Oberpfälzer Heimat Band 68 erschienen

Weiden. Jedes Jahr um den Nikolaustag herum ist es so weit: Die neue "OH", wie Insider den Jahresband nennen, erscheint. Rechtzeitig vor Weihnachten ist jetzt Band 68 lieferbar.

20231208 Oberpfälzer Heimat Foto: Martin Stangl
Heimatkundefreunde haben schon auf den neuen Band der „Oberpfälzer Heimat“ gewartet. Band 1 (links) wird teilweise mit einem dreistelligen Eurobetrag gehandelt. Foto: Martin Stangl

Schriftleiter Adalbert Busl hat das ganze Jahr wieder fleißig gearbeitet, um im neuen Jahresband interessante Aufsätze über heimatkundliche Themen aus der nördlichen und mittleren Oberpfalz präsentieren zu können.

Jahresschrift seit 1956

Am 29. Januar 1955 erblickte der Heimatkundliche Arbeitskreis in Weiden das Licht der Welt. Zum ersten Vorsitzenden wurde Dr. Ernst Gagel gewählt. Seine Hauptaufgabe war es, eine qualifizierte heimatkundliche Schriftenreihe herauszugeben. Wie so vieles, hat der 2. Weltkrieg, die Vorgängerin „Heimatblätter für den oberen Naabgau“ (1923-1940) wegen Papierknappheit zum Aufgeben verurteilt. 1956 erschien dann der erste Band der „Oberpfälzer Heimat“ mit einer Auflage von 1500 Büchern. Nur noch wenige Exemplare existieren im Jahr 2023 und werden von Sammlern teilweise mit einem dreistelligen Eurobetrag gehandelt.

Seit 68 Jahren spannende Heimatkunde

Wer denkt, dass Heimatkunde nur etwas für Grufties ist, der wird beim Blick in die Schriftenreihe eines Besseren belehrt. Neben Ortskundlichem finden sich in der „Oberpfälzer Heimat“ auch die Themen der Oberpfalz, zum Beispiel Behörde-, Wirtschafts- und Sozialgeschichtliches, Vor- und Frühgeschichte, Volkskunde, Natur, Wissenschaft und Verkehr, Urkundenwesen, Persönlichkeiten, Kunst, Musik, Sprache, Mundart, Namenkunde.

Themenvielfalt auch im Band 68/2024

Ein Blick in das Inhaltsverzeichnis von Band 68 zeigt, dass der Blick in die Regionalgeschichte ungemein spannend ist (Auswahl):

  • Georg Kick, Rothenstadt um 1800
  • Josef Eimer, Sühne statt Hinrichtung
  • Anton Fleischmann, Barock in Luhe
  • Adalbert Busl, Hans Dostler – Von seinem Dienstknecht jämmerlich ermordet
  • Wolfgang Proske, NS-Belastete aus der Oberpfalz
  • Anton Kunz, Aus der Geschichte des Gendarmeriebezirks Vohenstrauß
  • u.v.a.

Geschichte des „Kaufhaus Krell“ in Weiden

Für Weidener dürfte der Beitrag von Dr. Sebastian Schott besonders interessant sein. Seinen Aufsatz trägt die Überschrift „So… kann ich unseren Ruin doch mit keinem Mittel aufhalten!“ Darin beschreibt der Historiker Aufstieg und Niedergang des ersten Kaufhauses in Weiden. 1903 wurde es an der Stelle, wo bis vor Kurzem das Modehaus „Jockwer“ ihren Sitz hatte, neu gebaut. Dr. Schott geht auf zeitgenössische Berichte ein, wonach der erfolgreiche Kaufhausbetreiber beim Weidener Handel nicht besonders beliebt war.

Schwiegersohn Josef Murzynski musste nach 1933 aufgrund der nationalsozialistischen Parole „Deutsche kauft nicht bei Juden“ und des entsprechenden Gesetzes „Zum Schutz des deutschen Einzelhandels“ zwangsweise verkaufen. Ein Franz Hans Winkelmann erwarb das Kaufhaus zum Spottpreis. Obwohl den ehemaligen Eigentümern nach dem 2. Weltkrieg das Unternehmen zurückgegeben wurde, zerschlug sich der Plan einer Weiterführung.

Einige frühere Bände sind noch lieferbar

Wer nun Interesse an spannender Heimatgeschichte hat, kann das 235 Seiten umfassende Buch im Stadtarchiv Weiden oder überall, wo es Bücher gibt, für 12,90 Euro erwerben. Ein Abonnement ist mit 11,00 Euro (inkl. Versandkosten) günstiger und kann im Stadtarchiv Weiden bestellt werden. Einige frühere Bände sind noch lieferbar. Das Buch ist im Verlag Eckhard Bodner erschienen.

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