Speinshart vereint Tradition und Fortschritt
Speinshart. Der Lichtmess-Empfang im Klosterdorf verband Tradition mit Fortschritt, an dem Politiker, Wissenschaftler und Dorfbewohner teilnahmen. Staatsministerin Ulrike Scharf betonte die Innovationskraft der Oberpfalz und die Bedeutung der Erneuerung.
Lichtmessempfang in Speinshart – Tradition und Fortschritt verbünden sich. Kirche und Kommune, Religion, Wissenschaft und Bauernregeln: Im Klosterdorf bilden sie eine Einheit und wirken wie ein Lichtstrahl, der Hoffnung gibt und Sicht schenkt. Lichtmomente, die auch beim Lichtmess-Empfang aufblitzen Die Sonne lacht am Sonntag über weite Teile der Oberpfalz – auch in Speinshart. Ein strahlender Tag, vielleicht auch im Sinne der Bauernregel „Ist’s an Lichtmess hell und rein, wird’s noch ein langer Winter sein“. Ein gutes oder ein schlechtes Zeichen? „Kommt’s wie es kommt“, murmeln einige Gäste im großen Saal des Gemeindezentrums. Gekommen sind viele, denen Abt em. Pater Hermann Josef Kugler und Bürgermeister Albert Nickl die Hand schütteln. Unter ihnen viel Prominenz aus Landes-, Kommunalpolitik und Wissenschaft. Aber auch das Rückgrat des ländlichen Raumes ist gut vertreten. Die Vereinswelt zeigt Flagge und mischt sich unter die Besucher.
Speinsharter Zug hat Vorfahrt
Eine erwartungsfrohe Gästeschar, deren gute Laune zusätzlich mit den schmetternden Tönen eines jungen Bläserensembles der Musikschule im Vierstädtedreieck unter Leitung von René Bauer angeregt wird. Die Begrüßungsworte des gastgebenden Bürgermeisters sind kurz und bündig. Albert Nickl spricht im Zusammenhang mit dem Ende des Bauernjahres über die Belohnung des Personals in Form vieler Vergelts’Gotts, erkennt Aufbruchstimmung in schwieriger Zeit, lobt die Wahrer Speinsharter Interessen und verkündet symbolhaft: „Der Speinsharter Zug steht zur Abfahrt in Richtung Wissenschaftszentrum bereit“. Der Bürgermeister spricht von einer gesicherten Finanzierung des künftigen KI-Projekts und appelliert an alle Mitstreiter: „Tun Sie der Heimat und der Klostergemeinde etwas Gutes“.
Pilger der Hoffnung sein
„Sehen wir die Chancen und das Gute und verändern wir mit Realitätssinn die Dinge, die wir ändern können“. Dieser Wunsch ist auch das Kernthema beim Grußwort von Abt em. Pater Hermann Josef Kugler, dem Administrator der Speinsharter Prämonstratenserabtei. Bei 80 Prozent Skeptikern im Lande hält es der Kirchenmann mit Papst Franziskus und mit dem Leitwort des Heiligen Jahres 2025, als „Pilger der Hoffnung“ in Zeiten globaler Krisen mit allen Menschen, die guten Willens sind, unaufgeregt und gelassen eine Zeit der Besinnung und Erneuerung zu schaffen.
Aktivieren statt Alimentieren
Von Erneuerung ist auch beim Festvortrag des Ehrengastes die Rede. „Wir brauchen eine Agenda für die Fleißigen“, fordert Ulrike Scharf, Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales. „Aktivieren statt Alimentieren“ heißt diese Botschaft in Speinshart. Dabei sieht das Kabinettsmitglied die „Stoapfalz“ mit Blick auf die Arbeitsmarktdaten als Musterbeispiel zupackender Leistungsbereitschaft. Deshalb gehöre die Oberpfalz zu den bayerischen und deutschen Zukunftsregionen, würdigt die Ministerin den Innovationsgeist der Region, um gleichzeitig die Dynamik und die Zukunftsinitiativen der „Speinsharter“ beim Ringen um ein internationales Wissenschaftszentrum anzuerkennen. „Dieser Ort steht für‘ das Anschieben, materiell und kulturell“. Der Lichtmess-Empfang unterstreiche diese Strahlkraft, in dunkler Zeit Hoffnung, Zuversicht, Mut und Energie zu schenken.
Eine Zuversicht, die auch bei der anschließenden Begegnung im persönlichen Gespräch dominiert. Ein Oberpfälzer Schmankerl-Gruß des Bürgermeisters an den Staatsgast und der Eintrag der Ministerin in das neue Goldene Buch des Klosterdorfes vervollständigen das Empfangszeremoniell. Dem Traditions-Treffen ging ein Gottesdienst in der Klosterkirche voraus.
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