Wir machen den Weg (wieder) frei: Baustellenkommunikation im Wald durch Hinweisschild und Banner

Eschenbach. Neue Hinweismaterialien für Waldarbeiten wurden eingeführt, um Akzeptanz für Absperrungen bei Waldbesuchern zu erhöhen und Informationen über die Arbeiten und Sicherheitsmaßnahmen zu bieten.

Ein drei Meter langes Banner inkl. ausführlichem Hinweisschild mit persönlichem Bild des betreuenden Försters warnen Waldbesucher an Ort und Stelle. Sie informieren auch, was hier für die Zukunft gemacht wird. Foto: Martin Gottsche - AELF

Vergangene Woche fanden sie ihren ersten Einsatz: die neuen Hinweismaterialien zu gefährlichen Arbeiten im Wald. Um bei Waldbesuchern die Akzeptanz für Absperrungen im Wald zu erhöhen, wurden am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Weiden Tirschenreuth-Weiden (AELF) Schild und Banner für die Kommunikation am Waldort entwickelt. Der Sinn der Maßnahme wird in einfachen Worten erklärt, Bilder zeigen die Arbeiten und deren positives Ergebnis in der Zukunft. Weitere Begleitinformationen, wie Ausweichrouten und Zeitangaben, verringern das Maß der erfahrenen Einschränkung. Kontaktdaten ermöglichen den Dialog und verhindern öffentliche Protestkommunikation.

Bedeutung der Baustellenkommunikation

Dr. Günther Dobler vom AELF: „Stellen Sie sich vor, Sie sind an einem sonnigen Tag auf einer Wanderung durch einen herrlichen Wald. Die Strecke ist wunderschön und der weitere Verlauf vielversprechend. Plötzlich stehen Sie vor einer Absperrung. Ein Banner hängt quer über den Weg mit Aufschriften wie ‚Lebensgefahr!‘ und ‚Achtung Baumfällung!‘. Es ist offensichtlich, dass Ihnen verboten wird, Ihren Weg fortzusetzen. Und jetzt? Wie geht es weiter? Wieder zurücklaufen? Wie findet man eine Alternativroute? Es wäre verwunderlich, wenn Sie sich nicht ärgern und diejenigen, die den Weg absperren, nicht verwünschen würden.“

Nicht nur im Wald trifft man auf Absperrungen. Die gleiche Situation ergibt sich bei vielen Baustellen. Durch begleitende Kommunikation lässt sich die Situation ein Stück weit entschärfen, Verärgerung und Protestpotenzial verringern, vielleicht sogar Verständnis erreichen: Man spricht von „Baustellenkommunikation“. Aus diesem Grund hat unser Forst-Bereich ein Schild mit auswechselbaren Elementen und ein Absperrbanner entwickelt.

Effektive Kommunikation durch Schilder und Banner

Auf dem DIN A1 großen Alu-Dibond-Schild wird in einfachen Worten die Maßnahme erklärt, wegen der gesperrt wurde. Fotos zeigen, was gemacht wird und wie das Ergebnis in Zukunft aussehen soll. Das kann zum einen der Harvester bei der Waldpflege sein und der kräftige, vitale Wald nach der Durchforstung. Daneben gibt es Elemente, die an dem Schild ausgewechselt werden können, damit man Inhalte auf verschiedene Situationen anpassen kann: Dauer der Absperrung, Ausweichrouten, Kontaktdaten für Fragen usw.

Mit drei Metern Länge ist das Banner über dem Weg deutlich zu erkennen. Selbst Menschen, die die Texte nicht lesen können, werden durch Passierverbot-Symbole gewarnt. Der Text soll nicht bedrohen, aber klar und zugewandt die Sperrung kommunizieren: „Achtung Baumfällung. Durchgang gesperrt – zu Ihrer Sicherheit“ und „Vielen Dank für Ihr Verständnis!“. Es soll klar werden: „Es ist ein Service, der der Sicherheit der Wege nutzer dient und wir sind für Akzeptanz dankbar.“ so Dr. Günther Dobler. Die Schilder werden nun im kompletten Dienstgebiet (Landkreis Tirschenreuth, Neustadt und Stadt Weiden) vom AELF eingesetzt und Erfahrungen gesammelt. Bestenfalls kann ganz Bayern von dieser Idee profitieren.

* Diese Felder sind erforderlich.