Frauenbund Schirmitz bündelte zahlreiche Kräuterbüschel zu Maria Himmelfahrt

Schirmitz. In Schirmitz findet eine jahrzehntelange Tradition, geprägt vom Katholischen Frauenbund, ihre Fortführung: das Binden von Kräuterbüscheln zu Maria Himmelfahrt. Dieses Ritual, das tief in der lokalen Kultur verwurzelt ist, sammelt Frauen unterschiedlicher Generationen um einen gemeinsamen Zweck.

Foto: Reinhard Kreuzer

Einige der Frauen hatten sich bereits Tage vor dem eigentlichen Tag aufgemacht, um in Gärten und an Wald- und Wegesrändern Blumen und Kräuter zu sammeln. Trotz der Sommerhitze war die Ernte erfolgreich und reichhaltig.

Eine Vielfalt an Kräutern

Die gesammelten Pflanzen, zu denen Getreideähren, Minze, Zitronenmelisse, Johanniskraut, Kamille, Ringelblume, Rosen und Sonnenblumen gehörten, boten die Grundlage für die zu bindenden Büschel. Diese Vielfalt an Kräutern, ergänzt durch zahlreiche Blumenspenden aus der Gemeinde, ermöglichte es acht Frauen des Frauenbunds, zahlreiche Kräuterbüschel zusammenzustellen.

Verkauf und Segnung der Kräuterbüschel

An Maria Himmelfahrt wurden die liebevoll zusammengebundenen Kräuterbüschel vor dem Gottesdienst zum Verkauf angeboten und anschließend während der Messe gesegnet. Dieses Ritual geht über den bloßen Akt des Segnens hinaus, denn die Büschel spielen auch im häuslichen Alltag eine bedeutungsvolle Rolle. Zu Hause werden diese Kräuterbüschel im sogenannten Herrgottswinkel oder unter dem Dach zum Schutz vor Blitzeinschlägen aufgehängt. Auch unter das Kopfkissen legen es sich viele junge Paare für das Eheglück. Überdies wird in der Tradition auch das Räuchern mit den getrockneten Kräutern in Stallungen zur Förderung der Tiergesundheit praktiziert.

Erhalt von Tradition und Brauchtum

Der Frauenbund Schirmitz sieht es als seine Aufgabe, diese kulturellen Praktiken zu pflegen und für künftige Generationen zu bewahren. Der Erlös aus dem Verkauf der Kräuterbüschel fließt einem sozialen Zweck zu, was das Gemeinschaftsgefühl und das soziale Engagement in der Region weiter stärkt. Der gesegnete Kräuterbuschen, der nach altem Volksglauben Schutz und Gesundheit verspricht, erhält dadurch einen besonderen Stellenwert – nicht nur in den Häusern und Höfen der Gläubigen, sondern auch in der Gemeinschaft insgesamt.

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