Oberbibrach feiert neues „Auge Gottes“ Urnenfeld
Oberbibrach. Ein neues Urnenfeld namens "Auge Gottes" wurde im Friedhof Oberbibrach eingeweiht, komplett mit Baumbestattung und künstlerischen Elementen.
Im idyllischen Oberbibrach wird Trauer einen neuen, würdevollen Ort finden. Bürgermeister, Gemeinderat, die Dorfbevölkerung sowie der Künstler Erwin Otte sind sich einig, dass das neu geschaffene Urnenfeld im örtlichen Friedhof genau diesen Anspruch erfüllt. Otte, ein renommierter Kirchenkünstler aus der Diözese Regensburg und Preisträger des Oberpfälzer Kulturpreises, hat mit seinem Werk nicht nur einen physischen Ort der Erinnerung geschaffen, sondern auch einen Raum, der „Kraft, Trost, Geborgenheit und Zuversicht spendet“.
Feierliche Segnung trotz Regen
Die feierliche Eröffnung des Urnenfeldes, die am Sonntag stattfand, wurde von Abt em. Hermann Josef Kugler vorgenommen. Trotz des Schnürlregens, der diesen Moment begleitete, war die Hoffnung groß, dass „der Himmel hoffentlich vor Freude weint“, wie Otte es ausdrückte. Sein künstlerisches Schaffen kulminiert im „Auge Gottes“ – einem Urnenfeld, dessen Kernstück ein gelb getöntes Glaskreuz bildet, das von Otte handgefertigt wurde und das als kraftvolles Symbol des Christentums fungiert.
Das „Auge Gottes“ als Mittelpunkt
Dieses Kreuz bildet nicht nur den Mittelpunkt der Anlage, sondern ist auch gedacht als ein Zeichen der Vereinigung von Himmel und Erde, das durch das wechselnde Tageslicht zum Leuchten gebracht wird. Unterstützt durch die Kombination aus Licht, Glas und Granit entsteht ein bemerkenswerter Raumklang, der leider nur durch das Fehlen der Sonne bei der Einweihung nicht vollständig zur Geltung kam.
Gestaltung und Bedeutung des neuen Urnenfelds
Die Gestaltung des Urnenfeldes mit 32 Urnenplätzen, die von Granit-Namenstafeln abgedeckt werden, und die Integration einer Baumbestattung unter einer stattlichen Buche, umgeben von weiteren acht Röhren für Urnen, macht diesen Ort zu einem besonderen Platz des Gedenkens. Zu diesem harmonischen Gesamtbild tragen auch vier massive Granit-Sitzbänke, die bereits vorhandenen Urnenstelen und ein kleiner Park mit geschwungenen Wegen, Blumenbeeten und blühenden Sträuchern bei.
Unterstützung und Optimismus für das Projekt
Die Realisierung dieses Projekts war möglich durch eine Mehrheitsentscheidung der Bürgerinnen und Bürger von Vorbach, die sich in einer Umfrage mit 82 Stimmen deutlich für den Entwurf von Erwin Otte aussprachen. Ein Entscheidungsprozess, der im Mai 2023 mit einem einstimmigen Beschluss des Vorbacher Gemeinderates seinen Abschluss fand. Bürgermeister Alexander Goller zeigt sich angesichts der Kosten für die Gemeinde optimistisch: „In der Endabrechnung wird die Belastung der Gemeinde als Träger des Projekts im 5-stelligen Eurobereich bleiben.“
Mit der Würdigung dieses künstlerisch wertvollen Urnenfeldes betont auch Martin Wiesend, Kirchenpfleger der Oberbibrach/Münchsreuther Expositur, dass Kunst auch auf dem Friedhof ihren Platz hat. So wird in Oberbibrach ein Ort der Stille und des Gedächtnisses zu einem lebendigen Zeugnis der Hoffnung, das Trost und Zuversicht in Zeiten der Trauer spendet.
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