Ulrich Girisch, Anton und Josef Keilwerth sowie Martin Raab. Eine stattliche Anzahl, wenn man bedenkt, dass das jüngste Gründungsmitglied damals gerade zarte 13 Jahre alt war. Inzwischen zählt der Stammtisch 24 Mitglieder, wobei einige davon dem Stammtisch immer noch ihre Treue halten, obwohl sie schon seit längerer Zeit nicht mehr in Pressath wohnen und deswegen nur ab und an am Montag dabei sein können.

Abschied von Traditionsgaststätte – Suche nach neuer

Dammer Stammtisch, Pressath, Prosit

1983 gab es das erste größere Problem. Die Traditionsgaststätte Oberndorfer schloss seine Pforten. So mussten sich die Dammerbrüder eine neue Stammtischbleibe suchen: Ab dem Sommer 1983 wurde schließlich das TSV-Sportheim in der Jahnstraße das neue Domizil der Stammtischfreunde. Fünf Jahre lang waren quasi die Familien Broumbas und Hösl als Gastwirtsfamilien die Stammtischbetreuer. Seit Mitte 1988 bis zum heutigen Tage hat der Stammtisch jedoch seine im Gasthaus Heining. Und dort fühlen sich die Dammerbrüder auch sehr wohl.

Viele Stammtischler waren anfangs noch gemeinsam in der Jungkolpinggruppe. Daraus resultierten auch die vielen gemeinsamen Aktivitäten wie Plattenpartys und Teilnahmen am Faschingsumzug. Später folgten Nachtwanderungen, Oster-Emmaus-Gänge, Vatertagsfeste und zahlreiche Beteiligungen an Preiskegeln, Fußballturnieren und anderen Wettbewerben wie Seilziehen und lebend Kickerturnieren.

Halsbrecherische Aktion der Dammerbrüder schafft sogar es in die Presse

Einmal wurden die Dammerbrüder auch in der Zeitung gerügt als man lesen durfte: „Nächtliche Lausbuben….“: Dabei handelte es sich eher um eine kulturell wichtige Aktion, wollte man doch die Tradition des Maibaumaufstellens wieder beleben. In einer halsbrecherischen Aktion wurde des Nachts ein Baum zu Fuß vom Wald geholt und nur per Muskelkraft eine lange Strecke auf Schleichwegen über die „14-Mistn-Gass“ über die Treppe bis zur Kirche getragen und dort aufgestellt.

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