Kreisliga Nord: Spitzengruppe rückt näher zusammen
Weiden. Während Erbendorf und Schirmitz knappe Siege einfuhren, musste Tremmersdorf im Derby den Sieg an Kirchenthumbach abgeben.

Kreisliga Nord, Nachholspiel 12. Spieltag am Freitag
TSV Reuth – SV 08 Auerbach 0:2 (0:1)
Am Ende war es ein verdienter Auswärtssieg des SV 08 Auerbach im Nachholspiel des 12. Spieltags. „Wir waren die ersten 15 Minuten sehr gut im Spiel und gingen auch verdient in Führung“, so Trainer Marcel Seitz. Das 0:1 erzielte Lukas Grüner in der 11. Spielminute. „Nach der Führung haben wir dann nachgelassen, aber trotzdem zahlreiche Chancen gehabt.“ Zwar hielten die Gastgeber über weite Strecken der Partie gut dagegen, im Offensivspiel agierte man jedoch zu harmlos und leistete sich zu viele einfache Abspielfehler. So lobte Seitz auch seine Abwehrreihe: „Ein großes Lob gilt der Defensive, die seit Wochen überragend steht und gestern wieder keine Chance zugelassen hat.“ Nur die Offensive vergaß teilweise das Toreschießen und so dauerte es bis zur 83. Spielminute, ehe man den Sack durch den Treffer von Burak Isci zumachten konnte.
In Reuth hingegen stand man am Ende mit leeren Händen da. „Wir hatten zum wiederholten Mal ein klassisches Kampfspiel, bei dem man ein 0:0 hätte mitnehmen können“, so Spielertrainer Martin Bächer. „Auerbach war der erwartet starke Gegner, der am Ende des Tages einfach zwei kleine Fehler ausgenutzt hat. Positiv ist anzumerken, dass es im Vergleich zum letzten Spiel eine deutliche Leistungssteigerung war.“
Kreisliga Nord, 15. Spieltag
TSV Reuth – DJK Irchenrieth 1:1 (1:0)
Der TSV Reuth hatte in der ersten Hälfte etwas mehr vom Spiel, dennoch gab es Tormöglichkeiten auf beiden Seiten. Nach gut einer halben Stunde Spielzeit wurde dann Dominik Hansbauer im DJK-Strafraum beim Versuch eines Kopfballs von hinten weggeschoben. Schiedsrichter Andre Längert bewertete diese Aktion als Foul und den fälligen Elfmeter verwandelte Sebastian Schieder sicher zur 1:0-Führung. Nach Wiederanpfiff erhöhten die Gäste den Druck auf die Heimelf, bei der sicherlich auch das kräftezehrende Spiel vom Freitag noch in den Knochen steckte. Im weiteren Spielverlauf ergaben sich dann für die Hausherren wieder mehr Räume zum Kontern. Man schaffte es hierbei jedoch nicht, wie in der 82. Minute, als Thomas Wildenauer und Michael Sonnberger alleine auf Jahn zuliefen, für die Vorentscheidung zu sorgen.
In der Schlussminute setzte dann Petr Slajs einen Freistoß von der Strafraumkante zunächst an die Querlatte. Beim Klärungsversuch von TSV-Torwart Lukas Köllner wurde dieser dann klar durch einen Irchenriether Spieler behindert und Josua Stotz drückte den Ball zum 1:1 über die Linie. Nachdem die Irchenriether mit der Elfmeterentscheidung in der ersten Hälfte gehadert hatten, sorgte für die Hausherren die Szene um den gegebenen Ausgleichstreffer für reichlich Diskussionsbedarf. „Es war ein leistungsgerechtes Unentschieden in Reuth“, so Irchenrieths Andreas Stolorz. „Keiner der beiden Mannschaften hätte hier einen Sieg verdient gehabt. Viele Fehlpässe hüben wie drüben. Lob geht an unsere Defensive, die trotz erneuter Umstellung einen guten Job gemacht hat.“
SV Kulmain – TSV Eslarn 1:0 (1:0)
Es war der erlösende Befreiungsschlag für den SV Kulmain, der seit fünf Spieltagen auf den nächsten Dreier warten musste. Dementsprechend war auch die Stimmung nach dem Spiel bei den Gastgebern. „Es war auch ein hochverdienter Sieg, weil wir uns auch viele Chancen heraus gespielt haben“, sah Trainer Oliver Drechsler die Partie im Nachgang. Doch Kulmain musste bis zum Ende zittern, auch weil SV-Keeper Jannick Netzel in der Schlussphase zwei gefährliche Abschlüsse entschärfte. „Das spiegelt auch die aktuelle Situation, wenn man mit einer knappen Führung in die letzten Minuten geht, dann wird man einfach nervös.“
So war Nicolas Pusiak bereits in der 7. Spielminute der einzige Torschütze in der Begegnung. „Wir verpassen, die ersten beiden Chancen in Tore umzumünzen“, ärgert sich Daniel Bäumler vom TSV Eslarn. „Im Gegenzug bekommen wir nach einem gut gespielten Konter das Gegentor. Dennoch war es ein Spiel auf Augenhöhe. Wir hatten gute Phasen im Spiel, indem wir uns den Ausgleich verdient hätten. Unterm Strich konnten wir leider kein Tor erzielen und müssen mit leeren Händen nach Hause fahren.“
FC Vorbach – TSV Erbendorf 3:4 (0:2)
Ein torreiches Spiel erlebten die 200 Zuschauer am Sonntagnachmittag in Vorbach. Und am Ende ging der neue Tabellenführer auch verdient als Sieger vom Platz. Vorbachs Trainer Peter Schramm sieht nun große Probleme auf sein Team zukommen: „Die hinteren Plätze kommen langsam näher und personell wird es nicht mehr besser bis zur Winterpause.“ Nachdem es nach 15 Spielminuten durch Treffer von Bastian Wiesent und Dilane Mayeko schon 0:2 stand, hatten die Gastgeber auch Glück, dass der TSV nicht schon auf 0:4 gestellt hat. „Erst danach konnten wir das Spiel ausgeglichen gestalten und hatten selbst zwei dicke Chancen, um zu verkürzen.“
Nach dem Seitenwechsel und dem 0:3 durch Torjäger Sandro Hösl schien das Spiel entschieden. „Mit überragender Moral kamen wir auf 2:3 ran“, so Schramm. Lukas Wiesent und Eric Fastenmeier waren hier die Torschützen. „Nach einem unnötigen Elfmeter, der im Nachschuss von Dominik Lang zum 2:4 verwandelt wurde, kamen wir aber nochmal zurück. Bis zum Schluss hat meine Mannschaft alles versucht und auf den Ausgleich gedrückt, aber leider hat es nicht mehr gereicht.
„Aufgrund der reiferen Spielanlage war der Sieg für Erbendorf aber sicher nicht unverdient, auch wenn es am Ende unglücklich war“, sah es der Vorbacher Trainer. Sein Gegenüber Roland Lang war bis zum 3:0 sehr zufrieden. „Danach waren es wieder zwei schlimme Abwehrpatzer, die den Gegner wieder ins Spiel brachten. Das ist bedauerlicherweise bezeichnend für uns in dieser Saison, den Gegner unnötig wieder aufzubauen. Und leider haben sich heute wichtige Spieler verletzt.“
SC Eschenbach – SV 08 Auerbach 3:3 (2:1)
Das Derby fand am Ende keinen Sieger, obwohl die Gastgeber dreimal in dieser Partie in Führung gingen. „Auerbach war der erwartet schwere Gegner, aber wir haben zu jeder Zeit im Spiel dagegen gehalten“, so Eschenbachs Spielertrainer Benjamin Scheidler. „Meine Mannschaft hat bis zum Schluss gekämpft wie die Löwen und am Ende fühlt es sich dann doch wie eine Niederlage an.“ Eric Püttner brachte den SCE in der 16. Spielminute in Führung, die Matthias Förster nur kurze Zeit später ausglichen. Fabian Fuchs stellte kurz vor dem Pausenpfiff dann auf 2:1.
In der zweiten Halbzeit ereignete sich lange Zeit nichts, ehe Michael Keil in der 79. Spielminute ausgleichen konnte. Doch Eschenbach schlug wieder zurück und Scheidler selbst machte in der 86. Spielminute das 3:2. Doch Auerbach kämpfte und traf noch einmal. Verteidiger Jannik Freiberger stellte in der Nachspielzeit den Ausgleich und zugleich den Endstand her. „Wir gehen dreimal in Führung, haben es aber leider nicht geschafft, den Vorsprung über die Ziellinie zu bringen. Dennoch bin ich mit dem Auftritt der Mannschaft sehr zufrieden und hoffe natürlich, dass wir diese Leistung in den restlichen Spielen wieder abrufen können“, so ein leicht enttäuschter Eschenbacher Spielertrainer.
„Wenn man so spät den Ausgleich macht, kann man von glücklich sprechen, aber er war hochverdient“, so ein doch zufriedener Auerbacher Trainer Marcel Seitz. „Wir waren über die gesamte Spielzeit auf schweren Geläuf spielbestimmend und haben den Gegner einfach durch individuelle Fehler immer wieder eingeladen. Obwohl wir am Freitag schon 90 Minuten in den Knochen hatten, haben wir nie aufgegeben und sind dreimal zurückgekommen. Es war insgesamt mehr drin, aber am Ende nehmen wir den Punkt mit.“
SC Kirchenthumbach – FC Tremmersdorf-Speinshart 1:0 (0:0)
Das Derby vor nur 150 Zuschauern fand am Ende einen späten und auch überraschenden Sieger. Denn die Gäste aus Tremmersdorf, bis gestern Spitzenreiter der Kreisliga, mussten am 15. Spieltag ihre zweite Niederlage in dieser Saison hinnehmen. „Die Weisheit, dass Derbys ihre eigenen Gesetze schreiben, hat sich hier wieder bewahrheitet“, so Marcel Lohner vom SCK. Denn Tremmersdorf war zwar spielbestimmend, hatte eine Vielzahl an Möglichkeiten, aber der Treffer fiel nicht.
Dies lag hauptsächlich daran, dass Kirchenthumbachs Keeper Lukas Held einen „Sahnetag“ erwischt hatte und alles, was auf sein Gehäuse kam, entschärfte. So parierte er in der 52. Spielminute einen Elfmeter bravourös und ließ sich auch beim Nachschuss nicht bezwingen. Als sich alle bereits auf eine Punkteteilung eingestellt hatten, schlugen die Hausherren eiskalt zu. Wieder war es Held, der mit einem weiten Abschlag Geburtstagskind Yannik Gutte in Szene setzte, der eiskalt zum Sieg einschob.
„Natürlich ist die Freude groß, endlich den ersten Befreiungsschlag geschafft zu haben, werden uns aber nicht ausruhen, und schauen, bis zur Winterpause weitere Punkte zu sammeln“, so Lohner abschließend. „Es war ein gebrauchter Tag“, sah es FCT-Coach Björn Engelmann. „Wer kein Tor schießt, kann nicht gewinnen. Dass wir dann noch den entscheidenden Fehler machen, passt ins Gesamtbild. Eine aufopferungsvoll kämpfende Kirchenthumbacher Mannschaft, mit einem starken Torwart, hat uns heute den Zahn gezogen. Dennoch haben wir bislang eine gute Saison gespielt und wie heißt es so schön: Mund abputzen und weiter geht es.“ Trotz Zeitstrafen und Gelb-Roten Karten war es kein unfaires Derby, und man saß nach der Partie noch lange zusammen.
VfB Rothenstadt – SpVgg Schirmitz 0:1 (0:1)
Im nächsten Derby standen sich Aufsteiger Rothenstadt und die SpVgg Schirmitz gegenüber. Es war eine Partie, die von einigen Nicklichkeiten geprägt war und bei strengerer Regelauslegung für einige Spieler das vorzeitige Duschen zur Folge gehabt hätte. So war es in der 30. Spielminute Schirmitz Torjäger Florian Krapf, der mit freundlicher Mithilfe von VFB-Torwart Mert Selvi den goldenen Treffer im Spiel erzielen konnte. Ansonsten war die Partie schwach an Tormöglichkeiten. Rothenstadt versuchte zwar alles, um den Ausgleich zu erzielen, schaffte es aber nicht, die starke Abwehr der Gäste zu durchdringen. Und wenn man einmal durchkam, vergab man teilweise in aussichtsreicher Position.
„Am Ende war es wie in den letzten Wochen, wir müssen immer zittern bis zum Schluss,“ so ein am Ende doch glücklicher Schirmitzer Coach Fabian Hirmer. Rothenstadts Trainer Hakan Boztepe meinte nach der Partie: Wir wollten einfach guten und effektiven Fußball spielen und dies ist genau der Punkt, weil es am Ende nicht geklappt hat. Nichtsdestotrotz, bin ich mit dem Gesamtauftritt meiner Mannschaft sehr zufrieden. Wir wollen permanent spielerische Lösungen finden, da ich davon überzeugt bin, dass es nachhaltiger ist. Da wir als Ziel ausgegeben haben, eine ruhige Saison zu spielen, steht die Entwicklung vor dem Tabellenplatz.“
DJK Weiden – ASV Haidenaab 0:3 (0:2)
Der nötige Befreiungsschlag nach dem Trainerwechsel für den Tabellenletzten aus Weiden war am Ende ernüchternd. „Da fehlt es gerade im Offensivspiel an sehr vielen Punkten“, so der neue Übungsleiter Rico Friese. Denn nach einer Großchance für die DJK erzielen die Gäste aus Oberfranken durch Lukas Dötterl den Führungstreffer. „Danach hast du bis zur Halbzeit viel Ballbesitz, scheiterst aber immer und immer wieder am letzten Pass“, so Friese. Auch das 2:0 durch Pascal Steeger war eine unglückliche Situation aus Weidner Sicht.
Weiden war auch nach dem Seitenwechsel weiterhin tonangebend, doch den Treffer erzielten wieder die Gäste durch Andreas Lehner. „Du läufst auch in der zweiten Hälfte weiter und weiter auf den Gegners Kasten zu, hast momentan aber nicht die nötige Durchschlagskraft, um dem Schlussmann gefährlich zu werden. Die Enttäuschung ist natürlich bei allen sehr groß heute, man hatte sich sehr viel vorgenommen, aber es hat heute einfach spielerisch nicht gereicht.“ Haidenaab hingegen hat nach dem dreifachen Punktgewinn wieder etwas Luft nach unten geschaffen und will vor der Winterpause noch weiter punkten, um eine ruhige Pause zu haben.
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