Neubau der Realschule Kemnath: Hier ist das Geld gut angelegt
Kemnath. Zwei Förderbescheide mit insgesamt 13,25 Millionen Euro überreichte der Bayerische Finanzminister Albert Füracker am Donnerstag für den Neubau der Realschule Kemnath.
Während der Auftrieb der politischen Prominenz die fleißigen Arbeiter auf der Realschul-Baustelle kaum interessiert, geht es im künftigen Aufenthaltsraum der Ganztagsbetreuung um Millionenbeträge. Der Bayerische Finanzminister Albert Füracker höchstpersönlich überbringt frohe Kunde, besser, er bringt Geld in Form zweier wertvoller Förderbescheide. Der Landkreis Tirschenreuth als Bauherr kann die 13,25 Millionen Euro sehr gut brauchen, kostet das „größte Bauprojekt in der Geschichte des Landkreises“ (Landrat Roland Grillmeier) doch an die 80 Millionen Euro. Die zwei Förderbescheide sind für den Bau der Schule mit den Schulsportanlagen (13 Millionen Euro) und für die Ganztagsschule (250.000 Euro).
Des Landrats graue Haare
„Auch wenn mir diese Summe einige graue Haare gebracht hat, bin ich im Großen und Ganzen mit dem Baufortgang zufrieden. Trotz der konjunkturellen Probleme mit höheren Preisen und Lieferschwierigkeiten“, sagte der Landrat und dankte dem Freistaat für die Förderung, ohne die ein solches Vorhaben nicht zu stemmen sei. „Das ist heute ein wichtiger Tag für den Landkreis.“ Insgesamt habe man viel Spannendes erlebt im vergangenen Jahr. Grillmeier wies auch auf das aufwendige Projekt Berufsschulzentrum Wiesau hin, das dem Landkreis ebenfalls „einige Millionen“ kosten werde.
Gut gelaunter Minister
„Hier hat sich ja einiges getan. Als ich das letzte Mal hier war, habe ich in eine Baugrube geschaut“, sagte der gut gelaunte oberste Kassenwart des Freistaats, nachdem er dem Dienstwagen entstiegen war. Albert Füracker lobte: „Der Landkreis Tirschenreuth investiert mit dem Neubau der Realschule in Kemnath mit Schulsportanlagen und Räumen für die Ganztagsschule vorbildlich in die Bildung unserer kommenden Generationen.“ Insgesamt werde sich Bayern mit circa 31 Millionen Euro am Realschulneubau beteiligen. Die Förderung des kommunalen Hochbaus sei ein wichtiges Element im kommunalen Finanzausgleich und trage wesentlich dazu bei, dass die Kommunen in den Bau von Schulen und Kindertagesstätten investieren könnten. Trotz der krisenbedingten Belastungen des Staatshaushalts betrage das Gesamtvolumen des Finanzausgleichs die Rekordsumme von 11,16 Milliarden Euro, so der Finanzminister.
Im Zeitplan
Landrat Grillmeier lobte das Zusammenspiel bei der Realisierung dieses Zukunftsprojekts mit der Stadt Kemnath und der Schulleitung. Wegen der Kostensteigerung sei das Bauteam derzeit dabei, notwendige Einsparungen auszuloten. Dank der guten Kooperation aller Beteiligten liege man auch im Zeitplan. Kemnaths Bürgermeister Roman Schäffler erklärte, dass die Stadt das komplette Umfeld des Neubaus übernehme. „Dazu gehören die Lehrerparkplätze, das Rasenspielfeld und ein großer Teil der Außenanlagen.“ Das Projekt sei ein Aushängeschild für die gesamte Region. Schäffler lobte hier besonders Realschuldirektor German Helgert. „Der Mann ist unglaublich. Er identifiziert sich total mit dem Neubau und kann jede Zahl nennen, die irgendetwas mit dem Vorhaben zu tun hat.“
Walter Thurn, stellvertretender Leiter der Realschule, dankte allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit. „Hier wird Großes geschaffen.“
„Bewegte Schule“
Architekt Markus Neuber nannte einige Zahlen: Insgesamt umfassen die Gebäude 16.000 Quadratmeter Geschossfläche und 60 Klassenzimmer mit Fachräumen für alle schulischen Bereiche. „Der Rohbau liegt in den letzten Zügen, die Fassade wird eingebaut und es laufen bereits die vielfältigen Installationen“, erklärte der Architekt. Natürlich werde die Schule nach modernsten energetischen Gesichtspunkten wie Fernwärme und Wärmerückgewinnung ausgestattet. Mit der Fertigstellung des Baus rechnet Neuber Ende 2024, Anfang 2025.
Die Realschule gehe dabei einen neuen Weg: Den der „bewegten Schule“. Das heißt, nicht die Lehrerinnen und Lehrer wechseln die Klassenzimmer, sondern die Schülerinnen und Schüler.
iPads für alle Schüler
Albert Füracker betonte, dass man angesichts der gestiegenen Baukosten nicht alle Wünsche erfüllen könne. Er sei ein Bewunderer der Entwicklung des Landkreises Tirschenreuth. „Es ist erstaunlich, was hier in den vergangenen Jahren passiert ist.“ MdL Tobias Reiß knüpfte an und sagte: „Wir sind eine Aufsteigerregion.“ Das Konzept der Realschule sei beispielgebend. „Hier werden höchste pädagogische Ansprüche erfüllt.“ Wie Walter Thurn ergänzte, werde man im kommenden Jahr alle Schüler mit iPads ausstatten können.
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