Miteinander statt übereinander: „Red mer mal“-Abend der Eslarner SPD

Eslarn. Wo g‘redt wird, kumma d’Leit zam: So geschehen in der Gaststätte des Sportheims in Eslarn. Der SPD-Ortsverein lud zum Info- und Diskussionsabend unter dem Motto: „Red mer ma!“ Miteinander statt übereinander. Das kam an bei den Bürgerinnen und Bürgern.

Zum „Red mer mal“-Abend lud die Eslarner SPD in die Gaststätte im Sportheim. Den Fragen der Bürger stellten sich (von links) Marktrat Christian Schmucker und Bürgermeister Reiner Gäbl. Foto: Ulrike Möstl

Wo sich die Menschen ernst genommen fühlen, sind sie auch bereit, sich an politischen Diskussionen zu beteiligen. Vor allem dann, wenn es um ihre eigenen Belange geht – und sie bei der Politik vor Ort Gehör finden.

Genau das hat ein neues Format des SPD-Ortsvereins Eslarn bewiesen. Marktrat Christian Schmucker hatte in der Gaststätte im Sportheim drei Themen zur Diskussion vorbereitet:

  • die Erweiterung des Kindergartens,
  • die Sanierung der Kläranlage
  • und die Baufortschritte bei den Großprojekten Feuerwehr, Brennerstraße und Gästehaus.

Verzögerung bei zweiter Krippengruppe

Besonders der schnelle Baubeginn für die zweite Gruppe der Kinderkrippe brennt den Eslarnern auf den Nägeln. Vor allem jüngere Familien wollten wissen, warum der Baubeginn auf sich warten lasse. Bürgermeister Reiner Gäbl erläuterte den zeitlichen Ablauf des Vorhabens: „Bereits im April 2022 beschloss der Gemeinderat die Einrichtung dieser zweiten Krippengruppe, die eine Baumaßnahme im Gebäude des Kindergartens erfordert.“

Das Gebäude sei Eigentum der Katholischen Kirchenstiftung. „Eine vertragliche Vereinbarung mit der Katholischen Kirchenstiftung, die dem Markt Eslarn 90 Prozent der Baukosten auferlegt, wurde ebenfalls im April 2022 geschlossen.“ Die Baugenehmigung des Landratsamtes Neustadt wurde am 27. März vergangenen Jahres erteilt. „Die Frage, warum es bis heute keinen Baubeginn gibt, muss man an den Eigentümer und Bauherrn, die Katholische Kirchenstiftung, richten.“

Zum „Red mer mal“-Abend lud die Eslarner SPD in die Gaststätte im Sportheim. Foto: Ulrike Möstl

Kirchenstiftung will teure Gesamtsanierung

An der Gemeinde läge es nicht: „Ein sofortiger Baubeginn ist notwendig und auch möglich“, betont Gäbl. Die Marktgemeinde habe alle Voraussetzungen dafür geschaffen, den Bau umgehend zu beginnen. „Umso mehr, da die Gemeinde den weitaus überwiegenden Teil der Kosten tragen wird.“ Man stehe nach wie vor zu dieser vertraglichen Vereinbarung mit der Katholischen Kirchenstiftung. Keine Bereitschaft bestehe jedoch, auf Wunsch der Kirche eine Gesamtsanierung des Gebäudes zu veranlassen. „Die Kosten würden sich auf über zwei Millionen Euro summieren.“

Eine solche Neuplanung würde außerdem zu einer unkalkulierbaren Verzögerung führen. Auch der Bau der zweiten Krippengruppe könnte dann nicht begonnen werden. Eine aufgebrachte junge Mutter bezeichnete einen solchen Aufschub als unzumutbar: „Wo sollen wir denn im September unsere kleinen Kinder unterbringen?“

Sanierung der Kläranlage: Sozial gerechte Finanzierung

Seit stolzen 50 Jahren ist die alte Kläranlage im Dauerbetrieb. Dieses Jahr werden umfangreiche Sanierungsmaßnahmen mit einem Kostenaufwand von rund 8 Millionen Euro erforderlich. Die Kosten muss zum Großteil der Markt Eslarn tragen. Wie schon bei früheren Projekten beabsichtige man, die Sanierung über Verbesserungsbeiträge zu finanzieren. Die anteiligen Kosten für die jeweiligen Grundstückseigentümer stehen in Relation zur Grundstücksgröße und der Geschossfläche.

Für ein Grundstück von rund 1000 Quadratmetern mit einem Einfamilienhaus mit etwa 300 Quadratmetern ergibt sich ein Kostenbeitrag von rund 5000 Euro. Bürgermeister Reiner Gäbl

Dadurch sei gewährleistet, dass alle Grundstückseigentümer einen angemessenen Kostenbeitrag zu leisten hätten – auch Eigentümer von ungenutzten Grundstücken, die bei einer Umlage über die Erhöhung der Wasser- und Kanalgebühren keinerlei Beitrag leisten würden. „Wer viel hat, muss viel zahlen“, beschreibt Reiner Gäbl den Vorschlag. Marktrat und SPD-Vorsitzender Georg Zierer stimmt ihm zu: „Diese sozial gerechte Lösung streben wir in jedem Fall an.“

Zum „Red mer mal“-Abend lud die Eslarner SPD in die Gaststätte im Sportheim. Den Fragen der Bürger stellten sich (von links)  Marktrat Christian Schmucker, Bürgermeister Reiner Gäbl und SPD-Vorsitzender Georg Zierer. Foto
Zum „Red mer mal“-Abend lud die Eslarner SPD in die Gaststätte im Sportheim. Den Fragen der Bürger stellten sich (von links) Marktrat Christian Schmucker, Bürgermeister Reiner Gäbl und SPD-Vorsitzender Georg Zierer. Foto
Zum „Red mer mal“-Abend lud die Eslarner SPD in die Gaststätte im Sportheim. Den Fragen der Bürger stellten sich (von links)  Marktrat Christian Schmucker, Bürgermeister Reiner Gäbl und SPD-Vorsitzender Georg Zierer. Foto: Ulrike Möstl
Zum „Red mer mal“-Abend lud die Eslarner SPD in die Gaststätte im Sportheim. Den Fragen der Bürger stellten sich (von links) Marktrat Christian Schmucker, Bürgermeister Reiner Gäbl und SPD-Vorsitzender Georg Zierer. Foto: Ulrike Möstl
Zum „Red mer mal“-Abend lud die Eslarner SPD in die Gaststätte im Sportheim. Den Fragen der Bürger stellten sich (von links)  Marktrat Christian Schmucker, Bürgermeister Reiner Gäbl und SPD-Vorsitzender Georg Zierer. Foto: Ulrike Möstl
Zum „Red mer mal“-Abend lud die Eslarner SPD in die Gaststätte im Sportheim. Den Fragen der Bürger stellten sich (von links) Marktrat Christian Schmucker, Bürgermeister Reiner Gäbl und SPD-Vorsitzender Georg Zierer. Foto: Ulrike Möstl
Zum „Red mer mal“-Abend lud die Eslarner SPD in die Gaststätte im Sportheim. Foto: Ulrike Möstl
Zum „Red mer mal“-Abend lud die Eslarner SPD in die Gaststätte im Sportheim. Foto: Ulrike Möstl
Zum „Red mer mal“-Abend lud die Eslarner SPD in die Gaststätte im Sportheim. Den Fragen der Bürger stellten sich (von links)  Marktrat Christian Schmucker, Bürgermeister Reiner Gäbl und SPD-Vorsitzender Georg Zierer. Foto: Ulrike Möstl
Zum „Red mer mal“-Abend lud die Eslarner SPD in die Gaststätte im Sportheim. Den Fragen der Bürger stellten sich (von links)  Marktrat Christian Schmucker, Bürgermeister Reiner Gäbl und SPD-Vorsitzender Georg Zierer. Foto: Ulrike Möstl
Zum „Red mer mal“-Abend lud die Eslarner SPD in die Gaststätte im Sportheim. Den Fragen der Bürger stellten sich (von links)  Marktrat Christian Schmucker, Bürgermeister Reiner Gäbl und SPD-Vorsitzender Georg Zierer. Foto: Ulrike Möstl
Zum „Red mer mal“-Abend lud die Eslarner SPD in die Gaststätte im Sportheim. Foto: Ulrike Möstl

Fortschritte bei den Großprojekten

Bei den drei Großprojekten Feuerwehr, Brennerstraße und Gästehaus verzeichne man laut Bürgermeister Reiner Gäbl Fortschritte:  

  • „Die Sanierung der Brennerstraße wird zum Barthlmarkt im August soweit fertig sein, dass eine erste Tragschicht das Befahren und Begehen des gesamten Bereichs ermöglicht.“
  • Das neue Feuerwehrgerätehaus sei bewusst am alten Standort und nicht auf der grünen Wiese geplant worden, um im Ort einen großen Leerstand zu vermeiden. „Dadurch halten wir den Ortskern lebendig.“
  • Die sechs hochwertigen und barrierefreien Wohnungen im Gästehaus würden im Sommer bezugsfertig. „Sie tragen dazu bei, das Wohnen im Ortskern attraktiv zu erhalten.“ Durch den Beschluss, den Bau zu sanieren, statt abzureißen, werde die Maßnahme mit 80 Prozent der Kosten gefördert. In Zahlen: Die Gesamtkosten in Höhe von etwa 3,5 Millionen Euro werden mit 3 Millionen Euro bezuschusst.

„Für lediglich 500.000 Euro kann die Gemeinde so sechs Wohnungen und im Erdgeschoss Veranstaltungsräume für Vereine und private Gruppen bereitstellen“, freut sich der Bürgermeister. „Das alte Schulhaus wird ein Schmuckstück der Gemeinde.“

Die vielen Wortbeiträge und konstruktiven Diskussionen zeigten: Es besteht Redebedarf. Marktrat Christian Schmucker versprach deshalb am Ende der Veranstaltung: „Der SPD-Ortsverein macht den Bürgerinnen und Bürgern auch zukünftig dieses Informations- und Gesprächsangebot, wenn es wieder heißt ,Red mer mal!‘“

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1 Kommentare

Norbert Karl - 28.05.2024

Standort Feuerwehrgerätehaus in Eslarn in der Brennerstraße 22 wäre akzeptabel, wenn die Brennerstraße, welche die Kreisstraße NEW 34 darstellt NICHT zurückgebaut werden würde. Das ist die einzige Straße für die Feuerwehr über den Marktplatz in alle Richtungen zu fahren im Einsatzfall. Die Brennerstraße wird im Bereich Poststraße verengt auf 5 Meter, weiter Richtung Sparkasse auf 3,90 Meter. Eine Engstelle mit vorfahrtnehmenden Verkehrszeichen. Diese Passage ist durch Häuser verbaut, so daß sie nicht übersichtlich ist. Somit haben die Planer dieser Straße Gefahrenstellen herbeigeführt. In Höhe Brennerstraße 22 Feuerwehr wird die Fahrbahn zum Teil in den Feuerwehrhof eingezogen, um gegenüber Blumenbeete oder Bäume zu errichten. Ein Unfug wie man ihn nirgendwo finden kann. Meiner Meinung nach sind soche Maßnahmen Schildbürgerstreiche. Hier wird klar: Steuergelder werden durch sinnbefreite Bauwerke verschwendet.