Modellbauträume: Der „Bockl“ dampft jetzt bis Waidhaus

Pleystein. Thomas Sax hat eine 19 Meter lange Modelleisenbahnstrecke von Vohenstrauß nach Waidhaus originalgetreu nachgebaut. Die gesamte Bahn wurde detailgetreu inklusive historischer Fahrzeuge und Umgebung umgesetzt.

Thomas Sax (Zweiter von rechts) steht den Besuchern als Ansprechpartner gerne zur Verfügung. Foto:Josef Pilfusek

Angefangen hat alles mit dem Pleysteiner Bahnhof. Der stand vor fast zehn Jahren im Mittelpunkt der Arbeit von Thomas Sax. „Jedes Jahr sind dann zwei Module dazugekommen“, erzählt der Modelleisenbahnbauer. Das aktuelle Ergebnis: Die Strecke von Vohenstrauß nach Waidhaus ist fertig. Davon haben sich beim „Tag der offenen Tür“ am Sonntag viele Besucher aus der näheren und weiteren Umgebung ein Bild gemacht.

Nach und nach strömten sie in die „gute Stube“ der Modelleisenbahn-Freunde und waren hellauf begeistert über die Werke. „Die gesamte Bahnstrecke ist 19 Meter lang“, weist hin. Die bisher investierte Zeit kann er gar nicht einschätzen. „Für die Trasse von Burkhardsrieth nach Waidhaus sind es rund 1.000 Stunden“, hat er aber schon im Kopf.

Besonderheiten der Modelleisenbahn

Besonderen Wert legt der Experte auf die Tatsache, dass alles originalgetreu nachgebaut sei. Den Maßstab 1:87 bezeichnet er dabei als den gängigsten, „da sind die Angebote am größten.“ Wer die „Bocklweg-Strecke“ genau betrachtet, stellt automatisch fest: Es sieht aus wie im richtigen Leben zur damaligen Zeit. Das heißt Realität pur und nahezu in Vollendung, etwa in Bezug auf die in den 1960er- und 1970ern eingesetzten Busse oder Autos. Und je länger der Besucher die Eindrücke auf sich wirken lässt, desto mehr entdeckt er immer wieder Neues, so zum Beispiel Schwäne oder andere Tiere auf den Äckern und Wiesen neben der Bahnstrecke.

„Alte Schienen- und Gebäudepläne haben mir bei der Arbeit natürlich sehr geholfen“, ist Sax dankbar. Und wenn es für Teilabschnitte oder Bauten keine gegeben hat? „Einige Ältere haben mir dann von früher erzählt“, lässt er wissen. „Und dann habe ich ausgemessen und versucht, alles detailgetreu und somit möglichst realistisch nachzubauen. Das war nicht immer leicht, hat aber dennoch große Freude bereitet.“ Neben jeder Menge Zeit hat Sax auch viel Geld in die Hand genommen. „Es soll schließlich aussehen, wie es damals war“, weist er hin. Weil er alles lebensecht darstellen möchte, hat er zum Beispiel jeden Beton- oder Ziegelstein eines Bahnhofs in Handarbeit angefertigt.

Zukunftspläne und Erinnerungen

Um mit der Bahn zu sprechen: „Zug um Zug soll es nach Möglichkeit weitergehen.“ Waidhaus ist laut Sax nämlich nicht als Endstation geplant. „Ich möchte schon noch die Haltestelle Pfrentsch hinzufügen und natürlich die Strecke bis nach Eslarn bauen“, kündigt er an. Das Problem: „Dann wirds mit dem Platz eng; denn es kommen noch einige Meter hinzu.“ Aber wer Sax kennt, weiß: Der Ideenreichtum kennt keine Grenzen. Er wird es schaffen, auch in Zusammenarbeit mit seinen Freunden. Zwei Jahre hat er sich dafür als Ziel gesetzt.

Einer, der früher öfter mit dem legendären „Bockl“ gefahren ist, ist Johann Walbrunn. „Die Fahrten waren damals schon ein Erlebnis“, erinnert sich Pleysteins Altbürgermeister und Ehrenbürger an die „gute alte Zeit“. Und Maria Herrmann-Preßl weiß noch genau, „dass es ganz schön geholpert hat, wenn wir von Weiden nach Eslarn gefahren sind. Von Hausaufgaben-Machen im Zug war da nichts drin.“

Geöffnet ist die Schau noch am Sonntag und am Montag jeweils ab 14 Uhr. Der Eintritt ist frei. Spenden für die Nachwuchsarbeit nehmen die Eisenbahnfreude aber gerne an.

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