Sophie-Scholl-Realschule begeistert vom Gorilla-Day
Weiden. Viele junge Menschen verbringen heutzutage mehr Zeit mit dem Handy oder vor dem Computer und haben verlernt, dass Bewegung Spaß macht. Der Gorilla-Day an der Sophie-Scholl-Realschule rückte Freestyle-Sportarten und gesunde Ernährung ins Bewusstsein und begeisterte die Realschülerinnen.

Vorbei sind die Zeiten, als Schulen reine Paukanstalten waren. Die moderne Schule begreift sich als ganzheitliche Institution. Dazu braucht es ein engagiertes und motiviertes Lehrerkollegium, wie es zum Beispiel an der Sophie-Scholl-Realschule vorzufinden ist. Schulleiterin Susanne Genser initiierte für ihre Schule eine ganz besondere Aktion, die Spaß an der Bewegung und Lust auf gesunde Ernährung für die Schülerinnen weckte: das Gorilla–Projekt. Das engagierte Kollegium unter Mitwirkung von Monika Blendl und ihren Kollegen setzte die Aktion perfekt um und bewiesen großes Organisationstalent bei der Umsetzung des ‚Gorilla-Day‘.
Let’s go gorilla!
Schon beim Betreten der Sophie-Scholl-Realschule hörte man die fetzigen Bassbeats und begeisterte Jubelrufe von Mädchenstimmen. Denn das Gorilla-Team stellte in der Turnhalle Freestyle Sportarten vor, die voll im Trend liegen: Skateboarding, Freestyle-Frisbee, Freestyle Soccer, Beatbox. Die Sportler, allesamt hochdekorierte Profis (Weltmeister, Europameister, Deutsche Meister) wussten die Kids zu begeistern und konnten sie für die nachfolgenden Workshops gewinnen. Dort wurden den Schülerinnen die Grundlagen der jeweiligen Sportarten demonstriert und durch Nachmachen eingeübt. Keine einzige der jungen Damen stand nur am Rand, alle waren mit Feuereifer dabei.
Sport macht Hunger und Durst
Das von der Siemens-Betriebskrankenkasse gesponserte kostenlose Event für vier Klassen (insgesamt etwa 100 Schülerinnen) hielt zusätzlich einige Überraschungen bereit. So wurde in der Aula ein Frühstücksbuffet mit gesunden und frischen Lebensmitteln aufgebaut. Müsli, frische Himbeeren, Bananenchips und andere gesunde Lebensmittel wurden von den elf bis dreizehnjährigen Schülerinnen mit großer Begeisterung verzehrt, bevor es wieder zum Sport ging.
Nach dem Mittagessen, bei dem wieder sehr viel Wert auf Nachhaltigkeit und Gesundes Wert gelegt wurde, hatte das Gorilla-Team weitere Highlights anzubieten. Diesmal ging es aber mehr um geistige Gesundheit: Brainkinetik (körperliches und kognitives Training), Relaxing, Balance-Training stand hier auf dem Programm. Ganz besonders gefragt war der Umgang mit einem ‚Kendama‘ (japanisches Geschicklichkeitsspiel, das Motorik und Geist herausfordert). Jede Schülerin erhielt von den „Gorillas“ ein derartiges Holzspielzeug, um sich auch zu Hause weiter daran zu bewähren.
Zweijährige Nachbetreuung
Für das Konzept des Gorilla-Teams ist es wichtig, dass der Aktionstag keine Eintagsfliege darstellt. Deshalb werden in den nächsten zwei Jahren immer wieder an der Sophie-Scholl-Realschule Workshops abgehalten, damit die jungen Damen permanent einen Motivationsanreiz haben. Zusätzlich werden auf der GORILLA-Homepage Rezepte für gesunde Ernährung und Tutorials für die vorgestellten Sportarten bereitgestellt.
Die Begeisterung der Schülerinnen war hautnah zu verspüren und die verantwortlichen Lehrkräfte strahlten an diesem ganz besonderen Tag mit dem gesamten Gorilla-Team um die Wette.
Wer oder was ist ‚GORILLA‘?
Der Mitbegründer Tobias Kupfer, mehrfacher Welt- und Europameister im Freestyle Skateboarding gibt Antwort.
Was ist ‚GORILLA‚?
„Gorilla“ wurde 2010 in der Schweiz gegründet und wurde von mir 2015 in Deutschland eingeführt. Es ist ein mehrfach ausgezeichnetes Gesundheitsförderungs- und Bildungsprogramm für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene.
Woher kommt der Name?
Wir haben uns tatsächlich dieses unglaublich interessante Tier als Namensgeber ausgesucht. Der Gorilla lebt nachhaltig, ernährt sich vegetarisch, lebt familiär, schützt seinen Nachwuchs, zerstört die Umwelt nicht, symbolisiert Kraft. Das alles ist auch unser Anspruch.
Warum hast Du Gorilla zu Deinem beruflichen Lebensinhalt gemacht?
Nach einer schweren Krebserkrankung wurde mir klar, dass ich meinem Leben einen tiefen Sinn geben muss. Da kam der Kontakt mit dem Schweizer Gorilla-Gründer Roger Grolimund genau zur richtigen Zeit…
Wie finanziert sich das Gorilla-Projekt?
Krankenkassen sind seit einigen Jahren verpflichtet, einen bestimmten Betrag für Präventionsmaßnahmen zur Verfügung zu stellen. Die Siemens-Betriebskrankenkasse war von unserem ganzheitlichen Ansatz so begeistert, dass sie „Gorilla“ seit 2019 als Hauptsponsor begleitet.
Wie viele Leute sind am Gorilla-Team beteiligt?
Natürlich haben wir ein hauptamtliches Team, das die Koordination unserer Aktivitäten übernimmt. Wichtig an den Schulen sind aber unsere mehr als 165 Botschafterinnen und Botschafter, darunter viele Welt- und Europameister. Sie sind glaubwürdige Vorbilder und Coaches. Ihre Freestyle-Skills sind der perfekte „Türöffner“ bei den Jugendlichen.
Wie messt Ihr Eueren Erfolg?
Das Wichtigste ist, dass wir an den Schulen unsere Begeisterung glaubhaft vermitteln können – die Kids sind unsere Messlatte. Wir messen aber auch unseren Erfolg daran, dass wir an über 800 Schulen eingeladen wurden und somit mehr als 100.000 Jugendliche in Deutschland, Österreich, Fürstentum Liechtenstein und der Schweiz persönlich bewegt haben. Stolz sind wir natürlich auf Auszeichnungen wie den LupoLeo Award, den Deutschen Award für Nachhaltigkeitsprojekte 2022, den Münchner Gesundheitspreis 2018 oder den Worlddidac Award 2012.
Wie kann man das Gorilla-Projekt an eine Schule holen?
Jedes Jahr können sich bundesweit 278 Schulen anmelden
Auf unserer Homepage gibt es eine Anleitung, die man für eine Bewerbung einfach herunterladen kann.
Ist diese Aktion für Schulen wirklich kostenlos, wo ist der Haken?
Ja, die Teilnahme kostet weder für die Schule noch für die Schüler etwas. Der Haken (Tobias lacht)? Wir brauchen immer ein so tolles Kollegium, wie an der Weidener Sophie-Scholl-Realschule: motiviert, engagiert und mit viel Humor.
Danke Tobias!
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