Kreisliga Nord: Hitziges Derby in Tremmersdorf

Weiden. Während es im Nachbarschaftsduell in Vorbach gegen Haidenaab recht friedlich zuging, kochten die Emotionen in Tremmersdorf gegen Auerbach sehr hoch. Spitzenreiter Reuth verlor zum ersten Mal.

Auerbachs Kapitän Bastian Lindner versucht, den Ball abzuschirmen. Foto: Jürgen Masching

Kreisliga Nord, 5. Spieltag

Samstag, 17. August

SV Kulmain – DJK Weiden 4:0 (1:0)

Nach der torlosen Donnerstagspartie hatte sich Kulmains Trainer Oliver Drechsler mit seiner Mannschaft gegen die DJK aus Weiden mehr vorgenommen. Und so starteten die Gastgeber dann auch in die Begegnung, denn bereits nach sechs Spielminuten erzielte Maximilian Kuhbandner den Führungstreffer. Danach wurden viele Möglichkeiten, teils fahrlässig, vergeben. „Ich kann keine Partie mit derselben Mannschaft spielen, immer wieder fehlen mir einzelne Spieler“, so sieht es Drechsler.

Erst in der 76. Spielminute war es Nikolas Pusiak, der die heimischen Fans erlöste und mit dem 2:0 den Widerstand der Weidener brach. Korbinian Stahl und wieder Pusiak besorgten vor dem Schlusspfiff dann den Endstand. „Es war kein spielerischer Leckerbissen, eher ein Arbeitssieg“.

Weidens Coach Manuel Albert sah sein Team klar unterlegen: „Eine klare und verdiente Niederlage. Vor allem in der ersten Hälfte sind wir nicht richtig ins Spiel gekommen. In Hälfte zwei haben wir es Kulmain dann durch einfachste Fehler im Aufbau und durch unnötige Ballverluste zu leicht gemacht“.

Sonntag, 18. August

VfB Rothenstadt – TSV Reuth 3:1 (0:1)

„Wir haben eigentlich gut begonnen“, so sah es Reuths Spielertrainer Martin Bächer nach dem Spiel. Dass es am Ende die erste Saisonniederlage für den Tabellenführer gab, sieht er auch in der kleinlichen Linie des Unparteiischen. „Alle drei Sechser im Mittelfeld sahen in der ersten Halbzeit bereits Gelb und wir mussten deswegen umstellen.“ Bis zum Pausenpfiff führte Reuth aber durch einen Kopfballtreffer von Bächer selbst mit 1:0.

Nach dem Seitenwechsel schlug der Aufsteiger aus Rothenstadt eiskalt zu und kam binnen 60 Sekunden zur 2:1-Führung. Dominik Prem und Johannes Götz waren die Torschützen. „Uns ist es heute gelungen, über 90 Minuten mehr Spielanteil als der Gegner zu haben und dabei im Kollektiv unser Potenzial auf das Feld zu bringen“, sah es Rothenstadts Trainer Hakan Boztepe. „Wir sind durch eine Standardsituation in Rückstand geraten, doch meine Mannschaft hat Moral gezeigt und hat das Spiel nochmals auf unsere Seite gezogen“. Denn durch den dritten Treffer von Anton Schepelew war die Partie entschieden. „Nun gilt es dranzubleiben und auch auswärts unser Spiel dem Gegner aufzuzwingen“, so Boztepe.

FC Vorbach – ASV Haidenaab 1:2 (0:1)

Das Derby vor 275 Zuschauern war keine Begegnung für Fußballfeinschmecker. Denn das frühe Tor für den ASV Haidenaab brachte die Hausherren früh in Bedrängnis und verschaffte den Gästen aus Oberfranken die Sicherheit, vor allem in der Abwehr, die sie über die gesamte Spielzeit benötigten. „Nach vorne ging kaum etwas, wir hatten auch kaum Torchancen“, so sah es auch Vorbachs Trainer Peter Schramm enttäuscht. „Das frühe Gegentor hat Haidenaab in die Karten gespielt, denn sie stehen in der Defensive robust und sind über ihre Konter gefährlich“.

So waren die Gäste in der ersten Halbzeit wesentlich gefährlicher als der Bezirksligaabsteiger und hätten hier schon den zweiten Treffer erzielen können. Der fiel dann in der 72. Spielminute durch Patrick Winde. Etwas glücklich dann der Ausgleich, der durch einen verwandelten Elfmeter von Nico Lautner fiel. „Ich dachte, wir haben es geschafft, unsere Fehler abzustellen. Doch heute haben wir uns leider wieder zwei geleistet“, so Schramm.

Er sah auch den Sieg des ASV Haidenaab als nicht unverdient. Auch ASV-Trainer Klaus Schinner sah den Spielverlauf in etwa gleich. „Der erste Abschnitt war unserer, die zweite Hälfte ging an Vorbach. Heute war der Kampf da, schön spielen reicht hier nicht“.

SC Kirchenthumbach – TSV Eslarn 2:2 (1:1)

Wieder konnte der SC Kirchenthumbach keinen Heimsieg feiern. Gegen die starken Grenzländer reichte es am Ende nur zu einem 2:2-Unentschieden. Kaum hatte die Partie begonnen, lagen die Gastgeber durch Ondrej Krahl schon 0:1 zurück. „In der ersten Halbzeit waren die Eslarner leicht überlegen, im zweiten Durchgang jedoch waren wir klar tonangebend“, sah es Kirchenthumbachs Trainer Turan Bafra nach dem Spiel.

Der Ausgleich durch Johannes Böhm fiel durch einen verwandelten Elfmeter. Nach dem 2:1 durch den gut aufgelegten Yannick Gutte hatte der SCK nachlegen müssen, um das Spiel zu entscheiden. „Doch wenn man seine Chancen nicht nutzt, kommt es immer, wie es kommen muss. Am Ende umso bitterer, dass das 2:2 durch einen Handelfmeter inkl. roter Karte fällt. Das Spiel hätte aber schon viel früher zu unseren Gunsten entschieden sein müssen.“ Den Strafstoß zum Ausgleich erzielte wieder Kral in der 80. Spielminute.

SpVgg Schirmitz – TSV Erbendorf 1:3 (1:3)

Das Endergebnis stand bereits zur Halbzeitpause fest. Torjäger Sandro Hösl eröffnete das Spiel mit seinem Treffer in der vierten Spielminute. Michael Martetschläger legte kurze Zeit später nach, ehe der Schirmitzer Florian Krapf verkürzen konnte. Doch Dilane Mayeko stellte mit dem Pausenpfiff den alten Abstand wieder her. „Die erste Halbzeit haben wir fast komplett verschlafen“, ärgert sich SpVgg-Trainer Fabian Hirmer nach der Begegnung. „Jedes Mal einem Rückstand hinterherrennen wird auf Dauer schwer, um die nötigen Punkte einzufahren.“

Sein Gegenüber Roland Lang meinte dazu: „In der ersten halben Stunde waren wir deutlich am Drücker. Erst ein böser Fehler und das 1:2 hat uns kurzzeitig aus dem Konzept gebracht. Nach der Halbzeit hat meine Mannschaft gut gekämpft und zusammen den verdienten Dreier eingefahren. Zum Schluss hat man gemerkt, dass wir die letzte Woche nicht trainieren konnten“.

SC Eschenbach – DJK Irchenrieth 2:0 (1:0)

In der ersten Halbzeit hatte der SC Eschenbach mehr Spielanteile und sind auch verdient durch Valentin Schieder mit 1:0 in die Pause gegangen. „In der zweiten Halbzeit mussten wir leider dem hohen Tempo Tribut zollen, sodass Irchenrieth noch einmal aufkam, ohne aber dabei zwingend zu werden“, sagte SCE-Spielertrainer Benjamin Scheidler nach dem Spiel. Kurz vor Schluss hat dann Christian Schmiga mit einem Kopfballtreffer den Deckel auf das Spiel gesetzt. „Wir haben auch verdient gewonnen“, so Scheidler erfreut über den ersten Sieg in der noch jungen Kreisligasaison.

„Verdienter Sieg für die Heimelf. Wir waren das ganze Spiel zu harmlos“, so DJK-Spieler Andreas Stolorz. „Die Mannschaft muss jetzt einfach zusammenrücken und Charakter zeigen, ansonsten wird es eine sehr schwere Saison für den Verein. Das Ganze beginnt bei jedem Spieler selbst in jedem Training. Wenn das nicht langsam ankommt bei den Spielern, dann brauchen wir uns nicht wundern, wenn die Ergebnisse nicht positiv für uns ausfallen“. Nun heißt es Kräfte sammeln für das nächste Sechs-Punkte-Spiel gegen Kirchenthumbach.

FC Tremmersdorf-Speinshart – SV 08 Auerbach 4:2 (1:2)

Was für ein Derby und am Ende kochten die Emotionen hoch. Von Beginn an entwickelte sich vor 300 Zuschauern ein mehr als kampfbetontes Duell zweier Mannschaften, die unbedingt ungeschlagen bleiben wollten. FCT-Trainer Björn Engelmann hatte es vor dem Spiel gesagt: „Ich erwarte ein körperbetontes Match mit rassigen Zweikämpfen“.

Auch die Tore fehlten auch nicht, denn schon mit dem ersten Angriff gingen die Gastgeber durch Michael Diepold in Führung. Doch Auerbach hielt jetzt dagegen und kam durch Lukas Grüner zum Ausgleich. Fast mit demselben Spielzug traf dann Burak Isci zum Führungstreffer für die Gäste, wobei hier Tremmersdorfs Keeper Michael Kaussler Glück hatte, dass er im Nachgang nur die Gelbe Karte sah, als er Isci foulte. Auerbach war spielbestimmend, aber die Härte auf beiden Seiten nahm nun zu. Schiedsrichter Klaus Seidl hatte das Spiel aber noch unter Kontrolle.

Kurz vor dem Schlusspfiff ging es ordentlich zur Sache. Foto: Jürgen Masching

Nach dem Wechsel dann eine für Auerbach folgenschwere Schiedsrichterentscheidung, als eine Abwehraktion vom Auerbacher Kapitän Bastian Lindner durch ein Foul unterbunden wurde, aber der Unparteiische nicht pfiff und wieder Michael Diepold den Ausgleich erzielen konnte. Jannik Deubzer besorgte dann die Tremmersdorfer Führung, die aber nicht zur Ruhe im Spiel betrug. Mehrmals stand der Schiedsrichter mit seinen Entscheidungen im Mittelpunkt; einmal mussten auch die Ordner gerufen werden. Fußball wurde kaum noch gespielt. Die Entscheidung besorgte dann Jonas Frank in der 86. Spielminute zum 4:2. Am Ende musste dann Leon Dippel nach einem rüden Einsteigen, das zu einer extremen Rudelbildung führte, mit der Gelb-Roten Karte vom Platz, was aber am Sieg des FC Tremmersdorf-Speinshart nichts mehr änderte.

„Mir war von vornherein klar, dass es so ein emotionales Spiel werden würde“, meinte Björn Engelmann nach der hitzigen Partie. „Wobei ich schon sagen muss, wir waren heute die körperlich präsentere Mannschaft“. Und auch zu dem Unparteiischen hatte er eine kurze Meinung. „Der Schiedsrichter ist eigentlich ein erfahrener Mann, aber er hatte heute keine klare Linie“.

Marcel Seitz sowie einige Spieler blieben noch lange auf dem Platz und konnten das Geschehene nicht so richtig glauben. „Wir waren die bessere Mannschaft, haben vor allem vor der Halbzeit die Tormöglichkeiten zum 3:1 beziehungsweise 4:1 und verlieren dann in Halbzeit zwei so den Faden“, sah es der Auerbacher Spielertrainer. Nach dem Spiel waren dann aber fast alle Ungereimtheiten vergessen und einige Spieler beider Teams feierten noch einige Zeit zusammen.

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