Palliativversorgung und Demenz: Was tun, wenn sie zusammenkommen
Weiden. Die Kliniken Nordoberpfalz AG diskutierten, wann Palliativversorgung bei multiplen Krankheitsbildern, insbesondere Demenz, angezeigt ist. Veranstaltungen und Beratungen bieten Insights und Unterstützung für Betroffene und Angehörige.

In einer alternden Gesellschaft zeigen sich bei Menschen oft mehrere Krankheitsbilder. Die Kliniken Nordoberpfalz AG stellte Fälle vor, wann dabei sinnvoll eine Palliativversorgung ins Spiel kommt.
Demenz in der Palliativmedizin
„Wann ist Demenz palliativ?“ Diese Frage wurde bei einer Veranstaltung des Hospiz- und Palliativnetzwerks Nordoberpfalz im Zuge der bayerischen Demenzwoche beantwortet. Daneben konnten sich die Besucher am Stand der Aromapflege der Kliniken Nordoberpfalz AG über Möglichkeiten zur Unterstützung in der Begleitung von Demenzkranken informieren und kleine Kostproben mitnehmen. Beate Spickenreuther und ihr Team berieten die Interessierten auch individuell. Im Anschluss hielt Chefärztin Dr. Stephanie Kuchlbauer einen Impulsvortrag, in dem sie Situationen beleuchtete, wann Hospiz- und Palliativversorgung bei Demenz zum Einsatz kommen kann. Demenz sei oft nicht die einzige Diagnose, sodass auch Schmerz- und Angstzustände oder andere starke Beschwerden vorkommen können.
Palliativnetzwerk Nordoberpfalz gibt Tipps
Die Demenz könne allerdings eine gute Schmerzeinstellung schwierig machen, sodass viel Zeit und gute Beobachtungsroutine vonnöten sind, um die Probleme zu erfassen und richtig zu behandeln. Hier empfiehlt sich eventuell eine Rücksprache mit einer Palliativeinrichtung, ob eine Palliativbehandlung für ein paar Tage Sinn ergeben könnte. Viele Erkrankte im fortgeschrittenen Stadium wünschen heute bei durch Hirnschädigung entstehenden Schluckstörungen keine künstliche Ernährung mehr. Das bedeutet palliative Begleitung der Erkrankten bis zum Ende.
Stationäres Hospiz Sankt Felix und ambulanter Hospizdienst
Die interessierten Besucher hatten ferner die Möglichkeit, das stationäre Hospiz Sankt Felix und die Räume des ambulanten Hospizdienstes der Malteser Weiden–Neustadt zu besichtigen. Susanne Wagner, die Leiterin des stationären Hospizes, informierte über die Voraussetzungen für die Aufnahme im Hospiz. Die Besucher waren beeindruckt von der Wärme und der Individualität, die hier schwerkranken Menschen entgegengebracht wird. Bei der Führung durch die Räume des ambulanten Hospizdienstes mit der leitenden Koordinatorin Johanna Lakomski erfuhren die Besucher Details zu Hospizbegleitung und der Trauerarbeit für Erwachsene und Kinder. Insbesondere erläuterte Lakomski auch, dass der Dienst die Qualifizierung zum Hospizbegleiter anbietet.
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