Experten berichteten über den aktuellen Stand der Netzausbauprojekte in der Region

Letzau. Letzte Woche fand eine Bürgerinformationsveranstaltung des Bürgerdialog Stromnetz statt. Bei der Veranstaltung ging es unter anderem um die Energieversorgung der Zukunft in der Region.

Symbolbild: Pixabay

Die Energiewende nimmt Fahrt auf: Überall in Deutschland werden neue Windräder, Solarparks und Stromleitungen entstehen. Wie die Energiewende in ihrer Heimat vorankommt und diese möglicherweise verändert, interessiert viele Bürgerinnen und Bürger. Sie möchten auch wissen, wie sie an dieser wichtigen gesamtgesellschaftlichen Aufgabe partizipieren können.

Auf den Dialog kommt es an

Johannes Kett, Bürgermeister von Theisseil, betonte in seiner Begrüßung, es sei der Kommune ein Anliegen, die Bürger über den aktuellen Stand des Stromnetzausbaus in der Region zu informieren. „Wir sind davon überzeugt, dass der direkte Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern mehr Einblicke und Verständnis für das Gelingen der Energiewende bringt“, sagte er.

Kilian Harbauer, Regionaler Ansprechpartner des Bürgerdialog Stromnetz für die Oberpfalz, ordnete den regionalen Netzausbau in den größeren Zusammenhang der deutschen Energiewende ein. Diese bringe Chancen und Herausforderungen mit sich, die sich im ganzen Land auswirken – auch in Bayern. „Aus diesem Grund freue ich mich über das Interesse und den regen Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern“, sagt er weiter.

Thorsten Grampp, Referent für Bürgerbeteiligung bei der TenneT TSO GmbH, informierte die Teilnehmer in seinem Impulsvortrag über den Stand des SuedOstLink-Projekts. Dabei handelt es sich um eine Gleichstromleitung, die aus dem Raum Schwerin über Magdeburg bis nach Niederbayern zum ehemaligen Kernkraftwerk Isar 2 führt und auch durch die Oberpfalz verläuft. „Bei den Eigentümern und Bürgern wächst das Verständnis dafür, dass wir für die Stabilität unserer zukünftigen Stromversorgung neue Stromleitungen benötigen“, erläuterte Grampp.

Johannes M. Reinoso Guerra, ebenfalls Referent für Bürgerbeteiligung bei der TenneT TSO GmbH, sprach über das zweite große Netzausbauprojekt in der Oberpfalz: den Ostbayernring. TenneT ersetzt die bestehende 380-Kilovolt-Leitung von Redwitz nach Schwandorf seit 2021 durch einen Neubau mit größerer Kapazität, um die Versorgungssicherheit in der Region zu erhöhen. Reinoso stellte unter anderem den Zeitplan des Vorhabens vor: Es soll bis 2025 abgeschlossen sein.

So können Bürger an der Energiewende teilhaben

Florian Kohn vom Kompetenzzentrum Elektromagnetische Felder beim Bundesamt für Strahlenschutz, thematisierte in seinem Vortrag die elektrischen und magnetischen Felder, die bei dem Betrieb von Stromleitungen entstehen. Durch die gesetzlichen Grenzwerte wird die Gesundheit der Menschen in der Umgebung nicht beeinträchtigt.

Über den Bodenschutz sprach Thimo Klotzbücher aus dem JENA-GEOS-Ingenieurbüro. Die Vorhabenträger würden stets zahlreiche Vorsorgemaßnahmen ergreifen, um den Boden beim Aus- oder Neubau von Stromleitungen zu schützen.

Im letzten Vortrag des Abends erläuterte Günter Stich, Vorstand der Bürgerenergiegenossenschaft Zeno eG, wie Bürger an der Energiewende partizipieren können. Zeno biete ihnen die Möglichkeit, in Erneuerbare-Energien-Projekte in der Region zu investieren und von deren Wertschöpfung zu profitieren. Zum Abschluss der Veranstaltung kamen die Teilnehmer an Thementischen mit den Experten ins Gespräch.

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