Ökologischer Radlrastplatz in Schwarzenbach geplant

Schwarzenbach. Der Gemeinderat beschließt einstimmig, einen Radlrastplatz ökologisch zu gestalten; es sollen keine Bodenversiegelungen erfolgen und ein Zuschussantrag wird gestellt. Kosten für die Umgestaltung werden auf etwa 67.500 Euro geschätzt, mit einer möglichen 80%-Förderung. Der Bürgermeister lobt das Engagement der Feuerwehr bei Unwetterschäden und schließt aufgrund hoher Kosten und technischer Herausforderungen den Umbau des Kanalsystems aus.

Foto: Bernhard Piegsa

Der Obstbaum soll bleiben, auf Bodenversiegelung will man verzichten. Gemütlichkeit und Ökologie sollen bei der Gestaltung des „Radlrastplatzes“ auf der von der Gemeinde gepachteten Grundfläche hinter dem Schwarzenbacher Dorfladen gleichermaßen groß geschrieben werden.

Schwarzenbach gestaltet neue „Radlrast“ für 67.500 Euro

Einstimmig billigte der Gemeinderat einen Planentwurf des Ingenieurbüros RSP, ein Zuschussantrag wird bei der Regierung eingereicht. „Der gegenwärtige Gartencharakter des Grundstücks soll erhalten bleiben“, betonte RSP-Geschäftsführer Ralph Stadter.

Ein von zwei Einreihern aus buntem Granit gesäumter Weg mit „wassergebundener“, also regendurchlässiger und nicht versiegelnder Decke soll Parksteiner Straße und Pfarrer-Pichl-Platz verbinden und sich in Richtung Pichl-Platz verbreitern, um voraussichtlich von Mai bis September Raum für den eigentlichen kiesbelegten Rastplatz mit windfestem Sonnenschirm und Sitzplätzen zu gewähren. Auf den Rasenflächen beiderseits des Weges sollen zusätzlich zum vorhandenen Baum drei weitere Obstbäume gepflanzt werden. Die gegenwärtige Einzäunung des Grundstücks entfällt.

Wegfallen soll auch die Parkfläche gegenüber dem Pfarrer-Pichl-Platz. Unmittelbar hinter dem Dorfladen soll ein eingeschränktes Halteverbot kurzzeitige Stopps zum Be- und Entladen gestatten, der Rest dieses derzeitigen Parkplatzes soll allenfalls zum Abstellen von Fahrrädern dienen. Die Kosten für die Gestaltung der „Radlrast“ schätzte Stadter auf etwa 67.500 Euro. Die Chance auf einen erhöhten Zuschuss von 80 Prozent besteht, weil die Regierung signalisiert habe, dass man dem Vorhaben durchaus eine übergemeindliche Bedeutung zuerkennen könnte.

Engagement der Feuerwehr und Infrastrukturmaßnahmen

Seinen besonderen Dank sprach Bürgermeister Thorsten Hallmann der Feuerwehr für ihren Einsatz beim Wolkenbruch am 27. Juni aus, bei dem binnen 20 Minuten 50 Liter pro Quadratmeter auf Schwarzenbach herniedergeprasselt seien. Die Kanalisation sei überlastet gewesen, und die Wehr habe ihr Möglichstes getan, um den Bürgern bei der Beseitigung der Überschwemmungsschäden zu helfen.

Weil in Zukunft wohl häufiger mit Unwetter- und Starkregenereignissen gerechnet werden müsse, werde die Ausrüstung der Feuerwehr weiter angepasst. Neben der Erweiterung des Gerätehauses und der Beschaffung eines Mehrzweckfahrzeuges werde auch die Beschaffung eines zusätzlichen Wassersaugers erforderlich.

An einen gemeindeweiten Umbau des überwiegend bestehenden Mischwasserkanals in ein Trennsystem, wie es zwei Einwohner in der Sitzung vorschlugen, sei nicht zu denken. Der Bau sei technisch kaum zu realisieren und bedeute auch einen nicht vertretbaren finanziellen Kraftakt für Bürger und Gemeinde. Vielmehr müssten Gemeinde und Bürger Maßnahmen ergreifen, um die Oberflächenwasserableitung von versiegelten Flächen auf die Straßen und in den Mischwasserkanal zu verhindern. Insbesondere könne „Im Moos“ auch geprüft werden, ob ein derzeit verrohrter Graben wieder geöffnet werden könne.

„Der beste technische Schutz vor einem Rückstau aus dem Kanal ist die Installation einer Rückstauklappe“, riet Hallmann ferner. Dies gebe auch die Satzung für die Entwässerungseinrichtungen der Gemeinde so vor.

Zukünftige Projekte und digitale Entwicklungen

Noch keine Entscheidung traf der Gemeinderast über eine eigene „Schwarzenbach-App“ für Smartphones und Tablets, deren Programmierung einmalig etwa 3.000 Euro plus 155 Euro pro Monat für die inhaltliche und technische „Pflege“ kosten würde. Bedarf und Nutzen schätzte Bürgermeister Hallmann als eher mäßig ein, da es ja bereits die „VG-App“ der Verwaltungsgemeinschaft gebe. Gute Chancen sieht Hallmann für eine Fortführung des Rettungswagenstandorts, dessen Neuausschreibung für die Jahre 2025 bis 2034 erfolgt ist.

Über die von der CSU-Fraktion angeregte Montage eines Mülleimers beim Dorfbackofen könne man diskutieren, doch seien am Dorfplatz bereits drei Abfallbehälter postiert. „Die Erfahrung zeigt, dass Mülleimer noch keine Sauberkeit garantieren.“ Dem Bauantrag für einen Anbau an ein Mehrfamilienhaus an der Parksteiner Straße erteilte der Gemeinderat das Einvernehmen.

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