Fahrzeugsegnung bei der Freiwilligen Feuerwehr Filchendorf – ein rauschendes Fest
Neustadt am Kulm. Die Filchendorfer Feuerwehr feierte zwei Tage lang anlässlich der Fahrzeugsegnung ihres neuen Einsatzfahrzeuges.

Die Filchendorfer Feuerwehr ist der zentrale Verein im Ort. Fast aus jedem Haushalt gibt es mindestens ein Mitglied bei der Feuerwehr. Insgesamt sind von den 146 Mitgliedern 33 Kameraden in der Aktiven Wehr, davon zehn Frauen. Ausrücken musste die kleine Wehr bislang mit einem Anhänger, der die Ausrüstungsgegenstände enthielt.
„Dazu brauchten wir stets einen Traktor. Es wurde immer schwieriger für uns, schnell eine Zugmaschine parat zu haben“, erzählten die Aktiven. Der letzte Anhänger wurde in den 1970er Jahren angeschafft und darf nun in Rente gehen. Das neue Fahrzeug ist ein Tragspritzenfahrzeug (TSF) Marke Ford mit moderner Grundausstattung und Platz für sechs Personen Besatzung.
Viel Freude über das neue Fahrzeug
„Dies ist eine große Erleichterung für uns, da die Gerätschaften optimal platziert sind und wir nicht nur bei Brandeinsätzen, sondern vielfältiger, zum Beispiel bei der Verkehrsabsicherung, eingesetzt werden können. Dies war mit dem alten Anhänger wegen des fehlenden Blaulichts zur Selbstabsicherung nicht möglich“, informierte der Erste Vorstand Jürgen Gebhardt.
Auch für die 14 Jugendlichen aus der Jugendfeuerwehr stellt dieses Fahrzeug einen Ansporn dar, da die neuen Ausrüstungsgegenstände ein breiteres Spektrum bei Übungen bieten. Einen großen Vorteil stellt dieses eher kleinere Löschfahrzeug dar, denn es darf mit dem alten Autoführerschein gefahren werden.
Das muss gefeiert werden
Der Feuerwehrverein feierte die Fahrzeugsegnung mit einem großen Fest vor dem Feuerwehrhaus. Am Pfingstsamstag war zu einer „Blaulichtnacht“ eingeladen. Zu den zünftigen Party-Klängen der „Feierhaislboum“ wurde bis in den Morgen gefeiert und getanzt. Am Pfingstsonntag marschierte der Kirchenzug mit zahlreichen befreundeten Feuerwehrabordnungen aus der Umgebung zum Festzelt beim Feuerwehrhaus.
Im geschmückten Festzelt zelebrierte Pfarrer Hartmut Klausfelder den Gottesdienst mit anschließender Fahrzeugsegnung. Klausfelder hatte eine Zündkerze mitgebracht und spannte so originell den Bogen von der Motorisierung zum Pfingstfest. Beides braucht eine Energiequelle zur Zündung, damit es schließlich zur Bewegung kommt. Der Funke springt über – bei den Feuerwehrlern, um Leben zu retten und um die Jugend für die Feuerwehr zu begeistern- beim Glauben und zwischenmenschlichem Miteinander zur Überbrückung der Distanz zwischen den Völkern und den Sprachen. Der Gottesdienst wurde vom Posaunenchor Neustadt am Kulm unter der Leitung von Karin Müller-Bayer, festlich umrahmt.
Acht Jahre hat es gedauert…

Bei der anschließenden Fahrzeugsegnung dankten sowohl Kommandant Ulli Preißinger als auch Fahrzeugpatin Eva Hübner all den Verantwortlichen, die das neue Fahrzeug ermöglicht haben. Dabei ließen beide, teils in Gedichtform, die gut acht Jahre Revue passieren, die von der Antragstellung bis zum triumphalen Einzug mit Musik und Tatü-Tata in den Heimatort Filchendorf vergingen.
Im vollbesetzten Festzelt hoben auch Landrat Andreas Meier und Bürgermeister Wolfgang Haberberger hervor, wie wichtig die Feuerwehren auf dem Dorf sind und wie gerne man geholfen habe. Haberberger betonte, dass man halt das Geld auch erst zusammensparen musste. Der Kommandant und der Erste Vorstand berichteten ihrerseits von der Planung bis zur Realisierung des Projektes. Der Feuerwehrverein habe auch seinen Beitrag geleistet und die vorgeschriebene Absauganlage im Feuerwehrhaus, sowie deren Einbau selbst finanziert. Beide freuten sich über die rege Teilnahme der umliegenden Feuerwehren an den beiden Festtagen.
Gemeinsam feiern und fachsimpeln
Der Patenverein, die Feuerwehr Burkhardtsreuth überreichte ein Erinnerungsgeschenk. Auch eine kleine Abordnung der Feuerwehrfreunde aus Bochow in Brandenburg haben es sich bei 30 Jahren freundschaftlichen Kontakt nicht nehmen lassen, zu gratulieren. Nach dem Gottesdienst ließen sich die Gäste beim Weißwurstfrühschoppen verwöhnen. Zur musikalischen Umrahmung war die Stadtkapelle Grafenwöhr gekommen.
Mit Kaffee und Kuchen und Spezialitäten vom Grill kamen die Gäste am Nachmittag auf ihre Kosten. Auch an die Kinder wurde mit einer Hüpfburg gedacht. Von Jung und Alt wurden jedoch die Geräte im neuen Feuerwehrfahrzeug bestaunt und immer wieder standen kleine Grüppchen der aktiven Feuerwehren am Auto zusammen, um die Verwendung der Geräte zu vergleichen, zu beraten und zu diskutieren.
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