Greenpeace gibt grünes Licht für den Karpfen

Mehr Nachhaltigkeit geht nicht: Karpfen aus regionaler Teichwirtschaft ist ein Genuss für Gaumen und Gewissen. (Bild: Michel Roggo)

Tirschenreuth. Laut dem Fischratgeber der Umweltorganisation Greenpeace ist einzig der Karpfen „ausnahmslos empfehlenswert“. Fisch gilt als eines der gesündesten Nahrungsmittel überhaupt, der Verbrauch steigt stetig. Genauso rasant nimmt jedoch auch die Überfischung der Meere zu.

Als Orientierung für den Verbraucher gibt die Umweltorganisation Greenpeace regelmäßig einen Fischratgeber heraus. Auch die neueste Auflage hat eine klare Botschaft: Karpfen ist die einzige Fischart, die man völlig ohne Einschränkungen genießen kann. Rund 115 Arten hat Greenpeace in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern bewertet. Dabei wurden 550 Wildfischbestände betrachtet sowie 120 Zuchtmethoden, die von Land zu Land jeweils unterschiedlich sind.

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Mehr Nachhaltigkeit geht nicht: Karpfen aus regionaler Teichwirtschaft ist ein Genuss für Gaumen und Gewissen. (Bild: Michel Roggo)

Die Bewertung berücksichtigt bei Wildfischereien neben dem Zustand des jeweiligen Fischbestands auch, inwieweit sich die Fangmethode auf die Umwelt auswirkt. Bei Aquakulturen wiederum spielen etwa die Herkunft der Eier beziehungsweise der Jungtiere, die Zusammensetzung des Futters sowie die Einhaltung von Menschenrechten der Arbeiter in den Aufzuchtstationen eine Rolle.

In Tirschenreuth gibt’s nix zu meckern

Keinerlei Beanstandungen hat die Umweltorganisation bei Karpfen aus europäischer Teichwirtschaft, der Oberpfälzer Brotfisch punktet auf ganzer Linie. Die schonende Aufzucht in naturnahen Teichen, kleine Familienbetriebe statt industrieller Produktion und eine Erzeugung völlig ohne Bedarf an tierischen Nebenprodukten wie Fischmehl machen ihn zur Nummer 1 in Sachen Nachhaltigkeit. Viele Betriebe im Landkreis Tirschenreuth haben sich zudem dem Label „Oberpfälzer Karpfen“ angeschlossen. Für die von der EU geschützte geographische Angabe verpflichten sie sich zu einer nochmals schonenderen und nachhaltigeren Produktion.

Wer sich für Karpfen entscheidet, verzichtet damit keineswegs auf den Gesundheitsaspekt beim Fischgenuss. Karpfen ernährt sich in der traditionellen Teichwirtschaft der Oberpfalz hauptsächlich von Naturnahrung wie Wasserflöhen. Dadurch ist das Fleisch mit 3-6% Fettgehalt nicht nur besonders fettarm, sondern enthält auch einen hohen Anteil der wertvollen Omega-3-Fettsäuren, wie Versuchsreihen des Instituts für Fischerei an der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft gezeigt haben.

Im Gegensatz zu Meeresfisch ist Karpfen außerdem völlig frei von jeglicher Schadstoffbelastung mit Chemikalien oder Schwermetallen. Nur beim Jodgehalt kann der Karpfen nicht mit dem Seefisch mithalten. Mit einer Prise Jodsalz lässt sich das jedoch problemlos ausgleichen und einem nachhaltigen und gesunden Fischgenuss steht nichts mehr im Wege.

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