Marktgemeinderat Kirchenthumbach hat genug: Maßnahmen gegen Wolf gefordert

Kirchenthumbach. Wölfe verlieren die Scheu vor Menschen. Darauf wiesen mehrere Marktgemeinderäte in der jüngsten Sitzung in Kirchenthumbach hin. Der Schutzstatus sei in der Region zu hoch angesetzt.

Das Thema um den Wolf kocht in der Marktgemeinde Kirchenthumbach weiter. Nun lässt sich der Beutegreifer ohne Scheu auch vor einem bäuerlichen Anwesen im Gemeindeteil Sassenreuth blicken.

Die Sorgen der Kirchenthumbacher Marktgemeinderätin Silvia Schecklmann lassen aufhorchen. Verliert der Wolf die Distanz zum Menschen? Von der viel beschworenen Scheu ist nichts mehr zu merken, stellte das Ratsmitglied in der Marktgemeinderatssitzung fest. Silvia Schecklmann berichtete von einem „Wolfsbesuch“ vor einem Bauernhof im Gemeindeteil Sassenreuth.

Bildlich gesehen werde der Wolf bald vor der Haustür stehen, befürchtet die Sprecherin der Jagdgenossenschaft. Erneut warnte sie vor zunehmenden Ängsten in der Bevölkerung. „Es ist nicht nur ein Exemplar, das sich da verläuft“, wusste Silvia Schecklmann. Sie schätzt die Population in den Waldgebieten rund um den Kitschenrain auf mindestens 10 Tiere mit zunehmender Tendenz.

Bereits in der letzten Sitzung hatte sie auch im Namen der Jagdgenossen die Politik aufgefordert, die Willkommensstrategie zu überdenken und energischer gegen den „Wildwuchs“ vorzugehen. Die grausamen Wolfsrisse an Schafen und Rehen vor Augen forderte Silvia Schecklmann auch die Kommune auf, hartnäckiger und resoluter gegen die „zunehmende Wolfsschwemme“ vorzugehen.

„Niemand traut sich mehr raus und auch die Naherholung leidet, weil sich keiner mehr auf die Wanderwege wagt“, schilderte sie des Volkes Stimmung. Eine Stimmung, die auch Marktgemeinderäte aus den Ortschaften teilen. Auch Rudi Stopfer und Georg Schraml sind beunruhigt. Niemand könne ausschließen, dass es auch zu Wolfsattacken auf Menschen komme.

Brandbrief an die Staatsregierung gefordert

Richard Götz forderte deshalb einen Brandbrief der Marktgemeinde gemeinsam mit den Jagdgenossen und den Jagdpächtern an die Staatsregierung und an Abgeordnete. Josef Schreglmann verwies auf die Pflichtaufgabe der öffentlichen Dienststellen, endlich zu handeln, statt die Entwicklung schönzureden.

Auch Sitzungsleiter Ewald Plößner sah die Schutzfunktionen für den Wolf überschritten. „Der Schutzstatus ist zumindest in der Region zu hoch angesetzt“, befand der amtierende Bürgermeister und versicherte, alle Möglichkeiten der Einflussnahme zu nutzen, um den Jägern rechtssichere Entnahmen zu erleichtern.

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