Das Ziel fest vor Augen – Neunkirchener Schützen feiern 100. Geburtstag
Neunkirchen. Nach der Übergabe der gewonnenen Bürgerscheibe und den Auszeichnungen für die Jugend am Freitag, die mit dem Lichtgewehr in den letzten Wochen auf Scheiben schoß, feierte die Schützengesellschaft Freiheit Neunkirchen mit Ehrungen am zweiten Tag weiter ihren 100. Geburtstag. Diesen Tag begannen sie mit einem ökumenischen Gottesdienst in der evangelischen Dionysiuskirche.
Die Pfarrer der beiden Konfessionen wurden von den Fahnenabordnungen in die Kirche geleitet. Vor dem Altar stellten sich die Feuerwehren aus Neunkirchen, Mallersricht, die Fahne der Kolpingsfamilie und die Tellschützen Trippach mit den Gastgebern auf. Weitere befreundete Vereine ohne Fahnenabordnungen gaben dem Verein ebenfalls die Ehre.
Hausherr Pfarrer Andreas Ruhs freute sich mit dem Schützenverein, der als prägender und fester Teil zum Ort gehört. Auch wenn sich Vereine schnell gründen, das Durchhalten ist schwieriger, denn es müssen auch Menschen gefunden werden, die sich mit Energie, Zeitaufwand und Herzblut der Sache stellen.
„Was visiert jeder einzelne von uns an?“
Die Predigt hielt der katholische Geistliche Thomas Kohlhepp. So habe der integrierte Schützenverein in Neunkirchen sich ein Ziel gegeben. In Gott fand die Gemeinschaft Schutz. „Wer ein Ziel vor Augen hat, kann punkten. So wie der Schuss auf die Scheibe, der aus Antrieb und Ehrgeiz folgt. Was visiert jeder einzelne von uns an? Wir müssen Gott treffen, das ist der Volltreffer“.
An der Orgel saß Willi Klier, er wechselte sich mit den Liedvorträgen mit dem Neunkirchener Posaunenchor unter der Leitung von Barbara Beutner und Karl Bäumler ab. „Nun danket Gott“, sang die Gemeinde. Die Fürbitten sprachen Mitglieder des Schützenvereins. Nach dem Segen der Geistlichkeit zogen die Fahnen aus und begleiteten die Gäste in das katholische Pfarrheim zur weltlichen Feier.
Die Kollekte am Ausgang war der Wunsch des Jubiläumvereins je zur Hälfte aufzuteilen, für die Jugendfeuerwehr Neunkirchen und die Flutopfer in Bayern an die Diakonie Katastrophenhilfe.
Schützenmeister Stefan Poß lud zum Jubiläumsabend mit Ehrungen ein. Zahlreiche Ehrengäste und die Bevölkerung gaben dem Jubelverein die Ehre. In seinem Grußwort erinnerte Oberbürgermeister Jens Meyer, dass die Schützenvereine aktive Mitgestalter in der Gemeinschaft der Stadt sind. So etwa als nicht mehr wegzudenkender Bestandteil des Frühlingsfestes als Mitorganisator. Aber auch als Traditionsbewahrer schaffen sie auch neues Brauchtum für die künftigen Generationen.
Der Erste Gauschützenmeister Wolfgang Weiß dankte dem Jubelverein für die angenehme Zusammenarbeit. Er überreichte zusammen mit seinem Stellvertreter Thomas Busch eine Ehrenplakette des bayerischen und deutschen Schützenbundes. Gekommen war auch Reinhard Meier vom Stadtverband, übermittelte Glückwünsche an einen seiner ältesten Vereine.
Schützenmeister Poß erinnerte mit einer Präsentation und einem geschichtlichen Rückblick an die vergangenen 100 Jahre. Begonnen von der Gründung im Jahre 1924, weiter mit der Stilllegung zehn Jahre später durch das nationalsozialistische Regime. Dann anknüpfend mit der Wiedergründung 1950 bis hin zu den zahlreichen großen Jubiläumsfesten. So hat der Verein auch am Oktoberfest mit dem Landesschießen teilgenommen, auch am Neunkirchener Dorffest ist der Verein mit einem Lasergewehrstand dabei.
Das Jubiläumsschießen mit einer gesonderten Schützenscheibe hatte Nico Sperrer gewonnen. Zusammen mit Jens Meyer überreichte der Schützenmeister diese Scheibe. Zum Abschluss übergab Poß für 50 Jahre Mitgliedschaft an Albert Riedl die Urkunde. Er war zudem auch lange Jahre Schützenmeister. Geehrt wurde er vom Verein und ebenso vom Bayerischen Sportschützenbund (BSSB) und Deutschen Sportschützenbund (DSB). Das Ehepaar Albert und Anita Eger erhielt für 25 Jahre Mitgliedschaft die Urkunde.
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