Die 5. Temelin Konferenz

Das Atomkraftwerk Temelin

Temelin. Die 5. Temelin Konferenz im September in Tschechien gab Gelegenheit, sich im Besucherzentrum des Atomkraftwerks über den aktuellen Betrieb und die beiden letzten Störfälle allgemein informieren zu lassen. Veranstalter waren die BI WAA NAA, die BI STOPPT Temelin und die Grünen im Fichtelgebirge.

Schon während des Sommers zeichnete sich ab, dass es für die Anti-Atom und Umweltinitiativen in diesem Herbst sehr viel zu tun gibt. So gut wir können, stellen wir uns diesen Herausforderungen,

bekundete Hilde Lindner-Hausner, vom Vorstand der BI WAA NAA.

Atomkraftwerk Temelin
Das Atomkraftwerk Temelin

Jan Haverkamp, Nuklear-Experte und Berater von Nuclear Transparency Watch und von Greenpeace, war extra zur Konferenz von Tschernobyl kommend aus der Ukraine angereist. Als Nuklear-Experte gab er den Teilnehmern der Temelin Konferenz aufschlussreiche Einblicke, vor allem zum Stand des sehr beunruhigenden Themas „Defekte Schweißnaht“ im Temelin Reaktor 1.

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Bei der anschließenden Tagung im Parkhotel im reizvollen Städtchen Hluboka nad Vltavou fand ein intensiver Austausch statt. Dort hielt Grünen Kreisrätin Brigitte Artmann aus Wunsiedel einen Vortrag zu den Ergebnissen des im Frühjahr 2015 der EU-Kommission vorgelegten Berichts “Katastrophenschutz in Europa”. Sie selbst hatte bei der Erstellung mitgewirkt.

Öffentlichkeitsbeteiligung

Jan Haverkamp gab einen ausführlichen Überblick über die europäischen Kernkraftwerke. Dabei ging er insbesondere auf Aktionen und Proteste der Öffentlichkeit gegen Laufzeitverlängerungen alter Reaktoren ein. Er wies auf eine am 20. Oktober in München stattfindende Anhörung zum Neubau des ungarischen Atomkraftwerks Paks II hin. Die Anhörung in Deutschland sei ein Erfolg der Bemühungen von Greenpeace Ungarn und von Brigitte Artmann.

Workshop „Atommüll-Endlager Suche“

Ein ebenso brisantes Thema war die „Beteiligung der Landratsämter an der Standortsuche für die Lagerung hoch radioaktiver Abfallstoffe“. Die Einladung der Atommüll-Endlager-Suchkommission war erst nach Ablauf der Anmeldefrist am 15. September 2015 öffentlich bekannt geworden. Hilde Lindner-Hausner und Artmann sind inzwischen für die Workshops in Berlin angemeldet. Scheinbar hatten mehrere Landratsämter die Einladung nicht bekommen.

Inzwischen wurde nach Intervention der beiden ostbayerischen Aktivistinnen eine erneute Einladung – wieder an alle Landratsämter – versendet, mit der Aufforderung auch interessierte Bürgerinnen und Initiativen mit einzuladen. Die Anmeldefrist – ursprünglich eine knappe Woche – wurde verlängert.

Traditionelle Andacht beim WAA-Franziskus-Marterl

Bei der Gedenkfeier am 3. Oktober wurde deutlich, dass 30 Jahre nach dem Baubeginn der WAA es auch Aufgabe ist, an den Widerstand in der Oberpfalz zu erinnern. Mit dem Film Unser gemeinsamer Widerstand werden am 16. Oktober die Filmwochen zu den WAA-Jahrestagen beginnen. In den Räumen des Kunstvereins in der Ledererstraße wird in zweiwöchigem Abstand Gelegenheit sein, die starken Bilder dieser Zeit gemeinsam anzusehn. Verschiedene Dokumentarfilme aus dem Bestand der BI sollen hierzu ausgewählt werden.

Mit Begeisterung:

Das ist eine Gelegenheit für die Älteren, um sich zu erinnern, die Jüngeren um vielleicht das erste Mal davon zu erfahren. Wir freuen uns darauf im Film altbekannte Wegbegleiter wie den Kopf der Wackersdorf-Prozesse, Prof. Dr. Armin Weiss, wiederzusehen, von dem die Worte “Unser gemeinsamer Widerstand” stammen. Und wir freuen uns ganz besonders auf interessierte junge Menschen, die diesen Widerstand weitertragen müssen,

lädt Hilde Lindner-Hausner alle interessierten BürgerInnen zu diesen DVD-Abenden ein.

Weiteres auf der Webseite der BI: www.biwaanaa.de

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