Post belebt Eschenbacher Wirtschaft mit Technikzentrale

Eschenbach. Die Deutsche Post revitalisiert das ehemalige Amtsgericht durch eine neue Technikzentrale und schafft so hochqualifizierte Arbeitsplätze. Ein Team, verstärkt durch ehemalige Lippert-Mitarbeiter, betreut deutschlandweit 19 Anlagen der Deutschen Post.

Nach der Anmietung durch die Deutsche Post gibt es für das denkmalgeschützte ehemalige Amtsgericht und Ämtergebäude im Eigentum der Sparkasse Lichtblicke für eine dauerhafte Folgenutzung der Räume. Foto: Robert Dotzauer

Neues Leben im ehemaligen Eschenbacher Amtsgericht. Die Deutsche Post übernimmt zur Betreuung ihrer Förderanlagen ehemalige Lippert-Mitarbeiter und mietet auf dem Eschenbacher Marienplatz Sparkassen-Räume an. In den Wochen vor Weihnachten stellten circa 117.000 Zustellerinnen und Zusteller von Deutscher Post und DHL Paket bei Wind und Wetter bis zu 12 Millionen Paketsendungen an Spitzentagen für die Kunden der Deutschen Post zu. Eine riesige Herausforderung für das Personal der Post. Damit der Versand trotz der riesigen Mengen reibungslos verlaufen konnte, bedurfte es einer gewaltigen Logistik für die regelmäßige Wartung der wichtigen Fördertechnik und Sortieranlagen. Vor diesem Hintergrund kamen an den Sortier-Standorten der Deutschen Post und DHL Paket die ehemaligen Experten der Firma Lippert ins Spiel.

Ex-Lippert-Beschäftigte betreuen Post-Technik

Das Oberpfälzer Techniker-Team überwacht und betreut im Auftrag der Post 19 ehemalige Lippert-Anlagen in ganz Deutschland. Ein Service, der von Eschenbach aus operiert. Ein in den letzten Monaten neu aufgestelltes Team mit ehemaligen Lippert-Mitarbeitern gewährleistet vom Standort Eschenbach aus, dass der 24-Stunden-Betrieb in den Verteilzentren nicht zum Stillstand kommt. Eine Mannschaft, die den Betrieb von Post & Paket Deutschland als neue Technik- und Instandhaltungs-Einsatzgruppe definiert.

Ein Team mit hochqualifizierten Fachkräften

Ein Team mit hochqualifizierten Fachkräften, wie Abteilungsleiter Technik Dietmar Doll den Ex-Lippert-Leuten bei der Eröffnung einer neuen Steuerungszentrale im ehemaligen Amtsgericht den Logistik-Technikern bescheinigte. Ein Standort im Eigentum der Sparkasse mit idealen Voraussetzungen für die digitale Steuerung der deutschlandweit betriebenen Anlagen, wie auch die Ehrengäste im Rahmen der offiziellen Segnung der Räumlichkeiten durch Ortspfarrer Pater Johannes Bosco feststellen konnten.

Das Post-Service-Team besteht aus ehemaligen Lippert-Mitarbeitern und wird von Michael König geleitet. Im Bild in der Eschenbacher Technikzentrale bei der digitalen Steuerung einer Anlage. Foto: Robert Dotzauer

Michael König Chef vor Ort

„Die Mitarbeiter operieren von Eschenbach aus und überwachen die Technik auch vor Ort“, klärte Michael König auf. Als ehemaliger Serviceleiter bei Lippert mit weltweiten Einsätzen in über 2000 Lippert-Anlagen verstärkt der Energieanlagenelektroniker mit früheren Lippert-Kollegen das Leitungsteam der neugegründeten Service-Niederlassung. „Die Zukunft der Logistik mitgestalten“ ist für den rastlosen Projektsteuerer- und Controller eine Lebensaufgabe. Mit dem 12 Mitarbeiter starken Team ist es seine vorrangige Aufgabe, die 19 Lippert-Anlagen im Netz der Deutschen Post AG zu betreuen.

Belebung der städtischen Innenentwicklung

Im Rahmen der feierlichen Eröffnung der Technik-Zentrale äußerte sich auch Bürgermeister Marcus Gradl höchst zufrieden mit dem Engagement der Deutschen Post. Nach dem Personalabbau der Sparkasse und dem Rückzug aus dem historischen Gebäude trage der Einzug einer zukunftsfähigen Service-Niederlassung der Post & Paket Deutschland dazu bei, in Eschenbach hochqualifizierte Arbeitsplätze zu sichern. Gleichzeitig wertete der Rathauschef das Quartier als belebendes Element für die wichtige Innenentwicklung der Stadt. Das Pachtverhältnis zwischen Post und Sparkasse ist zunächst auf drei Jahre ausgelegt.

Angemerkt

Das mächtige Stadtbild prägende und denkmalgeschützte Gebäude am Eschenbacher Marienplatz hatte seit der Errichtung im 19. Jahrhundert schon viele Nutzer. Land- und Amtsgericht, nach der Gebietsreform 1972 Auflösung des Amtsgerichts. 1974 Erwerb durch die Stadt und Nutzungsänderung in ein Ämtergebäude mit Büroräumen für das Arbeitsamt und das Gesundheitsamt. Danach Belegungen durch das Architekturbüro Stange, Einzug der Stadtbücherei und des Stadtarchivs. Nach der gründlichen Sanierung in den 1990er Jahren nutzt die Stadt einige Räumlichkeiten als Verkehrsamt, als Personalbüro und für Kulturveranstaltungen. Mit dem Verkauf an die Sparkasse folgt mit der Modernisierung und der Schaffung neuer Büroräume eine weitere Blüte, bis sich das Geldinstitut vor einigen Jahren aus dem Haus zurückzieht. Von 80 Beschäftigten der Sparkassen-Hauptstelle zu Zeiten der Fusion bleiben nur 25 Angestellte übrig. Der größte Standort der „Vereinigten Sparkassen Eschenbach, Neustadt, Vohenstrauß“ mutiert zur Zweigstelle. Seit der Räumung des ehemaligen Amtsgerichtsgebäudes vor 4 Jahren blieb der imposante Bau mit modernster Büroausstattung ohne Verwendung. Der Einzug der Deutschen Post in das Erdgeschoss des Hauses lässt auf eine neue, dauerhafte Nutzung hoffen.

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