Gemeinderat Pirk: Keine Mauer für Kindergarten und ein Eklat
Pirk. Im Gemeinderat Pirk kam es zu einem Zwischenfall. Der Bürgermeister ermahnte einen CSU-Stadtrat. Für die Kinder in Pirk gibt es gute Nachrichten.

Die Kindertagesstätte wird dem Kindergarten keine 1,30 Meter hohe Stützmauer vor die Nase setzen. Die Terrasse des Neubaus wird auf die Südseite verlegt, damit entfällt die Notwendigkeit einer Mauer, über die kein Vorschulkind schauen kann. Der Gemeinderat einigt sich nach längerer Diskussion auf die voraussichtlich sogar billigere Terrassen-Variante.
Die SPD-Sprecherin Anja Scharnagl hatte ins Feld geführt, der Kindergarten habe das Recht, dass seine Außenanlage schön bleibe und nicht durch eine relativ hohe Stützmauer beeinträchtigt werde.
Mäuerchen muss sein
Ganz ohne Stützmauer wird es den Worten des Planers, Landschaftsarchitekt Thomas Plank, zufolge nicht gehen; ein Mäuerchen mit einer Höhe von 50 bis 60 Zentimetern sei unerlässlich. Der Gemeinderat hatte vorher letzte Gewerke für den Kita-Neubau in Höhe von etwa 137.000 Euro vergeben für Putzarbeiten, Bodenbeläge, Fliesen und Baureinigung.
Eklat: Bürgermeister ermahnt CSU-Stadtrat
Der CSU-Sprecher Dieter Schwab fängt sich in der letzten Gemeinderatssitzung eine deutliche Ermahnung des Bürgermeisters ein. Schwab hatte dem Bürgermeister vorher schon zu verschiedensten Themen Vorhaltungen gemacht.
Als Dietmar Schaller gegen Ende des öffentlichen Sitzungsteils einen Antrag seiner Freien Wähler vorlesen will, fällt Schwab ihm ins Wort. Seine Fraktion habe den Antrag nicht bekommen, das sei laut Geschäftsordnung nicht korrekt. Der Antrag hätte vor der Sitzung ins Ratsinformationssystem eingestellt werden müssen, sagt er. An dieser Stelle platzt Schaller der Kragen: „Dieter, jetzt pass mal auf, (…) du weißt ganz genau, wie wichtig ein gemeinsames Miteinander ist. So wie du hier auftrittst, das ist nicht in Ordnung. Jetzt tu´ dich mal ein bisschen disziplinieren, sonst mach´ ich das.“
An dieser Stelle lacht Schwab laut und verweist erneut auf die Geschäftsordnung: „Das hast du unterschrieben.“ Schaller verliest nach diesem Eklat, den viele Zuhörer miterlebt haben, den FW-Antrag.
Vertagt: Messanlage für Stromkosten
Vertagt hat der Gemeinderat die Entscheidung über den nachträglichen Einbau von Strom-Messgeräten im Sportpark für ungefähr 15.000 Euro. Mit dieser Nachrüstung hätte man einen Überblick haben wollen darüber, wer wann exakt wieviel Strom in dem Gebäude verbraucht. Klaus Ermer (CSU) wendet ein, man habe dort ganz andere Probleme als eine je nach Raum ausgewiesene Erfassung des Stromverbrauchs. Und Andreas Albrecht (CSU) vertritt die Auffassung, für die Kosten der Messgeräte könne man zehn Jahre den Strom für das Gebäude begleichen.
„Ohrfeige für Ehrenamt“: Bücherei wartet seit Monaten auf neuen PC
Der CSU-Sprecher Dieter Schwab bringt ein Anliegen der Gemeindebücherei zur Sprache. Die Mitarbeiterinnen dort warteten seit drei Monaten auf einen neuen PC und eine Telefonanlage. Sie seien dadurch sehr in ihrer Arbeit behindert. Schwab spricht von einer „Ohrfeige für das Ehrenamt“.
Bürgermeister Dietmar Schaller entgegnet, er habe jemanden gefunden, der sich um die Sache kümmere. Schwab hält ihm vor, 13.000 Euro per Eilentscheidung für die Kinderkrippe auszugeben, aber „da schaffen wir es nicht, für 1.000 Euro den ehrenamtlichen Frauen ein richtiges Equipment zu schaffen“.
Freie Wähler wollen Wanderwege ausschildern
Die Fraktion der Freien Wähler fordert in einem Antrag, die bestehenden Wanderwege rund um Pirk auszuschildern; es sei zu prüfen, welche Wege infrage kämen. Ein Team aus Vertretern aller Fraktionen und des Jugendgremiums wird sich damit befassen. Martin List (SPD) regt an, die Jäger einzubinden, da Wanderer immer wieder das Wild in Unruhe versetzten.
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