Alternative Energieversorgung: Fernwärme für die Gramau
Neustadt/WN. Der enorme Anstieg der Energiepreise bringt vermehr alternative Ideen auf den Tisch. So auch bei Gerhard Alwang und Arthur Weber.

Die Frage, wie wir angesichts der hohen Energiepreise für Gas und Heizöl in Zukunft unsere Eigenheime beheizen, brachte Gerhard Alwang auf die Idee der Versorgung eines Stadtviertels mit Fernwärme.
Sorge aufgrund hoher Energiepreise
Die hohen Energiepreise machen derzeit vielen Eigenheimbesitzer Sorgen. Ebenso ist es ungewiss, wie lange Energieträger Öl und Gas noch zur Verfügung stehen. Weiterhin ist es ein klares Ziel unserer Regierung, das Heizen mit Öl und Gas baldmöglichst zu vermeiden. Gramau-Siedler Gerhard Alwang sieht einen Lösungsansatz in der Versorgung mit Fernwärme.
Meinungsumfrage erfolgreich
Dazu startete er gemeinsam mit Arthur Weber eine Meinungsumfrage in seinem Siedlungsgebiet, der Gramau. Das Ergebnis überraschte beide positiv: „Von gut 130 verteilten Fragebögen zeigten 66 Eigentümer Interesse“, freute sich Weber. Vier Hausbesitzer hatten kein Interesse, weil sie für sie passende Heizanlagen besitzen. Der Rest der Fragebögen kam nicht in Rücklauf.
Fernwärme als Öl- und Gasersatz
„Das Baugebiet der alten Gramau gibt es seit den 70er Jahren. Ebenso alt sind manche Heizanlagen, die überwiegend mit Öl oder Gas betrieben werden“, informiert Gerhard Alwang. Angesichts der momentanen Energiepreise und der Zukunftsperspektiven müsse sich jeder Gedanken machen, wie er in Zukunft sein Haus beheizen will. Alwang kam nach einem Gespräch in Staffelbach bei Bamberg auf die Idee, dass man das Siedlungsgebiet mit Fernwärme aus einem Blockheizkraftwerk, das mit Hackschnitzel oder Biomasse betrieben wird, versorgen könnte.
Ziegler-Group als Projektpartner
Er erkundigte sich bei anderen Gemeinden wie Sesslach bei Coburg, Vohenstrauß oder Gößweinstein, in denen die Versorgung mit Fernwärme bereits funktioniert. „Auch Wunsiedel hat mittlerweile ein sechs Kilometer langes Fernwärmenetz“, wusste er. Ein Unternehmen wie die Ziegler-Group könnte sich auf Anfrage vorstellen, so ein Blockkraftheizwerk zu bauen. Die offizielle Anfrage müsse aber von der Stadt Neustadt/WN kommen.
Erste Gespräche bei Stadtratssitzung
Bei einem Gespräch der beiden Initiatoren mit Bürgermeister Sebastian Dippold zeigte sich dieser der Idee gegenüber positiv eingestellt. „Um das ganze ins Rollen zu bringen, bedarf es aber einer politischen Entscheidung im Rathaus“, stellte Alwang klar. Die könnte in einem ersten Schritt bereits in der August-Sitzung des Stadtrats erfolgen, denn da will der Bürgermeister das Thema erstmals auf die Tagesordnung setzen. „Hier wäre die Benennung eines Energiefachberaters als Koordinator und Ansprechpartner hilfreich“, findet Alwang.
Machbarkeitsstudie für Projektplanung
In welcher Form das Projekt dann betrieben werden kann, ließe sich in einer Machbarkeitsstudie feststellen. „Wir wollen nichts revolutionäres. In anderen Gemeinden funktioniert die Versorgung mit Fernwärme längst“. Das Interesse und der Bedarf seien auf jeden Fall da. Durch so eine Gemeinschaftsaktion werde vielen Eigentümern die Entscheidung, was er denn in Zukunft für eine Heizung betreiben will, abgenommen. Nun blicken die beiden Initiatoren zunächst einmal gespannt auf die nächste Sitzung des Stadtrats.
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