Ein besonderes Industriedenkmal: Blick in den Führerstand der Dampflokomotive

Weiden. Die Chronik ging weg wie die warmen Semmeln. Viele Interessenten kamen, um sich nur die Erinnerungen zu holen. Der Förderverein für Denkmalschutz hatte zu einem Tag der offenen Tür an die rot-schwarze Lokomotive eingeladen.

Über eine Treppe gelangen die Personen in den Innenraum und dem Heizerstand mit dem Tender. Foto: Reinhard Kreuzer
Über eine Treppe gelangen die Personen in den Innenraum und dem Heizerstand mit dem Tender. Foto: Reinhard Kreuzer
Foto: Reinhard Kreuzer
Foto: Reinhard Kreuzer
Foto: Reinhard Kreuzer
 Foto: Reinhard Kreuzer

An diesem Tag haben Helmut Ruhland, Wilhelm Moser und Christian Stahl eingeladen, um die Besucher rund um die Lokomotive zu führen und zusätzlich auch eine Treppe an den Führerstand angestellt, um auch in den Führerstand zu gelangen. Informationen am laufenden Band gaben die Organisatoren um die Dampflok im ehemaligen AW-Gelände. Auch Bürgermeister Jens Meyer war gekommen. „Schließlich hat Weiden zu Recht den Beinamen als Eisenbahnerstadt“, so Meyer.

Gleich zwei Jubiläen in diesem Jahr

Helmut Ruhland ergänzte, dass in naher Zukunft zwei Jubiläen gefeiert werden können. Am 1. Oktober jährt sich nun die Eröffnung des Fahrbetriebes auf die Bahnstrecke Schwandorf nach Weiden vor also vor 160 Jahren. Eingerichtet wurde diese Strecke, die ab Irrenlohe über Nabburg, Pfreimd und Luhe führte, nur für die Personenbeförderung und der Abgabe von Reisegepäck. Ab dann fuhr die Ostbahngesellschaft regelmäßig Weiden an. Das zweite Jubiläum betrifft den 4. Januar 1944, dann jährt sich zum 80. Mal der Geburtstag der Dampflokomotive der 50er-Reihe, die in Weiden unter der Überdachung steht.

Ein „familiäres Treffen“ nannte Wilhelm Moser diesen Tag der offenen Lokomotiventür. Ehemalige Eisenbahner, Eltern mit ihren Kindern und Gäste blieben stehen. Ein Vater erzählte, dass er immer wieder durch das Gebiet im AW-Gelände fährt, aber jetzt die Gelegenheit nutzt, den Kindern auch mal zu zeigen, wie Heizer und Lokführer in dieser riesigen Dampflok arbeiteten. Es war der Wunsch vieler ehemaliger Eisenbahner, ein Industriedenkmal in Form einer Dampflokomotive in Weiden zu präsentieren. Die Lok 50 2146, die in Belgien gebaut wurde und an die Reichsbahn übergeben wurde, gelangte nach der Reparatur nach Weiden.

„Bewegliches Baudenkmal“

Alte Bilder zeigten, wie die 50er-Reihe erstmals nach Weiden fuhr, daher sollte diese Reihe auch in Weiden stehen. Nun versucht der Förderverein, die Anerkennung der Dampflok als offizielles Industriedenkmal zu bekommen. Es sollte als bewegliches Baudenkmal eingestuft werden. „Ein technisches Denkmal, welches an die sagenhafte, rasante Entwicklung der Stadt zur Eisenbahnerstadt erinnert, gibt es schon seit 1991“, sagte Ruhland.

Im ehemaligen Ausbesserungswerk der Bahn wurden in den 78 Jahren insgesamt 26.600 Dampfloks aller Bauarten instandgesetzt. Auch die Baureihe 50 war mit einigen Hundert Exemplaren dabei. Somit hat diese Dampflok einen sehr großen Bezug zur Geschichte der Stadt Weiden.

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