„Gluckelich“ in der Oberpfalz

Waldthurn. Als Schluss-Act des diesjährigen Waldthurner Kultursommers präsentierte LandKULTUR am Freitagabend den Kabarettisten Wolfgang Kamm.

Wolfgang Kamm, der als Pfarrer Ranga in der Oberpfalz sehr
Wolfgang Kamm, der als Pfarrer Ranga in der Oberpfalz sehr „gluckelich“ ist. Foto: Franz Völkl
Wolfgang Kamm aus
Wolfgang Kamm aus „Schamma“ ist auf der Kühnhauser – Bühne in Waldthurn als Maler und Lackierer „Kraus Sepp – der bin ich“ unterwegs. Foto: Franz Völkl
Wolfgang Kamm aus
Wolfgang Kamm aus „Schamma“ überzeugt auf der Kühnhauser – Bühne in Waldthurn mit Gesang, Gitarrenspiel und Witz. Foto: Franz Völkl
Wolfgang Kamm, der als Pfarrer Ranga in der Oberpfalz sehr
Wolfgang Kamm, der als Pfarrer Ranga in der Oberpfalz sehr „gluckelich“ ist.
Wolfgang Kamm im Kühnhauser - Saal in Waldthurn. Foto: Franz Völkl
Wolfgang Kamm im Kühnhauser – Saal in Waldthurn. Foto: Franz Völkl
Foto: Franz Völkl
Foto: Franz Völkl
Foto: Franz Völkl
Foto: Franz Völkl
Foto: Franz Völkl

Organisator Hans-Peter Reil begrüßte den Oberpfälzer Künstler, der durch seine Art, Aussprache und Lebensweisheiten, egal in Wort oder Lied, sofort ein Einheimischer war und es somit keinerlei „Übersetzungsbedarf“ bestand. Kamm nahm die Zuhörer im Waldthurner Kühnhauser Saal mit in einen amüsanten Mundart – Liederabend, in dem er durch verschiedene Figuren, die er gekonnt und typsicher in das Bühnengeschehen mit einband, unterstützt wurde. Anstatt süffiges Bier, eingeschenkt von Wirt Georg Bocka, sang er vom „Ich will a stills Wasser“ nach dem berühmten Hit der österreichischen Gruppe Seer, „weil dieses nicht so blaht“.

„Nacket im Hefeteig und Piranha in der Wurstfabrik“

Lustig und bildlich erzählte Kamm von einem als „Neuzugang in der Backstube“ titulierten Bäckers- und Konditorlehrling, der ihm in einer braunen Tüte sein erstes selbstgebackenes Nusshörnl angeboten hat. Dieser entpuppte sich als „Teigfetischist“ und Kamm sang dabei unter dem Applaus der Zuhörer „Nacket im Hefeteig“ (Melodie: Knocking On Heaven’s Door). Immer wieder streute der Sänger amüsante Kurzgeschichten in sein Programm. Offen gestand er, dass er gerne ein „Piranha in der Wurstfabrik“ wär.

„Der Kraus Sepp – der bin ich“

Schließlich packte Kamm, indem er sich ein Malerkäppi auf sein Haupt setzte, den Maler- und Lackierer „Kraus Sepp – der bin ich“ aus. Dieser erzählte von seinem Leben als Maler, das er später wegen der gesunden Lacke, an denen man nicht mal mehr mit Freude schnüffeln könne, aufgegeben habe. Bildlich nahm er die Zuhörer mit in die 80er Jahre, als es auf den Baustellen noch keine Dixi-Klos und auch keine Mülltrennung gab. „Der Kraus Sepp – der bin ich – hat in den 80er Jahren den damals ersten Flashmob ausgelöst“. Womit, er diesen Menschenauflauf inszenierte, erklärte er sehr unterhaltsam und ausgiebig.

„Pfarrer Ranga und die Wonger Katl“

Schließlich verwandelt sich Kamm in den äußerst sympathischen „indischen Pfarrer Ranga“, der nach eigenen Worten in der Oberpfalz sehr „gluckelich“ ist. Der Geistliche beobachtet die Oberpfalz und die Oberpfälzer sehr genau und wunderte sich über Namen und Hausnamen. „Du musst die Wonger Katl kennenlernen, sie weiß alles und betreibt in kleinem Stil eine Art Wongerpedia“, verglich er die Frau mit der Website Wikipedia, nur auf das Heimatdorf bezogen. Für die „Wonger Katl“, die mit Vornamen eigentlich Theresia und nicht Wagner heißt, sei beichten, wenn es andere tun, kein Problem.

Den amüsierten Zuhörern, von denen es wegen der großen, parallelen Veranstaltungskonkurrenz in und um Waldthurn, ein paar mehr hätten sein können, haben die Ausführungen des Geistlichen a la Ranga aus der Weltkirche gefallen.

„I-Cross4 – Gottes – App“

Kamm beherrschte den Wortwitz und auch seine Gitarre perfekt und schickte die Zuhörer mit dem auffordernden Song: „Schick di Dieter – es pressiert scho“ in die Pause. Aus dieser holte er die gestärkten Zuhörer mit der sinnfreien Behauptung „Ab Kenia ist Linksverkehr“ oder mit dem Lied „Wenn Wurst so dick wie Brot ist – ist es wurscht wie dick das Brot ist“. Pfarrer Ranga stellt die „I-Cross4 – Gottes – App“ vor und war auch hierbei sehr „gluckelich“. Als Zugabe schickte der Künstler aus „Schamma“, der als Gitarrist, Liedermacher und Schauspieler überzeugte, die Zuhörer mit einem Blütenstaub – Frühlingslied in die kalte Winternacht hinaus und beendet den diesjährigen Waldthurner Kultursommer – der LandKULTUR Waldthurn – Tour 2024.

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