Einmal um die ganze Welt für ein Kilo Honig
Trabitz. Keine Angst vor Bienenstichen: Bei der Kindergruppenstunde des LBV Trabitz zum Thema Bienen und Imkerei waren die jungen Teilnehmer bestens geschützt.

Landwirtschaftliche Intensiv-Monokulturen, der Einsatz giftiger Pflanzenschutzmittel und Seuchen haben manchem Honigbienenvolk den Garaus gemacht und der Hälfte der 570 in Deutschland heimischen Wildbienenarten einen traurigen Platz auf der Roten Liste bedrohter Tierarten „gesichert“.
Um bei ihren jüngsten Mitgliedern das Bewusstsein für die immense Bedeutung der Bienen zu schärfen, organisierte die Trabitzer Naturschutzgruppe im Landesbund für Vogelschutz (LBV) für ihre Kindergruppen „Spatzen“ und „Kernbeißer“ eine Imkergruppenstunde mit Simon Dötsch und Sebastian Reiß.
Schon Einstein wusste die Bienen zu schätzen
„Wenn die Bienen aussterben, sterben vier Jahre später auch die Menschen. Ohne Bienen keine Bestäubung, keine Pflanzen, keine Tiere – keine Menschen.“Albert Einstein
Ob der große Physiker und Denker diese mahnenden Sätze tatsächlich je gesagt hat, ist ungewiss. Fakt ist aber: Rund 80 Prozent der europäischen Pflanzen sind für Fortpflanzung und Fruchtertrag auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen, und etwa zwei Drittel dieser Bestäubungsleistung erbringen Honig- und Wildbienen.
Beim Bienenhaus auf der LBV-Streuobstwiese am Grünbach, das Platz für zehn Bienenvölker
bietet, erklärten die beiden erfahrenen Hobbyimker, wie Bienenstaaten funktionieren und welchen Wert die nützlichen Insekten und ihre Produkte wie Honig oder Wachs für Natur und Menschen haben.
Dem Honig, den die Bienen eigentlich als Wintervorrat sammelten, würden
gesundheitsförderliche, insbesondere infektions- und entzündungshemmende Wirkungen
nachgesagt, und nicht nur bei Erkältungen werde er als Heilmittel geschätzt.
„Fleißiges Bienchen“ ist keine Phrase
Für ein Kilo Honig müssten die bis zu 60.000 Arbeiterinnen eines Bienenvolks eine Sammelflug-Leistung von insgesamt 40.000 bis 150.000 Kilometern bewältigen. Den durch die Honigernte verringerten Wintervorrat seiner Bienenvölker stocke der Imker durch Zufütterung von Zuckerwasser oder Zuckersirup auf.
Wertvolles Lebensmittel selbst erzeugt
Nach diesen Erläuterungen wurden im Schleuderraum die Waben entdeckelt und geschleudert. Der frisch geerntete Honig wurde anschließend in Gläser abgefüllt, und jedes Kind durfte ein Glas des gesunden „Blütensafts” mit nach Hause nehmen. Dank passender Schutzkleidung musste sich auch keines der Kinder vor schmerzhaften Bienenstichen fürchten.
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