Kirchenglocken „fliegen nach Rom“ – Ministraten ziehen durch die Ortschaft

Wurz. Vom Gründonnerstag bis zur Osternacht verstummen die Kirchenglocken oder wie der Volksmund sagt „fliegen nach Rom“. In dieser Zeit übernehmen in der Pfarrei Wurz die sogenannten Ratschen die Funktion der Glocken und rufen die Gläubigen zum Gottesdienst. Durch Drehen einer Handkurbel schlagen kleine Holzhammer auf ein Brett und machen so durch lautes Rattern und Klappern auf den Beginn der heiligen Messe aufmerksam.
Von Tom Kreuzer
Mit kleinen Ratschen ausgerüstet ziehen die Wurzer Ministranten am Karsamstag von Haus zu Haus und erinnern traditionell mit einem kleinen Mundartgedicht an das Leiden, Sterben und die Auferstehung Jesu Christi: „Zum Ratschen sam ma kumma, an Herrn hom’s gfanga gnumma, für uns nahm’s er in Kauf, mit Christus steh’n ma auf.“
Wie es in der dritten Strophe heißt „Wir kumma zum Gedenken und lass’n uns was schenken, wir gfreia uns scho drauf, mit Christus steh’n ma auf“ bitten die Minis auch um eine Spende für die Ministrantenkasse und um süße Leckereien nach der Fastenzeit für ihren Einsatz am Altar während des Kirchenjahres. Nach ihrem Rundgang durch die Dörfer der Pfarrei Wurz dürfen sich die Minis noch ein leckeres Mittagessen schmecken lassen, zu dem die einzelnen Gruppen von Ministrantenmüttern eingeladen werden.
Neben den Müttern gilt der Dank der Ministranten den Fahrern Wolfgang Gleißner und Günther Liebs sowie Christa Fischer (im Bild ganz oben), in deren bewährten Händen auch heuer wieder die Gesamtorganisation lag.
Bild: T. Kreuzer
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