Jahreshauptversammlung des BSB-Kreisverbandes Kemnath
Kemnath. Die Zukunftsfähigkeit der im BSB-Kreisverband organisierten 15 Krieger- und Soldatenkameradschaft wird das beherrschende Thema der nächsten Jahre. Das wurde bei der diesjährigen Kreisversammlung in Speichersdorf deutlich.

Wie Kreisvorsitzender Thomas Semba den Delegierten wissen ließ, hat sich der BSB-Bezirksverband der Oberpfalz im April in Weiden schwerpunktmäßig in einem „Workshop“ mit der Mitgliedergewinnung und Zukunftsfähigkeit beschäftigt. Beigezogen wurde dabei die professionelle Beratung eines Marketingspezialisten. Die Ergebnisse werden den Mitgliedsvereinen in den nächsten Wochen zur internen Diskussion zugestellt.
Die Öffnung der Kameradschaften für Frauen, die frühzeitige Einbeziehung der jüngsten Mitglieder in die Vorstandschaft, die Bildung von gleichberechtigten Dreier- oder Vierer Vorstandsteams mit stärkerer Aufgabenteilung an der Spitze, die Verstärkung der kulturellen und geselligen Komponente im Veranstaltungsangebot sind dabei nur einige von vielen Überlegungen, die zukunftsweisende Perspektiven eröffnen können, so Semba.
Miteinander statt übereinander
In einer Zeit ständiger Veränderung und historischer Herausforderungen sei im Blick auf „Nie wieder Krieg!“ die Arbeit auf Orts-, Kreis-, Bezirks- und Landesebene von unschätzbarem Wert. „Wir müssen die Vereine erhalten, dass die traditionellen Werte weiterleben und in die Gemeinden hineinwirken“, so der Kreisvorsitzende. Dazu sei das Miteinander im Kreisverband wichtig. Miteinander reden, nicht übereinander, voneinander lernen und sich gegenseitig unterstützen. Das müsse die Devise sein. „Ihr seid mit euerer Arbeit das Rückrad des Verbandes. Ihr seid der Verband“, so das Credo Sembas. Der 50-jährige Kirchenlaibacher wurde nicht müde, Dank zu sagen für die geopferte Zeit, für die Ideen, für die Organisation gesellschaftlichen Lebens. „Lassen wir nicht nach. Bleiben wir am Ball“, so sein Appell an die Delegierten.
Anstehende Neuwahlen
Dabei setzte Semba selbst auch gleich ein zukunftsweisendes Signal. Wie der Kreisvorsitzende seinen Zuhörern wissen ließ, stehen 2025 auch im Kreisverband Neuwahlen an. Er sei bereit, als Kreisvorsitzender noch die eine oder andere Periode weiterzumachen und seinen Beitrag zu leisten. Auch in allen weiteren Vorstandsfunktionen stünden die Weichen auf Grün, wieder ein schlagkräftiges Team auf die Beine stellen zu können.
Eine Zäsur werde es jedenfalls im Amt des Kassiers geben. Wie Semba ankündigte, wird nach 39 Jahren Alois Melzner die Verantwortung für die Finanzen im Kreisverband abgeben. Semba kündigte auch die Fortsetzung der sicherheitspolitischen Vortragsreihe „Klartext“ an. Unter anderem wird ein Vortrags- und Diskussionsabend mit politischen Vertretern zum Thema „Verpflichtendes Gesellschaftsjahr“ organisiert.
Jahrestreffen der Kameradschaften
Das Schützenheim zur Linde war am Wochenende Austragungsort des Jahrestreffens der im Kemnather Kreisverband organisierten Soldatenkameradschaften, zu denen mit Kirchenlaibach, Ramlesreuth und Wirbenz drei von sechs Kameradschaften im Gemeindegebiet gehören. Sie waren ebenso mit starken Abordnungen wie die Delegationen von Mockersdorf bis Neusorg auf oberfränkisches Terrain gekommen, um Bilanz zu ziehen und die besten Sportschützen auszuzeichnen.
Erfolgreiches Jahr für BSB Kreisverband
Mit 26 Kreisverbandsterminen, hervorragenden Ergebnissen bei Kreisvergleichsschießen und einer viel beachteten Jubiläumsfeier 150 Jahre BSB hatte der BSB Kreisverband im abgelaufenen Geschäftsjahr einmal mehr einen herausragenden gesellschafts- und wehrpolitischen Beitrag geleistet. „1.000 Mitglieder in fünfzehn Mitgliedsvereinen standen dabei täglich im Dienst des Friedens als Mittler zwischen ziviler Gesellschaft und Bundeswehr“, betonte Kreisvorsitzender Thomas Semba. „Das ist in der heutigen Zeit gar nicht mehr selbstverständlich und verdient Anerkennung.“
Andenken
Eingangs hatten sich die Anwesenden zum einen zum Gedenken an die Toten und Gefallenen der beiden Weltkriege, der Opfer von Not, Vertreibung und Gewaltherrschaft, sowie an die in den Auslandseinsätzen gefallenen Soldaten der Bundeswehr erhoben. Schweren Herzens hatte man zum anderen mitunter mit Ehrenvorsitzenden Hans Bäte und Norbert Kaussler im Kreisverband von zwei prägenden Aktivposten Abschied nehmen müssen.
Danksagung
In seinem Tätigkeitsbericht ließ der Kreisvorsitzende Präsidiumssitzungen und Bezirks- und Jahreshauptversammlungen Revue passieren. Ein großer Dank galt dabei der Kreisvorstandschaft sowie allen Vorständen. „Nur dank euerer geleisteten Arbeit und der guten Zusammenarbeit ist die Bewältigung des Marathonprogramms möglich“, so der Kreisvorsitzende.
Auszeichnung für Thomas Semba
Bei der KSK Waldeck hat Andres Reger von Karl Reger das Amt des Vorsitzenden übernommen. Als Landesrevisor oblag Semba die Prüfung der Buchführung des BSB-Landesverbandes, der BSB-Sportschützen und des BSB-Sozialwerkes in der Geschäftsstelle in München. Bei der BSB-Bezirksversammlung der Oberpfalz im Dorfheim in Weihern (Pfreimd) wurde Semba das Vertrauen zum stellvertretenden Bezirksvorsitzenden der Oberpfalz ausgesprochen.
Von Präsident Drexl wurde Semba für sein Engagement mit dem BSB-Thaler mit der laufenden Nr. 38 ausgezeichnet. Jubiläumshöhepunkt war „150 Jahre BSB“ mit einem Festakt im Schloss Schleissheim, der von einer kreis- und bezirksverbandsübergreifenden Delegation aus der Großgemeinde Speichersdorf besucht wurde. „Die gelungene und würdige Veranstaltung mit Generalinspektor Carsten Breuer ist zweifelsohne ein Schlaglicht im Bayerischen und Deutschen Soldatenwesen. Die Arbeit aber lebt und wird gelebt durch die Kameraden vor Ort“, so Semba.
„Nie wieder Krieg“
In einer kreisverbandsübergreifenden Veranstaltung in Haidenaab wurde die neueste Publikation von Werner Veigl „Nie wieder Krieg. Schicksale, die bewegen!“ vorgestellt. Der Heimatforscher ist über zehn Jahre in akribischer Quellen- und Archivarbeit zum einen den gefallenen und vermissten Soldaten sowie Opfern der Zivilbevölkerung aus den ehemals selbstständigen Gemeinden Göppmannsbühl am Berg und Haidenaab im Zweiten Weltkrieg nachgegangen. Zum anderen berichtet er dank unzähliger Zeitzeugengespräche über bislang weitgehend unbekannte Geschehnisse und Besonderheiten in den Kriegsjahren in Haidenaab und Göppmannsbühl wie Kriegsgefangene, die letzten Kriegstage und Kriegsheimkehrer. Mitautor Hermann von Gernler berichtet zudem über Erinnerungen seines Bruders an das Kriegsende.
Grußworte
„Ich möchte euch motivieren weiterzumachen in den Vereinen, in den Soldatenkameradschaften, und in die Gesellschaft hineinzuwirken“, so Bürgermeister Christian Porsch in seinem Grußwort. „Hegen und pflegen wir die Erinnerungskultur. Wir dürfen nicht nachlassen, daran zu erinnern, bewusst machen und zu mahnen, wohin Kriege, wohin übertriebener Nationalismus führen kann“, mahnte er. Der Volkstrauertag allein reiche nicht aus. Es sei jeden Tag, jede Woche wichtiger denn je. Porsch wünschte Geduld und Ausdauer, Mitglieder und Nachwuchs zu gewinnen und dafür attraktive Angebote zu entwickeln. Ein dickes Lob zollte er Thomas Semba als außergewöhnlich motivierten und motivierenden Kreisvorsitzenden, der mit Freude und Engagement vorausgehe und mache und tue.
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